Cello
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Vi|o|lon|cel|lo [vi̯olɔn'tʃ̮ɛlo], das; -s, -s und Violoncelli [vi̯olɔn'tʃ̮ɛli]:Cello.
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Vi|o|lon|cel|lo 〈[violɔntʃɛ̣lo] n.; -, -cel|li; Kurzw.: Cello; Mus.〉 Streichinstrument in Form der Violine, doch größer, beim Spielen zwischen den Knien gehalten u. auf einem Stachel ruhend [<ital. violoncello, Verkleinerungsform von Violone]
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Vi|o|lon|cel|lo […n't̮ʃɛlo ], das; -s, …celli, ugs.: -s [ital. violoncello, Vkl. von: violone, ↑ Violone]:
viersaitiges, eine Oktave tiefer als die Bratsche gestimmtes Tenor-Bass-Instrument, das beim Spielen, auf einen Stachel gestützt, zwischen den Knien gehalten wird; Cello.
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Violoncello
[vi̯olɔn'tʃɛlo; italienische, Verkleinerungsform von Violone] das -s/...li, deutsche Kurzform Cẹllo [tʃ-], Abkürzung Vc, das im 16. Jahrhundert entstandene Tenor-Bass-Instrument der Violinfamilie (Viola da Braccio) mit der Stimmung C-G-d-a, das ursprünglich zwischen den Knien gehalten und seit 1860 auf den Stachel gestützt und mit dem Bogen in Obergriffhaltung gespielt wird. Neben dem Violoncello gab es im 16./17. Jahrhundert ein weiteres Bassinstrument der Viola-da-Braccio-Familie mit etwas größerem Korpus und der Stimmung 1B-F-c-g. In Italien wurde es um die Mitte des 17. Jahrhunderts verdrängt, blieb aber in Frankreich als Basse de Violon bis Anfang des 18. Jahrhunderts vorherrschend. Die Mensur des heutigen Violoncello legte A. Stradivari um 1710 fest, mit 75-65 cm Korpuslänge und 11,5 cm Zargenhöhe. Danach wurden zahlreiche ältere Tenor-Bass-Instrumente des Violin- und des Gambentyps umgebaut. Eine Sonderform des Violoncellos ist das Violoncello piccolo.
Das Violoncello war zunächst auf die Rolle des Bassinstruments beschränkt; gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam eine solistische Literatur auf (u. a. J. S. Bach, 6 Solosonaten BWV 1 007-12). Im 18. Jahrhundert blühten die Cellosonate mit Continuo und das Cellokonzert (A. Vivaldi, C. Stamitz, C. P. E. Bach, L. Boccherini, J. Haydn). Seit dem 18. Jahrhundert ist das Violoncello fester Bestandteil des Orchesters. Auch im 19. und 20. Jahrhundert wurden für das Violoncello eine Vielzahl konzertanter (R. Schumann, J. Brahms, A. Dvořák, P. Hindemith, H. Pfitzner, B. Martinů, D. D. Schostakowitsch, B. A. Zimmermann, K. Penderecki, G. Ligeti) und rein solistische Werke geschrieben (M. Reger, P. Hindemith, Z. Kodály, H. W. Henze, Zimmermann). Die Avantgarde setzte das Violoncello wegen seiner unerschöpflichen klanglichen Fähigkeiten in verschiedensten Kombinationen ein (M. Feldman, P. Boulez, M. Kagel, W. Rihm).
E. van der Straeten: History of the v., the viol da gamba, their precursors and collateral instruments, 2 Bde. (London 1915, Nachdr. New York 1976);
W. J. von Wasielewski: Das V. u. seine Gesch. (31925, Nachdr. Schaan 1981);
K. Marx: Die Entwicklung des Violoncells u. seiner Spieltechnik bis J. L. Duport. 1520-1820 (1963);
W. Pleeth: Das Cello (a. d. Engl., 21993);
R. Schnitzer: Die Entwicklung der Violincellpädagogik im frühen 20. Jh. (1995);
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Universal-Lexikon. 2012.