Salat (umgangssprachlich); Wirrnis; Kuddelmuddel (umgangssprachlich); Wirrwarr; Gewirr; Tohuwabohu; Durcheinander; Mischmasch (umgangssprachlich); Unordnung
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Cha|os ['ka:ɔs], das; -:völliges Durcheinander:
in meiner Küche herrscht mal wieder ein unbeschreibliches Chaos.
Zus.: Verkehrschaos.
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Cha|os 〈[ka:ɔs] n.; -; unz.〉
1. 〈Myth.〉 der ungeordnete Urstoff vor der Weltschöpfung
2. 〈i. w. S.〉 Durcheinander, Wirrwarr
[<grch. chaos „wirre, gestaltlose Masse“]
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Cha|os ['ka:ɔs ], das; - [lat. chaos < griech. cháos = der unendliche leere Raum; die gestaltlose Urmasse (des Weltalls)]:
Abwesenheit, Auflösung aller Ordnung; völliges Durcheinander:
das C. des Krieges;
ein C. auslösen, heraufbeschwören;
Ordnung in das C. bringen.
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Chaos
[k-; griechisch cháos »der unendliche leere Raum«, »die gestaltlose Urmasse (des Weltalls)«] das, -,
2) Antike, Naturphilosophie: »das Gähnende«, der sich öffnende Abgrund, erst später der ungeordnete und unbestimmte Urstoff; nach den griechischen Weltentstehungsmythen der erste Zustand der Welt, auch Potenz für die Entfaltung des endlichen und wohl geordneten Kosmos.
Nach Hesiod entstand zuerst das Chaos, danach Gaia (Erde, die den Himmel zeugte), Tartaros (Unterwelt) und Eros (Liebe), aus dem Chaos die Dunkelmächte Erebos (Finsternis) und Nyx (Nacht). Nach der orphischen Kosmogonie dagegen erzeugte das Urprinzip, die Zeit (Chronos), die keine griechische Gottheit war, aus sich Äther und Chaos. Dem Mythos folgend, spielte der Begriff des Chaos zunächst auch in der antiken Philosophie eine gewisse Rolle: Chaos ist die Finsternis der Unterwelt (Platon), der alles in sich fassende Raum (Aristoteles). Gedanken des Anaxagoras (der unendlich viele verschiedene Urstoffe annahm) und der Stoiker (das Chaos als unbestimmte, ungeordnete Masse) finden sich bei Ovid in der geläufig gewordenen Auffassung: Chaos als »ungeordneter Haufe von Grundelementen«, aus denen die Welt entstand. Dieser Chaosbegriff ist verwandt mit dem »Tohuwabohu« des biblischen Schöpfungsberichtes und mit der Auffassung der »materia prima« als form- und eigenschaftslosen Urstoff. Mit der christlichen Lehre der Schöpfung aus dem Nichts (lateinisch creatio ex nihilo) verlor der Begriff in der Spätantike seine Bedeutung.
Später wurde er in der mystischen Naturphilosophie verwendet und bezeichnete bei Paracelsus als »materia prima« den Urstoff der Schöpfung, bei den Alchimisten als »massa confusa« das Ungeordnete als ursprünglicher Zustand vor der Weltentstehung. Weiterhin spielte Chaos als metaphysische Einheit und Potenz zur Entstehung der Welt, zur Aufspaltung in das verschieden Seiende, eine Rolle (so bei J. Böhme, F. C. Oetinger, J. J. Bodmer, F. W. Schelling).
3) Religionsgeschichte: Wie in der antiken Kosmogonie werden in vielen Religionen solche Zustände vor der Entstehung der Welt als Chaos bezeichnet, in die ein Schöpfungsakt ordnend und gestaltend eingreift. Das Chaos kann mythisch in einer (meist tiergestaltigen) Macht konkretisiert sein wie in dem babylonischen Schöpfungsmythos der Chaosdrache, die Tiamat, es wird aber auch - der biblischen Anschauung parallel - als Urzustand aufgefasst, in dem Himmel und Wasser in Finsternis ununterscheidbar existieren, wie im Schöpfungsbericht des Popol Vuh der Quiché-Maya. (Schöpfung)
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Cha|os ['ka:ɔs], das; - [lat. chaos < griech. cháos = der unendliche leere Raum; die gestaltlose Urmasse (des Weltalls)]: Abwesenheit, Auflösung aller Ordnung; völliges Durcheinander: das C. des Krieges; bei ihr herrscht ein lustvolles C. (sie genießt den Verzicht auf Ordnung); das war kein Schneefall mehr, es war ein C. von weißer Finsternis (Th. Mann, Zauberberg 652); ein C. auslösen, heraufbeschwören; Ordnung in das C. bringen.
Universal-Lexikon. 2012.