Prokopọwitsch,
Prokopọvič [-vitʃ], Feofan, russisch-orthodoxer Theologe und Erzbischof von Nowgorod (ab 1725), * Kiew 18. 6. 1681, ✝ Sankt Petersburg 19. 9. 1736; besuchte die Akademie in Kiew (1688-94 ?), hielt sich dann vier Jahre in Polen auf, konvertierte zum Katholizismus und wurde Basilianermönch (Ordensname Samuil) und Diakon. Er setzte seine Studien am Griechischen Kolleg in Rom fort, kehrte aber 1702 nach Kiew und in die orthodoxe Kirche zurück. Zwei Jahre lebte er im Kloster von Potschajew und begann 1704 seine Lehrtätigkeit in Kiew. 1711 wurde er Abt des Brüderklosters und Rektor der Akademie. Seit 1706 befreundet mit Zar Peter I., den er 1711 während des Türkenkrieges begleitete. 1715 wurde Prokopowitsch nach Sankt Petersburg beordert und 1718 zum Bischof von Pleskau und Narwa geweiht, war aber v. a. als Berater des Zaren in Kirchenfragen tätig. 1719/20 arbeitete er nach den ihm von Peter gegebenen Richtlinien das »Geistliche Reglement«, die Grundordnung der petrinischen Kirchenreform, aus (seit 1721 in Kraft). Verfasser von zahlreichen katechetischen Schriften und Predigten.
Ausgabe: Sočinenija, herausgegeben von I. P. Eremin (1961).
H.-J. Härtel: Byzantin. Erbe u. Orthodoxie bei F. Prokopovič (1970).
Universal-Lexikon. 2012.