Akademik

Stradivari
Strad (umgangssprachlich)

* * *

Stra|di|va|ri 〈[ -va:-] f. 10in der Werkstatt des ital. Geigenbauers A. Stradivari (1644-1737) angefertigte Geige

* * *

Stra|di|va|ri [st… ], die; -, -[s]:
Geige aus der Werkstatt des italienischen Geigenbauers A. Stradivari (etwa 1644–1737).

* * *

Stradivari,
 
Antonio, italienischer Geigenbauer, * Cremona (?) 1644, ✝ ebenda 18. 12. 1737; entstammte einer Cremonenser Patrizierfamilie und war Schüler N. Amatis. Stradivari, der schon zu Lebzeiten hohes Ansehen genoss, gilt als der bedeutendste Geigenbaumeister überhaupt. Während seine frühen Arbeiten (etwa ab 1665) noch unter dem Einfluss der kleineren Amati-Modelle standen, entwickelte er ab den 1680er-Jahren durch Streckung des Korpus eine eigene Form, die dann um 1700 mit dem eigentlichen Stradivari-Modell (großes Format) ihre Vollendung gefunden hat. Die Geigen Stradivaris haben im Vergleich zu denen Amatis eine flachere Wölbung und niedrigere Zargen. Die Böden sind in der Regel aus zwei Hälften zusammengesetzt und fast immer aus Ahorn, die Decken aus Fichte. Die f -Löcher sind besonders sorgfältig gestochen. Sein Lack, dessen hervorragende Beschaffenheit zum Gegenstand vieler Spekulationen wurde, ist in der Regel von leuchtend goldbrauner Farbe, später auch ins Rötliche übergehend, mitunter sogar violett schimmernd. Stradivari kennzeichnete seine Instrumente mit handschriftlichen wie gedruckten Zetteln sowie einem runden Stempel mit Kreuz und den Insignien AS. In den Instrumenten Stradivaris vereinigen sich auf einzigartige Weise klare und präzise Artikulation mit lieblicher Süße, Klangstärke und großer Tragweite des Tons. Seine Arbeiten, die ungezählte Male kopiert oder gefälscht wurden, sind zum Ideal aller ihm folgenden Geigenbauergenerationen geworden.
 
Von den etwa 3 000 Instrumenten, die Stradivari gebaut haben soll, haben sich u. a. etwa 600 Violinen, 50 Violoncelli und kaum mehr als 12 Bratschen erhalten. Seine Werkstatt übernahmen nach seinem Tod seine Söhne und Schüler Francesco (* 1671, ✝ 1743) und Omobone Stradivari (* 1679, ✝ 1742).
 
Literatur:
 
Alte Meistergeigen, bearb. v. A. Sprenger, Bd. 3 u. 4 (1979);
 S. F. Sacconi: Die »Geheimnisse« S.s (a. d. Ital., 21981);
 W. H. Hill u. a.: A. S. (a. d. Engl., 1987);
 E. Santoro: Antonius Stradivarius (Cremona 1987).
 

* * *

Stra|di|va|ri [st...], die; -, -[s]: Geige aus der Werkstatt des italienischen Geigenbauers A. Stradivari (etwa 1644-1737).

Universal-Lexikon. 2012.