Akademik

Tschumi
Tschumi,
 
1) Bernard, schweizerischer Architekt und Architekturtheoretiker, * Lausanne 25. 1. 1944, Sohn von 2); Vertreter des Dekonstruktivismus; nach Ausbildung an der ETH Zürich war er 1970-80 als Lehrer in London tätig, seit 1976 auch (seit 1988 Leiter der Architekturfakultät) an der Columbia University in New York. Er trat mit zahlreichen Entwürfen (u. a. für den Kansai International Airport in Ōsaka, 1988) hervor. Bekanntestes ausgeführtes Projekt sind die roten Pavillonbauten (»Folies«) für den Hightechpark La Villette in Paris (1982-91). Zu den Projekten der 90er-Jahre gehören die Entwürfe für ein Shoppingcenter mit Kinos auf dem Letzipark-Areal in Zürich und für die Erweiterung des Museum of Modern Art in New York.
 
Weitere Werke: Nationales Studio für zeitgenössische Kunst »Le Fresnoy« in Tourcoing (1991-97); Lerner Student Center der Columbia University in New York (1994-99); Architekturfakultät in Marne-la-Vallée (1994-2001).
 
Literatur:
 
Schriften:
 
Manhattan transcripts (1981);
 
Architecture and Disjunction (1994).
 
Architekten - B. T., bearb. v. U. Stark (31994, Bibliogr.);
 
B. T.: Event-cities (Neudr. Cambridge, Mass., 1996).
 
 2) Jean, schweizerischer Architekt, * Genf 14. 2. 1904, ✝ zwischen Paris und Lausanne 25. 1. 1962, Vater von 1); zählte zu den führenden modernen Architekten der Schweiz, v. a. im Verwaltungsbau.
 
Werke: Laboratorien Sandoz in Orléans (1949-53); Verwaltungsgebäude Mutuelle Vaudoise Accidents in Lausanne (1953-55); Verwaltungsgebäude der Nestlé AG in Vevey (1960); Gebäude der Weltgesundheitsorganisation in Genf (1961 geplant, 1966 vollendet).
 
 3) Otto, schweizerischer Maler und Grafiker, * Bittwil (Kanton Bern) 4. 8. 1904, ✝ Bern 18. 2. 1985; hielt sich 1936-40 in Paris auf. Angeregt v. a. durch M. Ernst fand er in dieser Zeit zu seinem abstrahierenden surrealistischen Stil. Neben Traum- und Todesvisionen schuf er heitere Fantasiestücke; auch Illustrationszyklen, u. a. für H. Melvilles »Moby Dick« (1942) und J. Gotthelfs »Die schwarze Spinne« (1944).
 
Literatur:
 
O. T., hg. v. S. Kuthy, Ausst.-Kat. (Bern 1987).

Universal-Lexikon. 2012.