Akademik

Seesterne
Seesterne,
 
Asteroidea, die Böden aller Meere von den Küsten bis in die Tiefsee besiedelnde Stachelhäuter mit etwa 1 500 Arten von wenigen Zentimetern bis knapp 1 m Spannweite. Seesterne sind seit dem Unterordovizium, seit rd. 500 Mio. Jahren, bekannt. Der meist abgeflachte Körper besteht aus einer zentralen Scheibe und fünf (seltener 4-50) oft langen (bisweilen auch stark verkürzten), aber nie verzweigten Armen, die (im Gegensatz zu den Schlangensternen) mit breiter Basis in die Scheibe übergehen. Die Scheibe enthält die Geschlechtsdrüsen sowie den kurzen Darm mit dem Magen. Die Mundöffnung liegt auf der Unterseite und der (gelegentlich auch fehlende) After auf der Oberseite. Die Arme enthalten Darmblindsäcke und tragen Stacheln und Greifzangen auf der Oberseite und der Fortbewegung dienende, hydraulisch bewegliche Saugfüßchen auf der Unterseite. Die Beute (Muscheln, Schnecken, Seepocken u. a.) wird verschlungen oder durch Ausstülpung des Magens außerhalb des Körpers verdaut. Die Geschlechtsprodukte der meist getrenntgeschlechtigen Seesterne werden ins Wasser abgegeben. Die Entwicklung erfolgt über zweiseitig symmetrisch, bewimperte Larven (Bipinnaria und Brachiolaria). Daneben kommt ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Zweiteilung oder Regeneration aus abgelösten Armen vor. - In europäischen Meeren leben z. B. der Gemeine Seestern (Asterias rubens; Durchmesser bis 40 cm) mit vier bis neun, meist aber fünf Armen; hellgelb, orange, rot oder violett bis schwarz gefärbt; im europäischen Atlantik und in Nord- und westlicher Ostsee; bei Massenbefall in Miesmuschelzuchten schädlich; weiterhin der Kammseestern (Astropecten irregularis; Durchmesser bis 30 cm); fünf Arme; gelb, orange, braun oder grünlich mit glatter Oberfläche; in allen europäischen Meeren; ferner der Sonnenstern.
 

Universal-Lexikon. 2012.