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Pfordten
Pfọrdten,
 
Ludwig Freiherr von der (seit 1854), bayerischer Jurist und Politiker, * Ried im Innkreis 11. 9. 1811, ✝ München 18. 8. 1880; 1836 Professor für römisches Recht in Würzburg, 1843 Professor in Leipzig. März 1848 bis Februar 1849 leitete er in Sachsen die Ministerien für Auswärtiges und für Kultus; im April 1849 als Außenminister nach Bayern berufen, wo er im Dezember 1849 auch das Amt des Ministerpräsidenten übernahm. Während seiner ersten Amtszeit (bis 1859) suchte er als einer der Hauptvertreter der Triasidee, durch den Zusammenschluss der deutschen Mittelstaaten neben Preußen und Österreich eine dritte Macht innerhalb des Deutschen Bundes zu schaffen. Als seine Politik sich als nicht realisierbar erwies, trat Pfordten zurück. 1859-64 vertrat er Bayern beim Deutschen Bund in Frankfurt am Main. Seit 1864 wieder Ministerpräsident, scheiterte er 1866 bei Vermittlungsversuchen zwischen Preußen und Österreich, worauf er Bayerns Zusammengehen mit Österreich erwirkte. Nach der Niederlage im Deutschen Krieg von 1866 trat Pfordten zurück.
 

Universal-Lexikon. 2012.