Pietro da Cortona,
eigentlich Pietro Berrettini, italienischer Maler und Baumeister, * Cortona 1. 11. 1596, ✝ Rom 16. 5. 1669; tätig in Rom und Florenz, Vertreter des römischen Hochbarock. Seine illusionistische Wand- und Deckenmalerei setzt den Raum nach Art Correggios scheinbar ins Unbegrenzte fort. Mit der Saaldecke im Palazzo Barberini in Rom (Allegorie auf das Pontifikat Urbans VIII.; 1633-39) leitete er die Verschmelzung von Architektur und Malerei zum Gesamtkunstwerk ein, die seine Schüler Baciccio und A. Pozzo fortführten. 1640-47 in Florenz, malte er im Palazzo Pitti verschiedene Säle aus, wieder in Rom Santa Maria in Vallicella (auch »Chiesa Nuova«; 1647-60), den Palazzo Pamphili (1651-54), die Kapelle Urbans VIII. im Vatikan. Auch Altarbilder und mythologische Gemälde. - Seine architektonischen Werke zeichnen sich durch plastische Verwendung von Säulenstellungen und bewegte Fassaden aus. Er baute die Kirchen Santi Martina e Luca (Vorentwurf 1623, Bau 1634-50), Santa Maria della Pace (1656-57) und Santa Maria in Via Lata (1658-62; alle in Rom) mit von A. Palladio beeinflusstem Säulenportikus und Loggia. Zeichnungen und Entwürfe (u. a. 1664 für den Louvre in Paris); Traktate.
L. Kugler: Studien zur Malerei u. Architektur von P. Berrettini da Cortona (1985).
Universal-Lexikon. 2012.