Akademik

Simrock
Sịmrock,
 
Karl, Germanist und Schriftsteller, * Bonn 28. 8. 1802, ✝ ebenda 18. 7. 1876; trat 1823 in Berlin in den preußischen Staatsdienst, den er 1830 wegen eines Gedichts auf die französische Julirevolution verlassen musste, kehrte 1832 nach Bonn zurück und wurde hier 1852 Professor für deutsche Literatur und Sprache. Simrock widmete sich v. a. der Übertragung altnordischer und altdeutscher Dichtungen ins Neuhochdeutsche, wodurch er diese Texte erst einem breiteren Publikum zugänglich machte und auch die literarische Rezeption (z. B. auch durch R. Wagner) förderte. Er sammelte Sagen und Märchen, die er in zahlreichen Anthologien zum Teil erstmals herausgab (»Deutsche Volksbücher«, 54 Teile, 1839-66; »Das Heldenbuch«, 6 Bände, 1843-47).
 
Weitere Werke: Handbuch der deutschen Mythologie mit Einschluß der nordischen, 2 Teile (1853-55); Deutsches Märchen (1864); Dichtungen (1872).
 
Übersetzungen: Der Nibelungen Lied, 2 Teile (1827); Gedichte Walthers von der Vogelweide, 2 Bände (1833); Die Edda (1851); Tristan und Isolde, 2 Bände (1855); Lieder der Minnesinger (1857).
 
Ausgabe: Ausgewählte Werke, herausgegeben von G. Klee, 12 Bände (1907).
 

Universal-Lexikon. 2012.