antidemokratisches System; totalitäres Regime; Führerprinzip; Nationalsozialismus; Rechtsextremismus; Neofaschismus; Rechtsradikalismus; Hitlerfaschismus
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Fa|schis|mus [fa'ʃɪsmʊs], der; -:extrem nationalistische, nach dem Führerprinzip organisierte, antidemokratische und rechtsradikale Bewegung und Herrschaftsform:
sie gedachten der Opfer von Faschismus und Nationalsozialismus.
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Fa|schịs|mus 〈m.; -; unz.; Pol.〉
1. zentralist. u. autoritäre polit. Bewegung mit äußerst nationalist. Zielsetzung, mit den Mitteln der Gewaltanwendung u. strenger Zensur gegen die Opposition
2. die von Mussolini ins Leben gerufene nationalist. Bewegung mit dem Ziel der Diktatur in Italien, 1919-1945
[<ital. Fascismo; zu fascio „Rutenbündel“ (Emblem der von Mussolini geschaffenen Bewegung) <lat. fascis]
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Fa|schịs|mus , der; - [ital. fascismo, zu: fascio = (Ruten)bündel < lat. fascis, ↑ Faszes; die Faszes wurden von den Faschisten als Abzeichen getragen]:
1. von Mussolini errichtetes Herrschaftssystem in Italien (1922–1945).
2. (Politik)
a) nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Bewegung, Ideologie;
b) auf dem Faschismus (2 a) basierende totalitäre Herrschaftsform.
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Faschịsmus
[italienisch, zu fascio »(Ruten)bündel«; danach »Bündlertum«] der, -, zunächst Eigenbezeichnung einer politischen Bewegung, die unter Führung von B. Mussolini 1922-45 in Italien die beherrschende politische Macht war und ein diktatorisches Regierungssystem trug; später für alle extrem nationalistischen, nach dem Führerprinzip organisierten antiliberalen und antimarxistischen Bewegungen, Ideologien oder Herrschaftssysteme, die nach dem Ersten Weltkrieg (1914-18) die parlamentarischen Demokratien abzulösen suchten.
Die Verallgemeinerung des Faschismusbegriffs von einer zeitlich und national begrenzten Eigenbezeichnung zur Gattungsbezeichnung einer bestimmten Herrschaftsart erfolgte sowohl durch die Anhänger des Faschismus als auch durch seine Gegner; Letztere versuch(t)en im Zeichen des Antifaschismus den Faschismus nicht nur in seinen Zielen zu analysieren, sondern dabei gleichzeitig Wege zu seiner Bekämpfung oder Verhinderung aufzuzeigen.
Die Versuche, zu einem allgemeinen Faschismusbegriff zu gelangen, sind wissenschaftlich umstritten. Während die einen die gemeinsamen Merkmale nationalistisch ausgerichteter Diktatursysteme hervorheben, betonen die anderen deren Unterschiedlichkeit in grundsätzlichen Fragen der Ideologie und Organisationsstruktur. Besonders die begriffliche Unterordnung des Nationalsozialismus unter einen Oberbegriff »Faschismus« wird von vielen Historikern als sachlich vereinfachend und wirkungsgeschichtlich gefährlich bewertet. Vielfach gelten Faschismus und Nationalsozialismus - neben Kommunismus - als eine Form des Totalitarismus. Die in den 60er-/70er-Jahren im Zuge der APO und der Studentenbewegung verbreitete (und in einigen »autonomen« Gruppen noch immer übliche) Ausweitung des Faschismusbegriffs (Faschismus als eine Form der bürgerlichen Gesellschaft) bedeutet einerseits eine Verharmlosung totalitärer Strömungen wie des Nationalsozialismus, andererseits eine Verteufelung des demokratischen Verfassungsstaates.
Versuche, nach 1945 faschistische Zielsetzungen der Zeit zwischen den Weltkriegen wieder aufzugreifen, werden als Neofaschismus bezeichnet. Mit der Bezeichnung faschistoid wird der Versuch unternommen, politische Haltungen zu umschreiben, in denen faschistisches Gedankengut enthalten ist oder in denen es vermutet wird.
Der Faschismus als geschichtliches Phänomen
Der Faschismus in Italien:
Seit den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts gab es in Italien »Fasci« (Bünde), v. a. innerhalb der Arbeiterbewegung (»Fasci operei«). Um 1890 nannten sich agrarrevolutionäre, antiparlamentarisch eingestellte Vereinigungen der sizilianischen Landarbeiter »Fasci rivoluzionari«. 1915 nahm Mussolini den Begriff »fascio« für die Gruppe der Interventisten auf, die den Kriegseintritt (»Intervention«) Italiens an der Seite der Entente in den Ersten Weltkrieg forderten. 1919 gründete Mussolini in Mailand mit Gesinnungsgenossen verschiedener politischer Herkunft, in der Mehrheit revolutionäre Syndikalisten und Sozialisten, den ersten Fascio di combattimento. Mit ihrer scharfen politischen Wendung von links nach rechts und ihrer Frontstellung gegen den revolutionären Sozialismus gewann die Bewegung starken Auftrieb, sie wurde nunmehr unterstützt von Teilen des Bürgertums, das sich seit der Besetzung von Fabriken durch streikende Arbeiter in seinen Interessen bedroht fühlte.
Zu einer Massenbewegung entwickelte sich der Faschismus in Italien durch seine Ausbreitung auf ländliche Gebiete, wo sich die Landbesitzer seiner als Instrument gegen die sozialistisch gesinnten Landarbeiter bedienten. In den »Squadre d'azione« (Sturmabteilungen), die ihre Gegner mittels organisierten Terrors, durch »Spedizioni punitive« (Strafexpeditionen), bekämpften, fand der Faschismus erstmals seinen besonderen Ausdruck. Einzelne faschistische Anführer (I. Balbo, R. Farinacci, D. Grandi) schufen sich lokale, diktatorisch organisierte Herrschaftsbereiche. Mit der Gründung des »Partito Nazionale Fascista« (PNF), der auch in Teilen der Bürokratie, der Armee und der katholischen Kirche Rückhalt gewann, vollzog sich 1921 der Übergang von der Bewegung zur Partei.
Nachdem Mussolini 1922 mit dem Marsch auf Rom gewaltsam die Macht in Italien gewonnen und seine Ernennung zum Ministerpräsidenten erzwungen hatte, baute er als »Duce del fascismo« unter Ausschaltung der Opposition, Unterdrückung der Menschen- und Bürgerrechte sowie Außerkraftsetzung rechtsstaatlicher Normen ein diktatorisches Regierungssystem auf, das gesellschaftspolitisch durch ein an ständestaatlichen Vorstellungen orientiertes Korporativsystem ergänzt und außenpolitisch mit expansionistischen Zielen verbunden wurde (Italien, Geschichte).
Der faschistische Staat in Italien entwickelte sich zur persönlichen Diktatur Mussolinis, dessen politische Ideologie (1932 zusammengefasst in der »Dottrina del fascismo«) über Italien hinaus von großer Wirkung war. Er engte den Klassenkampfgedanken auf das Nationale ein, betonte den »Willen zur Macht« und die Notwendigkeit hierarchisch-autoritärer Führung sowie die »direkte Aktion« in der politischen Auseinandersetzung. Vom italienischen Nationalismus übernahm er die Idee eines in Italien zentrierten mittelmeerischen Imperiums sowie die Vorstellung vom Staat als einem zentralen Wert. Er entwickelte den Gedanken eines totalen Staates; mit einer aus dem syndikalistischen Denken stammenden korporativen Wirtschafts- und Sozialordnung suchte er den Klassenkampf zu überwinden. Vor diesem ideologischen Hintergrund entstand die 1927 in Kraft getretene »Carta del lavoro« (Arbeitsverfassung), die auf diktatorischer Basis soziale Fortschritte zu erzielen suchte.
Im Zweiten Weltkrieg geriet das Herrschaftssystem Mussolinis immer stärker in Abhängigkeit vom nationalsozialistischen Deutschland. Unter dem Schutz deutscher Truppen suchte Mussolini nach seiner Absetzung (Juli 1943) mit der Errichtung der »Repubblica Sociale Italiana« (September 1943) in Oberitalien seine Ziele - nunmehr wieder unter stärkerer Betonung sozialrevolutionärer Ansätze - zu verwirklichen, scheiterte jedoch endgültig im Zuge der deutschen Niederlage (1945).
Faschist. Bewegungen zwischen den Weltkriegen:
Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte der italienische Faschismus als Vorbild auf zahlreiche ähnlich orientierte Bewegungen besonders in Europa (autoritäres Staatsdenken, Führerkult, Militanz, direkte Aktion, Korporativismus), sah sich jedoch in seiner Ausstrahlung besonders seit dem Ende der 30er-Jahre vom deutschen Nationalsozialismus und dessen noch schärferer Aggressivität überlagert. Während des Zweiten Weltkriegs (1939-45) arbeiteten zahlreiche faschistische Bewegungen mit der deutschen Besatzungsmacht zusammen.
In Deutschland war der Nationalsozialismus in seinen Anfängen vom italienischen Modell wesentlich mitbestimmt, wenngleich er von Anfang an versuchte, die ideologischen Unterschiedlichkeiten zu betonen, z. B. hinsichtlich seiner rassistischen Einstellung. Nach Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland (1933) und der deutsch-italienischen Zusammenarbeit in der Außenpolitik (Achse Berlin-Rom, 1936) wurden in stärkerem Maße antisemitische Vorstellungen im italienischen Faschismus aufgenommen.
In Frankreich vertrat die bereits 1898 gegründete Action française Ziele und Anschauungen, die dem späteren Faschismus verwandt waren. Seit der Mitte der 1920er-Jahre entstand eine Vielzahl faschistischer Gruppen, z. B. die Frontkämpferorganisation Croix-de-Feu und der »Parti Populaire Français« (J. Doriot).
In den Niederlanden bestand die »Nationaal-Socialistische Beweging« (A. A. Mussert), in Belgien der »Mouvement rexiste« (Rexbewegung; L. Degrelle). Darüber hinaus vertrat v. a. der radikale Flügel des »Vlaams Nationaal Verbond« (Flämische Bewegung) faschistische Ideen.
In Spanien war der »Falangismus« (Falange) der Hauptträger antiliberaler, antidemokratischer Bestrebungen. Nach dem Sieg General F. Francos im Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) wurde die Falange eines der Fundamente der Diktatur Francos. Mit der Errichtung des »Estado Novo« schuf A. de Oliveira Salazar in Portugal eine Diktatur, in deren Struktur sich faschistische mit christlichen Vorstellungen mischten.
In Österreich entwickelten sich die Heimwehren unter E. R. Fürst von Starhemberg seit 1927/28 nach dem Vorbild des italienischen Faschismus zum Kern des Austrofaschismus. Sie gewannen bis zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich (März 1938) innerhalb der Vaterländischen Front eine starke innenpolitische Stellung. Im scharfen Gegensatz zu diesen politischen Kräften forderten die österreichischen Nationalsozialisten den »Anschluss« Österreichs an das Deutsche Reich.
In Ungarn und Südosteuropa waren das Versagen der parlamentarischen Regierungs-Form, starker Nationalismus in den neu geschaffenen Nationalitätenstaaten, Revisionswille bei den im Ersten Weltkrieg (1914-18) besiegten Völkern, wirtschaftliche und soziale Probleme ein besonderer Nährboden für faschistische Bewegungen. Als solche galten die Eiserne Garde in Rumänien (C. Codreanu; ab 1930, zuvor die Legion Erzengel Michael), Zbor in Jugoslawien (gegründet 1934), die Ustascha als herrschende politische Kraft in Kroatien nach der Zerschlagung Jugoslawiens im April 1941 (A. Pavelić), die »Ethnike Organosis Hellados« in Griechenland, die »Rodna Saschtita« in Bulgarien sowie v. a. die Pfeilkreuzler (F. Szálasi) zwischen 1935 und 1945 in Ungarn. Eigentümlich war den südosteuropäischen faschistischen Organisationen die Einbeziehung christlichen Gedankenguts.
Der Faschismus nach dem Zweiten Weltkrieg:
In Italien suchte der Movimento Sociale Italiano (MSI) an die faschistischen Vorstellungen anzuknüpfen. Er löste sich - im Zuge der Umbrüche im italienischen Parteiensystem in den 1990er-Jahren - 1995 auf. Die Nachfolgepartei Alleanza Nazionale (AN) hat sich von den faschistischen Leitbildern losgesagt. In Portugal und Spanien bestanden über 1945 hinaus die in der Linie des Faschismus stehenden Diktatursysteme fort; sie wurden Mitte der 70er-Jahre durch demokratische Systeme abgelöst. Der Peronismus in Argentinien entwickelte sich in Verbindung mit faschistischen Denkmustern.
Im Allgemeinen erfuhr der Faschismusbegriff eine Ausweitung, es werden nun besonders Militärdiktaturen wie die in Griechenland (1967-74) und Chile (1973-89) einbezogen. Er verlor damit an begrifflicher Eindeutigkeit und wurde zum Gegenbegriff demokratischer Grundpositionen.
Ideologische Komponenten
Aufgrund der in der nationalen Geschichte des jeweiligen Landes wurzelnden Verschiedenheit der einzelnen faschistischen Systeme und Bewegungen verfügt der Faschismus über keine geschlossene Ideologie. In Verbindung mit den historischen Gegebenheiten des jeweiligen Landes vertritt er einen extremen Nationalismus und Militarismus und führt die politische Auseinandersetzung unter Einschluss von Mitteln der Gewalt. Er verficht einen ausgeprägten Antiparlamentarismus, d. h., er bekämpft die Demokratie und die ihr zugrunde liegenden Ideen (u. a. Rechtsstaat, Menschen- und Bürgerrechte, Pluralismus, Opposition, Toleranz) und die sie tragenden Institutionen und Organisationen (Parlament, Parteien und Verbände). Der Faschismus mythisiert die Volksgemeinschaft und tritt besonders antiindividualistisch und minderheitenfeindlich auf. Ein in verschiedener Form sichtbar werdender Antikapitalismus sucht die industrielle Gesellschaft durch ein in vorindustrieller Zeit angesiedeltes ständisches System zu ersetzen (Korporativismus). Im Einklang mit dem gesteigerten Nationalismus bekämpft der Faschismus aggressiv jede politische Bewegung, die über den nationalstaatlichen Rahmen hinaus gesellschaftliche Veränderungen erstrebt (z. B. Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus). Er entwickelte ein diktatorisches Herrschaftsmodell nach dem Gefolgschaftsprinzip (Führerprinzip), stützt sich auf eine allein herrschende Staatspartei und sucht mit gewalttätigen Mitteln die Einheit einer konfliktlosen Nation herbeizuführen. Mit der aggressiven Innenpolitik verbindet der Faschismus oft eine expansionistische Außenpolitik.
Faschismustheorien
Seit den Anfängen des Faschismus entstanden Theorien über sein Wesen und seine Entstehung. Marxistische Theoretiker deuteten den Faschismus als Instrument des Kapitalismus, als Mittel der Bourgeoisie, ihre Herrschaft in Krisensituationen zu sichern (»Agenturtheorie«); sogar die Sozialdemokratie wurde vom Kommunismus zeitweise als faschistisch, weil den Klassencharakter des kapitalistischen Staates verschleiernd, bezeichnet (Sozialfaschismus). Im Sinne der marxistischen Theorie formulierte G. Dimitrow 1933 die im sowjetkommunistischen Bereich bis in die 80er-Jahre gültige Auffassung, dass der Faschismus »die offene terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals« sei. Marxistische Theoretiker außerhalb des sowjetkommunistischen Bereichs (z. B. O. Bauer, A. Gramsci, A. Thalheimer, P. Nenni) sowie auch L. D. Trotzkij gingen in Anlehnung an die von K. Marx und F. Engels entwickelte Theorie des Bonapartismus davon aus, dass die Bourgeoisie auf die Ausübung ihrer politischen Herrschaft durch das Parlament verzichte, um sich die Verfügung über die Produktionsmittel zu erhalten.
Politikwissenschaftler wie R. Löwenthal und E. Fraenkel vertraten die These, dass es im Faschismus zu einer Symbiose von Wirtschaft, Bürokratie und Armee gekommen sei. M. Horkheimer und E. Bloch wiesen auf die vor- und außerkapitalistischen Wurzeln des Faschismus hin, denen Teile des Mittelstandes und der Arbeiterschaft verhaftet gewesen seien. E. Nolte schlug einen Vergleich der unterschiedlichen Strukturen faschistischer Bewegungen vor (früh-, normal- und radikalfaschistische Erscheinungsformen). K. D. Bracher, R. De Felice u. a. sehen im undifferenzierten Gebrauch des Wortes »faschistisch« die Gefahr einer Verharmlosung v. a. des deutschen Nationalsozialismus. Neuere Forschung untersuchte neben Voraussetzungen und Struktur v. a. - auch unter sozialpsychologischer Sicht - Basis und Motivationsebenen des europäischen Faschismus; inzwischen wurde nachgewiesen, dass seine Anhänger sich aus allen sozialen Schichten rekrutierten. Der Ansatz der Modernisierungstheorien (ab 1966; u. a. Faschismus als Abwehr der Modernisierung [A. F. V. Organski, 1968] oder Antimodernismus [H. A. Turner, 1972]) vermochte den unterschiedlichen Ausprägungsgrad faschistischer Bewegungen sowohl innerhalb hoch industrialisierter als auch in den (eher rückständigen) Agrarländern (noch) nicht hinreichend zu erklären.
Gerhard Schulz: F. - Nationalsozialismus. Versionen u. theoret. Kontroversen 1922-1972 (1974);
R. De Felice: Der F. (a. d. Ital., 1977);
F. L. Carsten: F. in Österreich (1978);
M. Bach: Die charismat. Führerdiktaturen. Drittes Reich u. ital. F.. ..(1980);
R. De Felice: Die Deutungen des F. (a. d. Ital., 1980);
R. Saage: F.-Theorien. Eine Einf. (31981);
K. D. Bracher: Zeit der Ideologien (31984);
K. D. Bracher: Zeitgeschichtl. Kontroversen um F., Totalitarismus, Demokratie (51984);
Arbeiterbewegung u. F. F.-Interpretationen in der europ. Arbeiterbewegung, hg. v. H. Grebing u. K. Kinner (1990);
H. Dorowin: Retter des Abendlands. Kulturkritik im Vorfeld des europ. F. (1991);
W. Wippermann: Europ. F. im Vergleich (31991);
E. Nolte: Der F. in seiner Epoche. Action française, ital. F., Nationalsozialismus (Neuausg. 1995);
W. Wippermann: F.-Theorien. Zum Stand der gegenwärtigen Diskussion (61995);
W. Laqueur: F. Gestern - heute - morgen (a. d. Engl., 1997).
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Fa|schịs|mus, der; - [ital. fascismo, zu: fascio = (Ruten)bündel < lat. fascis, ↑Faszes; die Faszes wurden von den Faschisten als Abzeichen getragen]: 1. von Mussolini errichtetes Herrschaftssystem in Italien (1922-1945). 2. (Politik) a) nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Bewegung, Ideologie: ich habe mein Leben lang gegen den F. gekämpft (B. Vesper, Reise 450); sehen auch sie in der Eifersucht einen Ausdruck einer chauvinistischen männerbeherrschten Gesellschaft, wenn nicht des F. (Wolff [Übers.], Bisexualität 251); b) auf dem Faschismus basierende totalitäre Herrschaftsform: ein Schüler, flüchtete ich vor dem F., nicht vor den Bomben (Berger, Augenblick 34); Herrschaftsansprüche eines totalitären Systems wie des deutschen F. (Hohmann, Engel 286).
Universal-Lexikon. 2012.