Akademik

Piero della Francesca
Piero della Francesca
 
[- fran'tʃeska], eigentlich Pietro di Benedetto dei Franceschi [- fran'tʃeski], italienischer Maler, * Borgo San Sepolcro (heute Sansepolcro, Provinz Arezzo) zwischen 1415 und 1420, begraben ebenda 12. 10. 1492; vermutlich Schüler von Domenico Veneziano, dessen Gehilfe er 1439 bei der Ausmalung des Chors von Sant'Egidio in Florenz (weitgehend zerstört) war. Seit 1442 war er v. a. in Sansepolcro (wo zunächst der Einfluss Masaccios noch stark hervortrat) und in Urbino (wo er L. B. Alberti begegnete) tätig, ferner in Ferrara (um 1450), Rimini (1451 und 1482), Rom (1459) und Arezzo (bis 1466). Piero gilt als einer der genialsten Maler der Frührenaissance, der als Mathematiker und Theoretiker Körpervolumen, Proportionen und perspektiv. Raumdarstellung genau berechnete und mit feinsten Beobachtungen der atmosphärischen Lichtverhältnisse verband. Die Klarheit der Formen und der räumlichen Beziehungen, die Logik der architektonischen Struktur und die Verquickung von Farbe und (einheitlich ausgebreitetem) Licht verleihen seinen Werken Monumentalität und zugleich Poesie. Piero verfasste auch drei Traktate. Er war ein bedeutender Lehrer (L. Signorelli, P. Perugino) und beeinflusste die ober- und mittelitalienische Malerei (Antonello da Messina, G. Bellini).
 
Werke: Altarwerk mit der Schutzmantelmadonna und Heiligen (nach 1445; Sansepolcro, Pinakothek); Taufe Christi (1448-50; London, National Gallery); Votivbild des Sigismondo Pandolfo Malatesta, Fresko (1451; Rimini, San Francesco); Freskenzyklus der Legende des Heiligen Kreuzes (1451-66; Arezzo, San Francesco); Geißelung Christi (um 1460; Urbino, Galleria Nazionale); Porträts von Federigo da Montefeltro und seiner Gattin Battista Sforza (1461-72; Florenz, Uffizien); Madonna mit Heiligen und Federigo da Montefeltro als Stifter (»Pala de Montefeltro«, um 1472; Mailand, Brera).
 
Literatur:
 
K. Clark: P. d. F. (Ithaca, N. J., 21981);
 C. Bertelli: P. d. F. Leben u. Werk des Meisters der Frührenaissance (a. d. Ital., 1992);
 W. Seitter: P. d. F. (1992);
 C. Ginzburg: Erkundungen über Piero (a. d. Ital., Neuausg. 1995).

Universal-Lexikon. 2012.