Bluttransfer
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Blut|trans|fu|si|on 〈f. 20; Med.〉 Einführung menschl. Blutes in den Blutkreislauf eines anderen; Sy Blutübertragung
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Blut|trans|fu|si|on, die (Med.):
Übertragung von Blut eines Spenders, einer Spenderin auf eine Person, die [bei einem Unfall o. Ä.] viel Blut verloren hat.
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Bluttransfusion,
Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen eines Menschen (Blutspender) in den Blutkreislauf eines anderen; Blut wird kaum mehr vom Spender unmittelbar auf den Empfänger (direkte Bluttransfusion), sondern mittelbar durch Blutkonserven (indirekte Bluttransfusion) übertragen, die von einem Blutspendedienst geliefert werden. Voraussetzung für eine Bluttransfusion ist die Gleichheit von Blutgruppe und Rhesusfaktor zwischen Spender und Empfänger und die durch Kreuzprobe festgestellte serologische Verträglichkeit. Die Blutübertragung wird im Allgemeinen durch Infusion in eine Vene vorgenommen.
Bluttransfusionen dienen dazu, bei großen Operationen und schweren Verletzungen das verloren gegangene Blut zu ersetzen. Bei der offenen Herzchirurgie z. B. benötigt man das Blut von 10 bis 20 Spendern. Die Bluttransfusion dient ferner zur Behandlung von Blutkrankheiten wie Anämie, Bluter- und Blutfleckenkrankheit, bei denen im Allgemeinen die fehlenden Blutbestandteile (Erythrozyten, Thrombozyten, Gerinnungsfaktoren) als Konzentrat zugeführt werden.
Sonderformen sind die Austauschtransfusion sowie die intrauterine oder fetale Bluttransfusion mit rh-negativem Blut (Erythrozytenkonzentrat) der Gruppe 0 in die Bauchhöhle des Fetus (Punktion unter Ultraschallsicht) bei Erythroblastenvermehrung (unreife, kernhaltige Vorstufe der roten Blutkörperchen) im Blut.
Die nach Ablösung der Direkttransfusion durch Verwendung von serologisch-bakteriologisch geprüften Blutkonserven (meist Erythrozytenkonzentrate) seltenen Bluttransfusionszwischenfälle können durch vorangegangene Sensibilisierung gegen zelluläre oder plasmatische Blutbestandteile mit hämolytischen oder allergischen Reaktionen, Übertragung von Krankheitserregern oder Unverträglichkeitsreaktionen (AB0-Inkompatibilität) bei Verwechslungen oder falscher serologischer Bestimmung hervorgerufen werden.
Geschichtliches:
Erst nach Entdeckung des Blutkreislaufs glückte 1666 in Oxford dem Physiologen Richard Lower (* 1631, ✝ 1691) die erste Bluttransfusion an Hunden. 1667 unternahm in Paris der Mathematiker und Arzt Jean-Baptiste Denis (* 1643, ✝ 1704) die erste erfolgreiche Bluttransfusion am Menschen. Da meist Tierblut auf Menschen übertragen wurde, kam es zu zum Teil lebensbedrohlichen Reaktionen des Empfängers, die das Eingreifen der Pariser Gerichte veranlassten. Die Bluttransfusion geriet so in Misskredit und erlebte einen neuen Aufschwung erst in der Zeit der Naturphilosophie, in der man den eingespritzten Blutkörperchen eine erneuernde Wirkung auf den Empfängerorganismus zuschrieb. Da man die Blutgruppen noch nicht kannte, kam es auch bei der Bluttransfusion von menschlichem Blut zu Bluttransfusionszwischenfällen. Selbst nach der Entdeckung der Blutgruppen (1901) vergingen noch über 10 Jahre, bis die serologische Prüfung vor der Bluttransfusion in die ärztliche Praxis eingeführt wurde.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Blutgruppen und Bluttransfusion
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Blut|trans|fu|si|on, die (Med.): Übertragung von Blut eines Spenders auf einen Empfänger, der [bei einem Unfall o. Ä.] viel Blut verloren hat.
Universal-Lexikon. 2012.