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Spinola
Spinola,
 
1) [ɪʃ'pinula], António Sebastião Ribeiro de [rri'βei̯ru-], portugiesischer General und Politiker, * Estremoz (Distrikt Évora) 11. 4. 1910, ✝ Lissabon 13. 8. 1996; 1968-73 Gouverneur und Militärbefehlshaber von Portugiesisch-Guinea (heute Guinea-Bissau), 1974 (Januar-März) stellvertretender Generalstabschef; trug mit seinem Buch »Portugal e o futuro« (1974), in dem er auf die Aussichtslosigkeit des portugiesischen Kolonialkriegs in Afrika hinwies, wesentlich zum Umsturz vom 25. 4. 1974 in Portugal bei. Zunächst Vorsitzender einer Junta, wurde Spinola im Mai 1974 Staatspräs., sah sich jedoch im September 1974 angesichts der damals stark linksorientierten »Bewegung der Streitkräfte« zum Rücktritt gezwungen. Nach einem gescheiterten Putschversuch (März 1975) ging Spinola ins Exil (bis 1976).
 
 2) [es'pinola], Cristóbal de Rojas y Spinola [- 'rɔxas i -], katholischer Theologe, * Roermond um 1625, ✝ Wiener Neustadt 12. 3. 1695; Franziskaner, wurde 1666 Titularbischof von Knin (Dalmatien), 1686 Bischof von Wiener Neustadt. Als katholischer Befürworter einer Union mit den Protestanten stand er in Verbindung mit G. W. Leibniz und G. W. Molanus. Spinola verband seine diplomatische Tätigkeit für Kaiser Leopold I. mit seinen Einigungsbestrebungen (Unionsverhandlungen 1691), scheiterte jedoch am strengen Konfessionalismus beider Kirchen.
 
Literatur:
 
Samuel J. Miller u. J. P. Spielmann: C. R. y S., cameralist and irenicist, 1626-1695 (Philadelphia, Pa., 1962).

Universal-Lexikon. 2012.