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Festspiel
Festival

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Fẹst|spiel 〈n. 11
1. zu einem festl. Anlass verfasstes Theaterstück
2. 〈Pl.〉 \Festspiele periodisch wiederkehrende Aufführungen von Bühnenstücken od. Filmen in festl. Rahmen (Musik\Festspiele, Film\Festspiele)

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Fẹst|spiel, das:
1. Bühnenstück, das aus festlichem Anlass geschrieben wurde.
2. <Pl.> periodisch wiederkehrende Serie festlicher Veranstaltungen, bei der mehrere Bühnen- u. Musikstücke od. Filme aufgeführt werden:
die Salzburger -e.

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Festspiel,
 
1) periodisch wiederkehrende Folge von Veranstaltungen, bei der Bühnen- oder Musikstücke oder Filme aufgeführt werden (Festival).
 
Das griechische Drama, aus kulturellen Feiern entstanden, wurde auch in klassischer Zeit im Rahmen eines zum Staatskult gehörenden Festspiels aufgeführt. Im Mittelalter waren die Mysterien (Oster-, Passions-, Weihnachtsspiele) religiöse Volksfestspiele. Aus den Moralitäten entstanden in der Renaissancezeit die allegorischen höfischen Festspiele, meist zum Lob eines Herrschers oder anderer hoher Persönlichkeiten; dabei wurde das Beiwerk, prunkvolle Ausstattung, Musik- und Balletteinlagen, immer wesentlicher. Die Forderung nach einem deutschen Nationaltheater, seit J. E. Schlegel und G. E. Lessing immer wieder erhoben, stand in Verbindung mit dem Gedanken nationaler Festspiele.
 
Weite Ausstrahlung erlangten die 1633 gestifteten Oberammergauer Passionsspiele im 19. Jahrhundert; erstrebt wurde die Wiederbelebung des großen Volksfestspiels. In Stratford-upon-Avon, wo D. Garrick 1769 Shakespeare-Erinnerungsspiele veranstaltet hatte, finden seit 1879 regelmäßig Festspiele statt.
 
Die 1876 eröffneten Bayreuther Festspiele mit R. Wagners »Gesamtkunstwerken« waren ursprünglich als Gemeinschaftsfestspiele gedacht (das Festspielhaus war »der Nation« zugedacht); sie entwickelten sich zu Festspielen für ein internationales Publikum. Ähnliches gilt für die 1917 gegründeten Salzburger Festspiele (daneben seit 1967 Osterfestspiele in Salzburg) u. ä. Festspiele oder Festwochen (Filmfestspiele, Musikfestspiele).
 
 2) das zu einem bestimmten festlichen Anlass verfasste Theaterstück selbst. Festspiele in der Art des allegorischen Renaissancefestspiels schrieben in Deutschland K. Celtis (»Ludus Dianae«, 1501), viele Barockdichter wie J. Rist und A. Gryphius. Shakespeares »A midsummer night's dream« ist ein Hochzeitsfestspiel, Molières Comédies-ballets, z. B. »Le bourgeois gentilhomme«, waren Festspiele für den französischen Hof. Goethe hat manche Dichtungen zu festlichen Gelegenheiten geliefert (Maskenzüge »Des Epimenides Erwachen«; »Paläophron und Neoterpe«). Schillers letztes fertig gestelltes dramatisches Werk »Die Huldigung der Künste« (1804) ist ein kleines Festspiel zu Ehren der Weimarer Erbprinzessin. G. Hauptmann schrieb zur Jahrhundertfeier (der Völkerschlacht bei Leipzig) 1913 sein »Festspiel in deutschen Reimen«. R. Wagner bezeichnete seinen »Ring des Nibelungen« als »Bühnenfestspiel«, seinen »Parsifal« als »Bühnenweihfestspiel«.

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Fẹst|spiel, das: 1. Bühnenstück, das aus festlichem Anlass geschrieben wurde. 2. <Pl.> periodisch wiederkehrende Serie festlicher Veranstaltungen, bei der mehrere Bühnen- u. Musikstücke od. Filme aufgeführt werden.

Universal-Lexikon. 2012.