Akademik

Blackbox
Flugschreiber; Flugdatenschreiber; Unfalldatenschreiber; Unfall-Daten-Speicher; UDS

* * *

Black|box 〈[ blæ̣kbɔks]〉 auch: Blạck Bọx 〈f.; (-) -, (-) -es [-sız]〉
1. 〈Kyb.〉 System, das nicht od. nicht vollständig bekannt ist, auf dessen Verhalten man aber durch Beobachtung von Eingabe u. Ausgabe schließen kann
2. 〈i. e. S.〉 Flugschreiber
[engl., „schwarzer Kasten“]

* * *

Black|box, die; -, -es, Black Box, die; - -, - -es ['blɛkbɔks , - 'bɔks; engl. black box, eigtl. = schwarzer Kasten]:
1. (Kybernetik) Teil eines kybernetischen Systems, dessen Aufbau u. innerer Ablauf erst aus den Reaktionen auf eingegebene Signale erschlossen werden können.
2. (Flugw.) (bei Flugzeugen) bruch- u. feuersicheres Gehäuse mit darin installiertem Flugdatenschreiber u. Cockpit-Stimmrekorder, die wichtige Flugdaten bzw. die Gespräche im Cockpit aufzeichnen u. die deshalb für die Aufklärung von Flugzeugunglücken wichtig sind.

* * *

I
Blackbox,
 
in Kybernetik und Regelungstechnik ein abgrenzbarer, seiner Funktionsweise nach unbekannter Teil eines Systems, den man auf den Zusammenhang von Eingangs- (Input) und Ausgangsinformationen (Output) hin untersucht.
 
Der von J. B. Watson begründete Behaviorismus verstand die menschliche Psyche als Blackbox und war lange Zeit hindurch nur an den Inputs (den »Reizen«) und den Outputs (den »Reaktionen«), nicht aber an den eigentlichen seelischen Prozessen interessiert.
II
Blackbox
 
['blækbɔks; englisch »schwarzer Kasten«] die, -/ -es,
 
 1) Kybernetik und Wissenschaftsmethodik: Teil von kybernetischen Systemen, dessen innere Struktur und Wirkungsweise unbekannt oder im Rahmen von Systemanalysen u. a. unerheblich ist und von dem nur sein Übertragungsverhalten, d. h. seine (an einem Ausgang als eindeutig bestimmte Ausgangssignale bemerkbare) Reaktion auf geeignete Eingangssignale, bekannt oder feststellbar ist und bei der Systemanalyse, bei Untersuchungen der Wechselwirkung mit anderen Systemen oder bei vergleichenden Untersuchungen in Betracht gezogen wird (Blackboxmethode). Die Erschließung der inneren Struktur einer Blackbox wird zum Teil durch experimentelle Einwirkungen möglich, bei denen die durch unterschiedliche Übertragungsfunktionen festgelegten funktionellen Beziehungen zwischen bekannten Eingangssignalen (Input) und zugeordneten Ausgangssignalen (Output) ausgewertet werden.
 
 2) Luftfahrt: Bezeichnung für das Flugdatenregistriergerät und den Cockpit-Voice-Recorder, die wesentliche Flugdaten beziehungsweise die Gespräche im Cockpit aufzeichnen und deshalb für die Aufklärung von Flugzeugunfällen wichtig sind. Beide Geräte sind feuerfest und wasserdicht konstruiert und geben ein Funksignal ab, das im Unglücksfall ihre Auffindbarkeit erleichtert. Im Gegensatz zum Namen der Blackbox ist ihr Anstrich grellorange.

* * *

Black|box ['blæk'bɔks], die; -, -es (auch:) Black Box, die; - -, - -es [engl. black box, eigtl. = schwarzer Kasten] 1. (Kybernetik) Teil eines kybernetischen Systems, dessen Aufbau u. innerer Ablauf erst aus den Reaktionen auf eingegebene Signale erschlossen werden kann. Ü Dein Gewissen, oder wie man diese Black Box nennt, ist rein, chemisch rein, so viel du darin auch kramst (Kunert, Paradies 86); Als habe jemand die Blackbox eines mehr oder weniger zufälligen Beobachters geöffnet und die Bilder darin festgehalten (FR 17. 7. 98, 10). 2. (Luftfahrt) bei Flugzeugen Bez. für den Flugdatenschreiber und den Cockpit-Stimmrekorder, die wichtige Flugdaten bzw. die Gespräche im Cockpit aufzeichnen und deshalb für die Aufklärung von Flugzeugunglücken wichtig sind: Allerdings hatte die Maschine weder ein Kollisionswarngerät noch eine »Blackbox«, die über die Absturzursache Auskunft geben könnte (SZ 16. 9. 97, 2). 3. (Theater) schwarz gestalteter (Bühnen)raum: Ganz kahl die Bühne, eine Blackbox ohne Requisiten, eine rechteckige Arena, um die herum die Zuschauer sitzen (SZ 20. 10. 98, 15).

Universal-Lexikon. 2012.