Ursulinen,
lateinisch Ọrdo Sạnctae Ụrsulae, Abkürzung OSU, katholischer Frauenorden, der auf eine 1535 von Angela Merici in Brescia gegründete religiöse Frauengemeinschaft zurückgeht; deren Mitglieder lebten ursprünglich nicht in Klöstern, sondern blieben in ihren Familien und kümmerten sich v. a. um die religiöse Grundbildung und die Erziehung junger Mädchen. Es entstanden, zunächst v. a. in Oberitalien, dann auch in anderen Ländern (besonders Frankreich), weitere Gemeinschaften, die etwa ab 1610 klösterliche Lebensformen annahmen und v. a. mit der Einrichtung von Schulen befasst waren. Es gibt keine zentrale Ordensleitung, die einzelnen Niederlassungen sind weitgehend selbstständig oder in nationalen Föderationen oder Kongregationen zusammengefasst. Tätigkeitsschwerpunkt ist die Erziehungs- und Bildungsarbeit. - Heute (2000) gehören dem Orden weltweit etwa 10 900 Ordensschwestern an, davon über 2 800 in den Niederlassungen (darunter vier in Österreich) der seit 1900 bestehenden »Römische Union«. Die »Föderation deutschsprachiger Ursulinen« umfasst 33 Niederlassungen in Deutschland, zwei in Österreich (Graz, Innsbruck), eine in Italien (Bruneck [Südtirol]) und eine in Chile (Santiago de Chile). In der Schweiz bestehen drei Niederlassungen der Ursulinen (Freiburg im Üechtland, Brig-Glis, Sitten).
M.-P. Desaing: Die U. (Freiburg 1968);
A. Conrad: Zw. Kloster u. Welt. U. u. Jesuitinnen in der kath. Reformbewegung des 16./17. Jh. (1991);
Universal-Lexikon. 2012.