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Wende
Umkehr; Wendung; Wiedervereinigung; deutsche Wiedervereinigung; Ende der deutschen Teilung; Wendepunkt; Umkehrpunkt

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Wen|de ['vɛndə], die; -, -n:
Wendung, Umschwung; einschneidende Veränderung:
in ihrem Schicksal trat eine unerwartete Wende ein; an der Wende (am Ende) des 20. Jahrhunderts; die neue Firmenpolitik stellt wohl eher eine Wende zum Schlechten dar.
Syn.: Umbruch, Umschlag, Wandel, Wandlung, Wechsel.

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Wẹn|de1 〈m. 17〉 = Sorbe
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Wẹn|de2 〈f. 19
1. Wendung, Umkehr (Sonnen\Wende)
2. Anfang, Beginn von etwas Neuem (Jahrhundert\Wende, Jahres\Wende)
3. Umschwung (in einer Entwicklung)
4. 〈kurz für〉
4.1 Wendepunkt
4.2 Wendezeit
5. 〈Schwimmen, Segeln〉 Drehung um 180 °
6. Drehung des ganzen Körpers um die Längsachse (besonders als Absprung vom Turngerät)
● es ist eine \Wende eingetreten; die Zeit der \Wende 〈BRD/DDR〉; →a. Wendezeit; an der, um die \Wende des 18. Jahrhunderts [→ wenden]

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1Wẹn|de, die; -, -n [mhd. wende, ahd. wentī, zu wenden]:
1.
a) einschneidende Veränderung, Wandel in der Richtung eines Geschehens od. einer Entwicklung:
eine radikale, dramatische, schicksalhafte W.;
eine historische, weltgeschichtliche, ökologische W.;
eine W. zum Guten, Schlecht[er]en;
eine W. trat ein, zeichnete sich ab;
damals vollzog sich in meinem Leben eine W.;
b)
die W. (Geschichte; der große politische u. gesellschaftliche Umbruch des Jahres 1989 in der DDR: nach, seit, vor der W.).
2. Übergang von einem bestimmten Zeitabschnitt zum nächsten gleichartigen:
die W. des Jahres, des Jahrhunderts, [vom 15.] zum 16. Jahrhundert, zur Neuzeit;
an der W. zu einem neuen Zeitalter, zu einer neuen Zeit stehen;
an der, seit der, um die, bis zur W. des Jahrzehnts, Jahrtausends.
3.
a) (Schwimmen) das Wenden (2 b):
eine gekonnte W.;
die W. trainieren;
b) (Seemannsspr.) das Wenden (2 b):
klar zur W.! (Kommando beim Segeln);
c) (Turnen) Übersprung od. Schwung über das Gerät hinweg od. vom Gerät herunter, bei dem die Beine rückwärtsschwingen u. die Brust dem Gerät zugekehrt ist:
eine W. am Pferd;
d) (Eiskunstlauf) Figur, bei der ein Bogen auf der gleichen Kante vorwärts u. rückwärts ausgeführt wird.
4. (Sport) Stelle, an der die Richtung um 180° geändert wird:
die Spitzengruppe hat die W. erreicht.
2Wẹn|de, der; -n, -n:
Angehöriger eines westslawischen Volkes.

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Wende
 
Politik: einschneidende Veränderung, gesellschaftlicher Umbruch, i. e. S. häufig gebrauchte Bezeichnung für die Ereignisse in der DDR zwischen Oktober 1989 und März 1990 (deutsche Geschichte).

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1Wẹn|de, die; -, -n [mhd. wende, ahd. wentī, zu ↑wenden]: 1. a) einschneidende Veränderung, Wandel in der Richtung eines Geschehens od. einer Entwicklung: eine radikale, dramatische, schicksalhafte W.; eine historische, weltgeschichtliche, verkehrspolitische, ökologische W.; eine W. zum Guten, Schlecht[er]en; Zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. scheint sich eine W. angebahnt zu haben: damals nämlich lernten die Römer das Raffinement des griechischen Lebens kennen und begannen, ihre eigene Anspruchslosigkeit zu verachten (André [Übers.], Essen 125); eine W. trat ein, zeichnete sich ab; damals vollzog sich in meinem Leben eine W.; Aber die entscheidende W. kam erst, als es ihm (= dem Menschen) gelang, Kraftmaschinen zu bauen (Kosmos 3, 1965, 112); die Offensive der Roten Armee bei Stalingrad, die die W. des Krieges einleiten sollte (Leonhard, Revolution 189); In dieser Phase der Verhandlung schien es plötzlich, als würde der Prozess doch noch eine W. nehmen (Prodöhl, Tod 115); Es könnte sein ..., dass wir an einer W. stehen (Dönhoff, Ära 230); b) <mit best. Art.> (hist.) der große politische u. gesellschaftliche Umbruch des Jahres 1989 in der DDR: Nach der W. fielen die rund 1500 Grundstücke an der Mauer an die Bundesrepublik als Rechtsnachfolgerin der DDR (taz 9. 11. 98, 22). 2. Übergang von einem bestimmten Zeitabschnitt zum nächsten gleichartigen: die W. des Jahres, des Jahrhunderts, [vom 15.] zum 16. Jahrhundert, zur Neuzeit; die W. der Zeit (die Zeitwende 1); an der W. zu einem neuen Zeitalter, einer neuen Zeit stehen; an der, seit der, um die, bis zur W. des Jahrzehnts, Jahrtausends. 3. a) (Schwimmen) das Wenden (2 b): eine gekonnte W.; die W. trainieren; b) (Seemannsspr.) das Wenden (2 c): Es fing damit an, dass sein Kutter nach einer unfreiwilligen W. ... abgetrieben ... wurde (Ott, Haie 33); klar zur W.! (Kommando beim Segeln); c) (Turnen) Übersprung od. Schwung über das Gerät hinweg od. vom Gerät herunter, bei dem die Beine rückwärts schwingen u. die Brust dem Gerät zugekehrt ist: eine W. am Pferd; d) (Eiskunstlauf) Figur, bei der ein Bogen auf der gleichen Kante vorwärts u. rückwärts ausgeführt wird; e) Richtungsänderung um 180º: Er (= Moor) marschierte auf dem Deck ... auf und ab ... Dr. Schwarme lief ... neben Moor. Die dritte W. hatte er schon hinter sich (Konsalik, Promenadendeck 79). 4. (Sport) Stelle, an der die Richtung um 180º geändert wird: die Spitzengruppe hat die W. erreicht; an der W. lag die holländische Schwimmerin noch knapp vorn.
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2Wẹn|de, der; -n, -n: Angehöriger eines westslawischen Volkes.

Universal-Lexikon. 2012.