Akademik

portieren
einsetzen; adaptieren; anpassen; drauf setzen

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por|tie|ren 〈V. tr.; hat; schweiz.〉 zur Wahl vorschlagen, empfehlen [<frz. porter u. ital. portare „tragen“]

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por|tie|ren <sw. V.; hat [frz. porter, eigtl. = tragen < lat. portare] (schweiz.):
zur Wahl vorschlagen, als Kandidaten aufstellen:
sein Vater wurde als Großrat portiert.

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portieren
 
[engl. to port, von engl. portable »übertragbar«], ein Betriebssystem, eine Anwendung oder eine andere Computerkomponente so modifizieren, dass es/sie in einer anderen Umgebung in gleicher Weise arbeitet. Am häufigsten tritt der Fall auf, dass ein Programm, das für Windows geschrieben wurde, auf ein anderes System portiert wird und umgekehrt. Ebenfalls oft muss Software an neue Prozessoren angepasst werden. Je mehr Maschinensprache, also für einen speziellen Prozessor spezifische Befehle, eine Software enthält, desto schwieriger ist sie zu portieren. Die Portierbarkeit oder Portabilität einer Anwendung wird durch die Verwendung höherer Programmiersprachen verbessert. Insbesondere C- und C++-Programme können wegen der weitgehenden Standardisierung leicht an andere Umgebungen angepasst werden. Die Portabilität eines Betriebssystems wird erhöht, indem es in eine systemunabhängige »Hülle« und einen maschinenspezifischen Kern, den sog. Kernel, aufgeteilt wird. Bei bestimmten Unix-Versionen unterscheidet man sogar zwischen »äußerem« und Mikrokernel. Windows NT/2000 bzw. XP hat zwischen den dort Executive genannten Kernel und die Hardware-Anschlüsse die HAL (Hardware Abstraction Layer, dt. »Schicht, die von der Hardware(-Konfiguration) abstrahiert«) gestellt. Bei Übertragung von Windows NT auf eine andere Plattform braucht im Prinzip nur die HAL ausgetauscht zu werden.
 
Auch der Internet-Seitenbeschreibungssprache HTML und der Programmiersprache Java liegt der Grundgedanke der Portierbarkeit zugrunde: Eine HTML-Seite soll auf allen Rechnern und mit allen Browsern angezeigt werden können, und Java-Programme laufen auf jedem Rechner, für den eine virtuelle Maschine geschrieben wurde.

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por|tie|ren <sw. V.; hat [frz. porter, eigtl. = tragen < lat. portare] (schweiz.): zur Wahl vorschlagen, als Kandidaten aufstellen: Die Liberalen portierten ihren bisherigen Regierungsvertreter (Baselland. Zeitung 27. 3. 85, 3); sein Vater wurde als Großrat portiert; Zwar zeigte sich der vom Landesring portierte Parteilose nach dem ... Wahlgang verunsichert (NZZ 21. 12. 86, 29).

Universal-Lexikon. 2012.