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Chronik
Aufzeichnung; Jahrbuch; Annalen

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Chro|nik ['kro:nɪk], die; -, -en:
Aufzeichnung geschichtlicher Ereignisse nach ihrem zeitlichen Ablauf:
dieses Ereignis wird in allen anderen Chroniken verschwiegen.
Zus.: Dorfchronik, Familienchronik, Landeschronik, Schulchronik, Stadtchronik.

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Chro|nik 〈[ kro:-] f. 20Bericht über geschichtl. Vorgänge in der Reihenfolge ihres Geschehens [<grch. chronika biblia „Zeitbuch“; zu chronos „Zeit“]

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Chro|nik ['kro:nɪk ], die; -, -en [mhd. krōnik(e) < lat. chronica (Pl.) < griech. chronikà (bibli̓a), zu: chrónos = Zeit]:
1. geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge aufgezeichnet werden:
eine mittelalterliche C.;
die C. einer Familie, des Dreißigjährigen Krieges.
2. <o. Pl.> in der 1. Hälfte des 4. Jh.s entstandenes, später in zwei Bücher geteiltes Geschichtswerk des Alten Testaments (Abk.: Chr.):
das erste, zweite Buch der C.

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Chronik
 
[k-; von griechisch chronikón »Zeitbuch«, »Geschichtsbuch«] die, -/-en,  
 1) allgemein: geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge aufgezeichnet werden.
 
 2) Bibel: Bücher der Chronik, griechisch Paralipọmenon, das in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. entstandene, später in zwei Bücher geteilte jüngste Geschichtswerk des Alten Testaments; es bildet mit Esra und Nehemia ein in der Konzeption einheitliches Geschichtswerk. Es beginnt bei Adam und Eva und endet mit der babylonischen Gefangenschaft. Die Geschichte vor David wird in Form von Genealogien zusammengefasst. In der Darstellung der Königszeit werden David und Salomo stark herausgehoben und idealisiert, wobei die kulturellen Einrichtungen in den Mittelpunkt rücken. Der namenlose Verfasser wollte mit Blick auf die Zeitumstände die Konstituierung Israels als einer Kultgemeinschaft stärker in der Geschichte verankern.
 
 3) Geschichtswissenschaft: ein Geschichtswerk, das entweder in der Form der christlichen Universalchronik die Weltgeschichte unter heilsgeschichtlichem Aspekt von Anbeginn bis zur Zeit des Autors schildert (Weltchronik) oder landschaftlich, inhaltlich und zeitlich enger begrenzt die Geschichte eines Reiches, Territoriums, Geschlechts oder Ähnliches erzählt, dabei aber auch oft bis in sagenhafte Anfänge zurückgeht. Die Darstellung der Ereignisse verbindet sich zum Teil mit religiöser Überlieferung und weist oft eine poetische Gestaltung auf (u. a. Einschübe in Form von Anekdoten). Chroniken halten sich nicht so streng an die jährliche Abfolge der Nachrichten wie die Annalen, doch sind die Grenzen zwischen diesen beiden historiographischen Gattungen und auch den Gesta (Tatenberichten) fließend.
 
Die dynastisch, regional oder territorial ausgerichteten Chroniken stellen die Anfänge der deutschen Landesgeschichtsschreibung dar. Beispiele sind die »Historia Welforum« (um 1170), die Chronik der Grafen von der Mark (verfasst von Levold von Northof nach 1350), die »Chronica de principibus terrae Bavarorum« des Andreas von Regensburg (1425-28) oder die »Chronica Austriae« des Thomas Ebendorfer (1450-64). Dieser lateinischen Chronistik gesellten sich im Spätmittelalter zahlreiche deutschsprachige Chroniken hinzu. Bemerkenswert sind die an Lokalkolorit und kulturgeschichtlichen Details reichen Städtechroniken, wie die von dem Stadtschreiber Tilemann Elhen von Wolfhagen stammende »Limburger Chronik« (nach 1378) oder die »Magdeburger Schöppenchronik« (nach 1360). Sonderformen bildeten sich mit den in Versform gehaltenen Reimchroniken (z. B. die Kaiserchronik) und den Bilderchroniken (z. B. Ulrich von Richenthals Chronik des Konstanzer Konzils 1414-18) heraus.
 
Aus den Chroniken der europäischen Nachbarländer sind die »Grandes Chroniques de France« als Beispiel für eine früh national ausgerichtete Geschichtsschreibung hervorzuheben. Das in mehreren Etappen in Saint-Denis entstandene Werk schildert in französischer Sprache die Geschichte Frankreichs von dem sagenhaften trojanischen Ursprung der Franken bis zum Jahr 1461. In der Schweiz gilt das »Weisse Buch«, ein vom Obwaldner Landschreiber Hans Schriber 1470-72 verfasster chronikalischer Bericht, als früheste erzählende Darstellung der Gründungsgeschichte der Eidgenossenschaft. Die erste gedruckte schweizerische Chronik war die 1507 veröffentlichte »Kronika von der loblichen Eydtgnoschaft« von P. Etterlin. Das die Jahre 1001-1470 umspannende und zahlreiche Dokumente auswertende »Chronicon Helveticum« (zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts) von A. Tschudi wurde zu einem grundlegenden Werk der schweizerischen Geschichtsschreibung. Eine wichtige Quelle für die mittelalterliche englische Geschichte verkörpert die »Anglo-Saxon Chronicle«, deren Zusammenstellung unter König Alfred um 890 begann. Die englische Verschronik »Brut« (um 1200) von Layamon verknüpfte poetische Darstellung und historischer Bericht durch die Zusammenführung von englischer Frühgeschichte mit den Sagen um König Artus u. a. Für den ostslawischen Raum wurde die zwischen 1113 und 1118 im Kiewer Höhlenkloster entstandene Nestorchronik ein grundlegendes chronikalisches Werk des Mittelalters.
 
Literatur:
 
Verzeichnisse von Chroniken:
 
A. Potthast: Bibliotheca historica medii aevi. Wegweiser durch die Geschichtswerke des europ. MA. bis 1500, 2 Bde. (21896, Nachdr. Graz 1954);
 R. C. van Caenegem: Kurze Quellenkunde des westeurop. MA. (a. d. Niederländ., 1964).
 
R. L. Poole: Chronicles and annals (Oxford 1926);
 
Heinrich Schmidt: Die dt. Städtechroniken als Spiegel des bürgerl. Selbstverständnisses im Spät-MA. (1958);
 
H. Patze: Adel u. Stifter-C., in: Blätter für Dt. Landesgesch., Jg. 100 u. 101 (1964-65);
 
B. Guenée: Histoires, annales, chroniques. Essai sur les genres historiques au Moyen Âge, in: Annales, Jg. 28 (Paris 1973);
 
Lex. des MA., Bd. 2 (1983);
 
F. J. Schmale: Funktion u. Formen mittelalterl. Geschichtsschreibung (1985);
 
H. Grundmann: Geschichtsschreibung im MA. (41987).
 

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Chro|nik ['kro:nɪk], die; -, -en [mhd. krōnik(e) < lat. chronica (Pl.) < griech. chronikà (biblía), zu: chrónos = Zeit]: 1. geschichtliche Darstellung, in der die Ereignisse in zeitlich genauer Reihenfolge aufgezeichnet werden: eine mittelalterliche C.; die C. einer Familie, des Dreißigjährigen Krieges. 2. <o. Pl.> in der 1. Hälfte des 4. Jh.s entstandenes, später in zwei Bücher geteiltes Geschichtswerk des Alten Testaments: das erste, zweite Buch der C.; Abk.: Chr.

Universal-Lexikon. 2012.