Ụstascha,
Ụstaša [-ʃ-; kroatisch »Aufrührer«, »Aufständischer«], kroatische Organisation radikaler Nationalisten, die ab Frühjahr 1929 von A. Pavelić - aus Protest gegen die Errichtung der »Königsdiktatur« in Jugoslawien durch König Alexander I. - vom italienischen Exil aus aufgebaut wurde. Ideologisch unter dem Einfluss des italienischen Faschismus stehend, kämpfte sie, von Italien und Ungarn unterstützt, für die staatliche Unabhängigkeit Kroatiens. Sie löste im September 1932 einen Aufstand im Velebitgebirge aus und organisierte das Attentat auf Alexander I. am 9. 10. 1934 in Marseille. In dem unter deutschen und italienischen Protektorat am 10. 4. 1941 ausgerufenen »Unabhängigen Staat Kroatien« (USK) war sie die tragende politische Kraft eines diktatorischen Regierungssystems; Pavelić wurde Staatschef (Poglavnik). Juden, orthodoxe Christen (meist Serben) und Muslime (Bosnier) wurden von diesem faschistischen System grausam verfolgt, u. a. im KZ Jasenovac. Nach 1945 kam es zu Bemühungen kroatischer Kräfte um Pavelić, vom argentinischen Exil aus die Ustascha neu zu beleben. - Der serbische Kampf gegen die kroatischen Unabhängigkeitsbestrebungen 1991 wurde u. a. mit dem angeblichen Wiederaufleben der faschistischen Ustascha-Ideologie begründet.
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Ụs|ta|scha, die; - [kroat. ùstāša = Aufrührer]: bes. in den 30er-/40er-Jahren des 20. Jh.s aktive kroatische nationalistische Bewegung, die für die staatliche Unabhängigkeit Kroatiens kämpft.
Universal-Lexikon. 2012.