Akademik

kehren
fegen

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keh|ren ['ke:rən] <tr.; hat (bes. südd.):
a) mit einem Besen von Schmutz, Staub befreien:
die Straße kehren; <auch itr.> ich muss noch kehren.
Syn.: fegen, rein machen, sauber machen.
b) mit einem Besen entfernen:
die Blätter von der Terrasse kehren.
Syn.: fegen.

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keh|ren1 〈V. tr.; hatfegen, mit dem Besen saubermachen ● den Ofen, Schornstein \kehren; den Hof, die Straße, Treppe, das Zimmer \kehren; den Schnee vom Dach, vom Fenstersims \kehren; jeder kehre vor seiner eigenen Tür! 〈fig.〉 jeder kümmere sich um seine eigenen Angelegenheiten u. mische sich nicht in die von anderen ein; →a. Besen [<ahd. keren, kerjan <germ. *karjan; verwandt mit Karst, Karren (Geol.)]
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keh|ren2 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 drehen, wenden, richten auf od. zu etwas (hin) ● jmdm. den Rücken \kehren zuwenden ● die Waffe gegen jmdn. \kehren; in sich gekehrt 〈fig.〉 still, nicht geneigt, sich mitzuteilen, verschlossen; die Innenseite nach außen \kehren; die Augen, das Gesicht zum Himmel \kehren; das Unterste zuoberst \kehren alles durcheinanderbringen, vermengen
II 〈V. refl.〉 sich \kehren eine halbe Drehung ausführen ● ganze Abteilung kehrt! 〈erg.: euch!〉 (militär. Kommando) ● sich nicht an etwas \kehren sich nicht um etwas kümmern, etwas nicht beachten; sie kehrte sich nicht an seinen Zorn, seine Ermahnungen
III 〈schweiz. a. V. intr.〉 der Wind hat gekehrt kommt jetzt aus einer anderen Richtung
[<ahd. keran; zu idg. *gei- „drehen, biegen“]

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1keh|ren <sw. V.> [mhd. kēren, ahd. kēran, H. u.]:
1. <hat>
a) in eine bestimmte Richtung drehen, wenden:
die Handflächen, das Futter der Taschen nach außen k.;
das Gesicht nach Osten, zur Sonne k.;
das Schicksal hat alles zum Besten gekehrt (hat alles glücklich enden lassen);
b) <k. + sich> sich in eine bestimmte Richtung wenden, gegen jmdn., etw. richten:
das Segel kehrt sich nach dem Wind;
Ü diese Maßnahme kehrte sich schließlich gegen ihn selbst;
das hat sich zum Guten gekehrt (endete gut);
sich an etw. <Akk.> nicht k. (sich um etwas nicht kümmern, sich aus etw. nichts machen: lass die Leute reden, wir kehren uns nicht an das Geschwätz!)
2. <hat> (selten) umdrehen, kehrtmachen, die Gegenrichtung einschlagen:
der Zug fährt nur bis Frankfurt und kehrt dort;
[ganze] Abteilung kehrt!
3. <ist> (geh.) zurückkehren:
mit leeren Händen nach Hause k.;
in sich <Akk.> gekehrt (versunken, nach innen gewandt u. kaum etwas wahrnehmend von dem, was um einen herum geschieht: sie saß [ganz] in sich gekehrt in einer Ecke).
4. <hat/ist> (Turnen) eine Kehre (2) machen.
2keh|ren <sw. V.; hat [mhd. ker[e]n, ahd. kerian, cherren, urspr. = (zusammen)scharren] (bes. südd.):
fegen (1).

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1keh|ren <sw. V.> [mhd. kēren, ahd. kēran, H. u.]: 1. <hat> a) in eine bestimmte Richtung drehen, wenden: die Handflächen, das Futter der Taschen nach außen k.; das Gesicht nach Osten, zur Sonne k.; Die Winkelhaken (= der Keilschrift), aus zwei Keilen gebildet, kehren ihre Öffnungen stets nach rechts (Ceram, Götter 245); Ü dass nur der Schwankende, der noch Erschütterbare seine Intoleranz nach außen k. muss (Werfel, Bernadette 139); ... mir zudem an ihm verdächtig wird, wie beständig heiter und nach außen gekehrt (extravertiert) er auftritt (Handke, Niemandsbucht 174); das Schicksal hat alles zum Besten gekehrt (hat alles glücklich enden lassen); b) <k. + sich> sich in eine bestimmte Richtung wenden, gegen jmdn., etw. richten: das Segel kehrt sich nach dem Wind; Ü diese Maßnahme kehrte sich schließlich gegen ihn selbst; ... hatte sich Zenos Politik am Ende doch gegen das Reich gekehrt (Thieß, Reich 582); das hat sich zum Guten gekehrt (endete gut); *sich an etw. nicht k. (sich um etwas nicht kümmern, sich aus etw. nichts machen): lass die Leute reden, wir kehren uns nicht an das Geschwätz! 2. (selten) umdrehen, kehrtmachen, die Gegenrichtung einschlagen <hat>: der Zug fährt nur bis Frankfurt und kehrt dort; Die Angeklagten kehrten auf der Stelle (Strittmatter, Wundertäter 376); [ganze] Abteilung kehrt!; rechtsum, linksum, kehrt! (milit. Kommandos). 3. (geh.) zurückkehren <ist>: mit leeren Händen nach Hause k.; Ü Dann kehrte er jäh zu sich selbst und sah alle drei Pulks fast auf einen Schlag (Gaiser, Jagd 93); Bleib, kehr ein, kehr in dich (Fries, Weg 62); *in sich gekehrt (versunken, nach innen gewandt u. kaum etwas wahrnehmend von dem, was um einen herum geschieht): in sich gekehrte Augen (Broch, Versucher 58); sie saß [ganz] in sich gekehrt in einer Ecke. 4. (Turnen) eine ↑Kehre (2) machen <hat/ist>: er ist/hat in den Stand gekehrt.
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2keh|ren <sw. V.; hat [mhd. ker[e]n, ahd. kerian, cherren, urspr. = (zusammen)scharren] (bes. südd.): fegen (1).

Universal-Lexikon. 2012.