Gaiser,
1) Gerd, Schriftsteller, * Oberriexingen (Landkreis Ludwigsburg) 15. 9. 1908, ✝ Reutlingen 9. 6. 1976, Sohn eines Pfarrers; war im Zweiten Weltkrieg Jagdflieger, dann Maler, Lehrer, Professor an der PH Reutlingen. Er behandelte mit den Mitteln realistischer und symbolischer Gestaltung Motive des Krieges, der Nachkriegszeit und Heimkehrerprobleme. Der Roman »Schlußball« (1958) ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Wohlstandsgesellschaft der Wirtschaftswunderzeit. Seine späteren Veröffentlichungen zeugen von wachsender Neigung zu mythisierender Darstellung und betonen das Schicksalhafte im menschlichen Leben.
Weitere Werke: Romane: Eine Stimme hebt an (1950); Die sterbende Jagd (1953); Das Schiff im Berg (1955).
Erzählungen: Einmal und oft (1956); Gib acht in Domokosch (1959); Am Paß Nascondo (1960); Gazelle, grün (1965); Vergeblicher Gang (1967); Merkwürdiges Hammelessen (1971); Ortskunde (herausgegeben 1977); Mittagsgesicht (herausgegeben 1983).
2) Konrad, klassischer Philologe, * Gerstetten 26. 11. 1929, ✝ Tübingen 3. 5. 1988; war seit 1968 Professor in Tübingen. Er beschäftigte sich v. a. mit Platon und der griechischen Komödie.
Werke: Platons ungeschriebene Lehre (1963); Name und Sache in Platons »Kratylos« (1977); Platone come scrittore filosofico (Neapel 1984); Theophrast von Assos: Zur Entwicklung der Naturwissenschaft zwischen Akademie und Peripatos (1985).
Herausgeber: Menander. Der Schild oder die Erbtochter (1971).
Universal-Lexikon. 2012.