Stilicho,
Flavius, röm. Reichsfeldherr wandalischer Herkunft, * um 365, ✝ (hingerichtet) Ravenna 22. 8. 408; Ȋ mit einer Nichte des Kaisers Theodosius I., übernahm nach dessen Tod (395) die Regentschaft für den unmündigen Honorius und stieg so zum leitenden Staatsmann im Weströmischen Reich auf. Aus Anlass von Kämpfen gegen die Westgoten in Thessalien musste Stilicho dem Oströmischen Reich unter Arkadios die Diözesen Makedonien und Dakien überlassen. In Afrika warf er 398 den Aufstand des Befehlshabers Gildo (✝ 398) nieder, in Mittelitalien wehrte er 406 die Germanen unter Radagais ab. Nach dem Sieg über den westgotischen König Alarich I. (402) erreichte er dessen Abzug aus Italien. Als Stilicho 408 Forderungen Alarichs, der erneut in Italien einzufallen drohte, unterstützte, wurde er gestürzt.
Universal-Lexikon. 2012.