Texas Instruments
[Abk. TI], weltweit operierendes US-amerikanisches Unternehmen mit knapp 40 000 Mitarbeitern (Stand Mitte 2001), das hauptsächlich Halbleiterprodukte - Chips, Prozessoren etc. - herstellt. Es nimmt weltweit eine starke Stellung bei der digitalen und analogen Signalverarbeitungstechnologie ein. Zur Produktpalette gehören digitale Signalprozessoren (DSPs), Microcontroller, Standard-Logik-Chips (z. B. ASICs), A/D- und D/A-Wandler, Analog-ICs usw. Vielen Anwendern sind v. a. die im Schulbetrieb verbreiteten Taschenrechner von TI bekannt. Das Spektrum reicht hier von einfachen Modellen über wissenschaftliche Taschenrechner bis zu grafischen und symbolischen Rechnern (mit denen man etwa Kurven zeichnen und Buchstabenrechnen durchführen kann). TI engagiert sich außerdem in der Entwicklung von Netzwerktechnologie (z. B. drahtlose Übertragung, Bluetooth), Multimediatechnologie, Komplettlösungen, die auf TI-Chips basieren, und stellt auch Geräte bzw. Komponenten für den militärischen Gebrauch her. Den weitaus größten Anteil am Umsatz machen mit etwa 80 % der Gesamterlöse (Stand Mitte 2001) aber die Halbleiterprodukte aus. Wegen der zurückgehenden Nachfrage bei der Belieferung von Handyherstellern geriet das Unternehmen im Jahr 2001 in die Verlustzone.
Die Firma Texas Instruments wurde 1930 zunächst unter dem Namen Geophysical Service Inc. (GSI) als Vertragsgesellschaft für Bodenerkundung im Ölgeschäft gegründet. 1941 begann das Unternehmen Ortungsgeräte für U-Boote zu entwickeln, 1951 erweiterte es sein Tätigkeitsfeld um die Entwicklung von Halbleitertechnologie und nahm den heutigen Firmennamen an. Als erste Firma überhaupt unternahm TI seit 1954 die Massenproduktion von Transistoren. Transistoren von TI bildeten auch die Basis des ersten Transistorradios, das zugleich die erste Anwendung der neuartigen Bauelemente bildete.
Ein entscheidender Durchbruch gelang dem Unternehmen 1958, als der TI-Mitarbeiter Jack Kilby den integrierten Schaltkreis (IC) erfand, das grundlegende Bauelement aller heutigen Computer und digitalen Signalverarbeitungskomponenten. Für die US-Luftwaffe entwickelte TI in der Folgezeit den ersten mit ICs arbeitenden Computer, der 1961 ausgeliefert wurde. 1965 präsentierte Texas Instruments eine weitere Neuigkeit auf dem Gebiet integrierter Schaltungen: einen digitalen IC mit integrierten Flipflops, den Urahn späterer TTLs. Diese Technik spielte für die Computerherstellung ebenfalls eine wichtige Rolle.
Auch der erste Taschenrechner stammt von TI. Er wurde zwar schon 1967 entwickelt, das erste Serienmodell, der TI-2500 DataMath, wurde aber erst 1972 ausgeliefert. Der TI-2500 beherrschte die vier Grundrechenarten, verfügte über ein LED mit acht Ziffern und hatte ein Netzteil, mit dem sich die Akkus auch wieder laden ließen. Er bildete den Grundstein für die auch heute noch erfolgreichen Taschenrechner von TI.
1980 stellte TI seinen ersten Heimcomputer vor (kurz nach den ersten Modellen von Wettbewerbern wie Apple, Atari oder Commodore), den TI99/4, den ein Jahr darauf die verbesserte Variante TI99/4A ersetzte. Dieser verfügte bereits über eine Schreibmaschinentastatur, 16 KByte Arbeitsspeicher, über für damalige Verhältnisse ausgezeichnete Grafikeigenschaften (er erreichte eine Auflösung von immerhin 256 × 192 Bildpunkten bei 16 Farben) und einen 16-bit-Prozessor. Insgesamt wurden über zwei Millionen TI99/4A verkauft, z. T. aber erst nach kräftigen Preisnachlässen, sodass Texas Instruments mit diesem Gerät erhebliche Verluste einfuhr. TI zog sich schließlich 1983 aus dem Markt für Heimcomputer zurück.
Das Unternehmen konzentrierte sich schließlich auf die Produktion von Tisch- und Taschenrechnern für alle Bereiche, und auf die Rolle als Chip-Hersteller und -Lieferant. Bildeten im Computerbereich zunächst Laptops und Notebooks eine lukrative Gruppe von Zielgeräten für TI-Chips, konnte TI auch im Zulieferermarkt für die in den 1990er-Jahren aufkommenden kleineren Geräte wie Handhelds Fuß fassen. In den letzten Jahren erzielte TI auch mit Komponenten für die sich massenhaft verbreitenden Handys gute Umsätze.
Universal-Lexikon. 2012.