Te Deum
[lateinisch Te Deum laudamus »Dich, Gott, loben wir«] das, - -s/- -s, Tedeum, ambrosianischer Lobgesang, der feierliche Lob-, Dank- und Bittgesang der römischen Kirche mit hymnenartigem Text (Kompilation des 3.-6. Jahrhunderts; Lobpreis Gottvaters, Doxologie, christologischer Teil, Bittgebet aus den Psalmen), an Festtagen zum Schluss der Matutin gesungen, bei verschiedenen Anlässen festlicher Dankgesang; im Mittelalter oft Teil von geistlichen Spielen. - Der gregorianischen Melodie (in zahlreichen Varianten überliefert) folgt auch M. Luthers deutsche Übertragung (»Herr Gott, Dich loben wir«). Innerhalb der mehrstimmigen Musik des 15. und 16. Jahrhunderts bildet das Te D. eine Sonderform der Motette, die v. a. an der gregorianischen Melodie orientiert ist (G. Binchois, C. Festa, O. di Lasso, J. Walter). Die weitere Entwicklung führt über glanzvolle Vertonungen im Stil von Festmotetten (G. P. da Palestrina), Messen, Kantaten und Oratorien (H. Purcell, G. F. Händel) zu den großen sinfonischen Kompositionen des Te D. im 19. Jahrhundert (H. Berlioz, F. Liszt, G. Verdi, A. Bruckner, A. Dvořák).
Universal-Lexikon. 2012.