Währungseinheit in der Schweiz (1 Franken = 100 Rappen; Abk.: Fr., sFr., im deutschen Bankwesen: sfr, Pl. sfrs): wir haben 100 Euro in Franken gewechselt.
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Frạn|ken 〈m. 4; Abk.: Fr, sfr; Pl.: sfrs, schweiz.: sFr〉 Währungseinheit in der Schweiz, 100 Rappen; →a. Franc
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1Frạn|ken ; -s:
Landschaft in Bayern u. Baden-Württemberg.
Währungseinheit in der Schweiz (1 Franken = 100 Rappen; Währungscode: CHF; Abk.: Fr., sFr., im deutschen Bankwesen: sfr, Pl.: sfrs).
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I Franken
Aus mehreren im Niederrheingebiet ansässigen westgermanischen Stämmen (siehe auch Germanen) bildete sich der Großverband der Franken (dieser Name taucht um die Mitte des 3. Jahrhunderts zum ersten Mal auf). Allmählich drangen sie nach Westen auf römisches Gebiet vor und traten teilweise in römische Dienste; am bekanntesten ist der unter Kaiser Theodosius I. zum Magister militum aufgestiegene Offizier Arbogast, der jedoch 394 wegen Erhebung eines Gegenkaisers und Unterstützung heidnischer Bestrebungen gestürzt wurde. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts besaßen die fränkischen Fürsten als angesiedelte Verbündete Roms (Föderaten) etwa das Gebiet des heutigen Belgien, das Mosel- und Rheingebiet, nach dem Untergang des Weströmischen Reiches (476) unterwarfen sie das nördliche Gallien bis zur Loire, das sich noch bis 486/87 als Restbestand des Reiches hielt.
Die durch Chlodwig eingeleitete Großmachtbildung wurde zum wichtigsten politischen Faktor des beginnenden Mittelalters. Da es seit dem 6. Jahrhundert keine religiösen Barrieren zwischen den fränkischen Eroberern und der eingesessenen galloromanischen Bevölkerung mehr gab, kam es zu einer allmählichen Verschmelzung. Dabei behielt in den westlichen Landesteilen das romanische Element ein stärkeres Gewicht, während in den östlichen Gebieten das germanische überwog. Nach und nach bildete sich eine Sprachgrenze heraus; das erste überlieferte Dokument dieser Entwicklung sind die in altfranzösischer und althochdeutscher Sprache abgefassten Straßburger Eide von 842.
Frạnken
[»Kühne«, später »Freie«], lateinisch Frạnci, germanischer Stammesverband oder Großstamm, gebildet durch den Zusammenschluss von Kleinstämmen der Rhein-Weser-Germanen, wie Chamaven, Chattuarier, Brukterer, Ampsivarier, Usipeter, Tubanten, Chasuarier u. a. Dieser Stammesbund wurde erstmals zwischen 257 und 260 fassbar, als fränkische Gruppen (auch zur See) immer wieder nach Gallien vordrangen. Diese Vorstöße dauerten bis zum Beginn des 4. Jahrhunderts und richteten links des Rheins gewaltige Zerstörungen an.
Teile des fränkischen Teilstamms der Salier (salische Franken) vom Niederrhein setzten sich um die Mitte des 4. Jahrhunderts in Toxandrien (Nordbrabant) als Bundesgenossen (Foederaten) Roms fest. Daneben dienten Franken nach 360 als Söldner im spätrömischen Heer und wurden zahlreich in Nordfrankreich und Belgien angesiedelt. In der römischen Provinz Germania II zwischen Lüttich und Tournai kam es im 4./5. Jahrhundert zu einer kontinuierlichen Siedlung salischer Franken, die unter Kleinkönigen aus der Dynastie der Merowinger standen. Zur gleichen Zeit wohnten so genannte Rheinfranken (fälschlich Ripuarier; dieser Name ist erst seit dem 8. Jahrhundert bezeugt) am Niederrhein mit Königssitz in Köln. Ihnen schlossen sich u. a. elbgermanische Stammesteile an.
Bis zu Childerich I. (✝ 482) als Foederaten Roms dienend, waren salische Franken wesentlich an der Expansion nach Nordgallien beteiligt (Ende 5. Jahrhundert), die den Grund zur Bildung des Fränkischen Reiches unter Childerichs Sohn und Nachfolger Chlodwig I. (✝ 511) legte. Unter Chlodwig I. erfolgte der Übertritt zum Christentum, wenngleich die vollständige Missionierung noch längere Zeit dauerte. Erst nach der Vereinigung der einzelnen fränkischen Herrschaften zum Gesamtreich und der Unterwerfung von Alemannen, Thüringern, Hessen und Baiern kam es zur Ausbreitung der fränkischen Kultur im rechtsrheinischen Gebiet. Die seit dem 7./8. Jahrhundert verstärkt einsetzende fränkische Kolonisation (Burgen, Pfalzen, Kirchen, Klöster) in Süddeutschland ließ für die Lande am Main den Namen »Ostfranken« (»Austrasien« im engeren Sinn, »Francia orientalis«) aufkommen. Seit etwa 1200 gilt der Frankenname nur noch für dieses Gebiet.
Die heutige französisch-deutsche und französisch-flämische Sprachgrenze ist das Ergebnis einer Rückbildung des germanischen Sprachelements in Gallien (Reromanisierung), eines Ausgleichsvorgangs, in dem sich die zahlenmäßige Unterlegenheit der fränkischen Eroberer gegenüber der galloromanischen Bevölkerung widerspiegelt. Dennoch führten die politisch-militärische Überlegenheit der Franken und ihre dauerhafte Reichsbildung mit dem Höhepunkt des karolingischen Kaisertums auch im romanischen Westen zu einem fränkisch geprägten Kontinuitätsbewusstsein, das die spätere französische Geschichte bestimmen sollte.
Die Franken waren die bedeutendste politische Kraft der abendländischen Geschichte im frühen Mittelalter. Durch Einbeziehung der rechtsrheinischen Stämme in das Fränkische Reich schufen sie die Voraussetzung für die Ausbildung einer einheitlichen Reichskultur auf deutschem Boden.
Die Franken wohnten als Viehzüchter und Ackerbauern mehrheitlich in meist kleinen, weilerartigen ländlichen Siedlungen nahe Bachläufen. Ihre zweischiffigen Häuser in Fachwerktechnik nebst Speichern und Grubenhäusern wurden mit dem Fortgang der Siedlung auch in Nordgallien gebaut, wo bis dahin die Steinbauweise herrschte. Keramik- und Glasproduktion der Franken führte vielfach spätrömische Traditionen fort. Zum fränkischen Frauenschmuck gehörten Bügel- und Kleinfibelpaare, Zierscheiben, Amulette, Armbänder und Haarnadeln. Zur Männertracht sind Gürtel mit großen, prunkvollen Schnallen und Teilen des Wehrgehänges zu rechnen. Die Bewaffnung bestand aus Lang- und Kurzschwert, Lanze, Streitaxt (Franziska) und Schild. Mit dem fränkischen Kunsthandwerk gelangte auch die typisch germanische Tierornamentik (Tierstil) bis nach Nordfrankreich, wo sie mit spätantik geprägten Ziertechniken konkurrierte. Eine eigenständige fränkische Münzprägung setzte Mitte des 6. Jahrhunderts unter Theudebert ein. Im Grabkult wurde meist der Holzsarg verwendet, doch fand sich daneben auch der Stein- oder Gipssarkophag einheimischer Tradition. Steinerne Grabmäler und -kreuze gehen in Nordfrankreich auf die gleichen Wurzeln zurück. - Eine einheitliche fränkische Mundart gibt es nicht. Der räumlichen Weite fränkischer Eroberung und Siedlung entspricht die Zersplitterung in viele Mundartgruppen (deutsche Mundarten). - An die alte Einheit fränkischer Volkskultur erinnert heute nur noch wenig, u. a. das fränkische Gehöft mit mehreren getrennten Gebäuden um einen viereckigen Innenhof.
H. Ament: in: Bonner Jb., Jg. 178 (1978);
E. Zöllner: Gesch. der F. bis zur Mitte des 6. Jh. (1970);
H. W. Böhme: German. Grabfunde des 4. bis 5. Jh. Zw. unterer Elbe u. Loire, 2 Bde. (1974);
F. Petri: Die fränk. Landnahme u. die Entstehung der germanisch-roman. Sprachgrenze in der interdisziplinären Diskussion (1977);
Mechthild Schulze: Die F., in: Kunst der Völkerwanderungszeit, hg. v. H. Roth (1979; Propyläen Kunstgesch., Suppl.-Bd. 4);
Gallien in der Spätantike. Ausst.-Kat., Mainz (1980);
Die Germanen. Gesch. u. Kultur der german. Stämme in Mitteleuropa, hg. v. B. Krüger, Bd. 2 (Berlin-Ost 1983);
R. Pirling: Römer u. F. am Niederrhein (1986).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Völkerwanderung: Die Germanen dringen ins römische Imperium
Frạnken
[von französisch franc »frei«] der, -s/-, , französisch Franc [frã], italienisch Frạnco, Währungseinheit - in der Regel in 100 Centime (C, c) unterteilt - in der Schweiz und Liechtenstein: 1 Schweizer Franken (sfr), in Burundi: 1 Burundi-Franc (F. Bu), Dschibuti: 1 Dschibuti-Franc (FD), Guinea: 1 Guinea-Franc (F. G.), Komoren: 1 Komoren-Franc (FC) Madagaskar: 1 Madagaskar-Franc (FMG), Ruanda: 1 Ruanda-Franc (F. Rw) und in der Franc-Zone (CFA-Franc, CFP-Franc). Bis zur Einführung des Euro galt der Franc auch in Belgien: 1 Belgischer Franc (bfr), Frankreich und Monaco: 1 Französischer Franc (FF) und Luxemburg: 1 Luxemburg. Franc (lfr). Währungen,Übersicht.
Geschichtliches:
Erstmals wurde der Franken 1360 als französische Goldmünze unter König Johann dem Guten (1350-64) geprägt, angeblich zur Bezahlung des Lösegelds für die Freilassung aus englischer Gefangenschaft (daher franc »frei«); die Münze war 3,885 g schwer und zeigte den König als Ritter auf der Vorderseite (daher Franc à cheval). Verändert wurde der Franc unter Karl V. (1364-80), nun den König unter einem Baldachin stehend darstellend (daher Franc à pied) und nur noch 3,826 g schwer. Von beiden Typen gibt es niederländische Beischläge (Nachahmungen). 1577 wurde der Franc als französische Silbermünze zu 20 Sous an Stelle des Testons eingeführt und bis 1641 geprägt (Gewicht 14,188 g). Mit dem Gesetz vom 15. 8. 1795 wurde der Franc die Einheit des französischen Währungssystems auf Dezimalbasis (1 Franc = 100 Centime; bis 1999/2002). 1799 wurde in der Helvetischen Republik der Schweizer Franken eingeführt; er entsprach zunächst 1½ Franc (¼ Neutaler); 1850 übernahm die Eidgenossenschaft einheitlich den Franken als Währung.
Frạnken,
1) Landschaftsraum am mittleren und oberen Main, an Kocher und Jagst, etwa die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken in Bayern sowie die Region Franken in Baden-Württemberg. Das Klima ist im Wesentlichen kontinental, wobei das westliche Steigerwaldvorland und das Schweinfurter Becken mit einer Vegetationsperiode von 160 Tagen besonders begünstigt sind. Die Jahresniederschläge liegen zwischen 500 mm im mittleren Maintal und 1 400 mm im Fichtelgebirge. Die ackerbaulich intensiv genutzten Gebiete Frankens umfassen den Bereich der waldarmen Kalk- und Lössböden des Schichtstufenlandes mit der Fränkischen Platte zwischen Gemünden am M., Ochsenfurt und Schweinfurt als Zentrum. Der Anbau von Getreide und Zuckerrüben verdrängt zunehmend den von Kartoffeln und Hackfrüchten; in klimatisch günstigen Lagen Weinbau, besonders im Bereich des Maines (Mainfranken). Wald bedeckt die armen Sandböden des Mittelfränkischen Beckens und des Spessarts sowie die Frankenhöhe, den Steigerwald, die nördlichen Ausläufer der Fränkischen Alb, den Frankenwald und das Fichtelgebirge. Überregionale wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung haben das Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie Würzburg und Schweinfurt. Demgegenüber hat das Industriegebiet um Hof nach 1945 an Bedeutung verloren.
Franken lag bis ins 6. Jahrhundert im Spannungsfeld thüringischer und alemannischer Stammesinteressen. Danach wurde es in mehreren Vorstößen dem Fränkischen Reich lose eingegliedert, um 720 Königsland und von der fränkischen Staatskolonisation erfasst. Zu dieser Zeit kam auch der Name »Ostfranken« (Francia orientalis) auf. Nach dem Zusammenbruch des Karolingerreichs (9. Jahrhundert) konnte das fränkische Herzogtum nicht dauerhaft erneuert werden. Franken wurde als Reichsland verwaltet und im 12./13. Jahrhundert in die staufische Reichs- und Territorialpolitik einbezogen. Nach deren Scheitern verhinderten Adel und Reichsministerialen die Errichtung einer übergeordneten Landesherrschaft. Es vollzog sich eine vielgestaltige Territorienbildung, an der neben den Hochstiften Würzburg, Bamberg und Eichstätt u. a. der Deutsche Orden, das Burggrafentum Nürnberg, die Grafschaften Castell, Henneberg, Hohenlohe, Rieneck, Wertheim, Oettingen sowie die Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Schweinfurt, Weißenburg und Windsheim sowie die zahlreiche Fränkische Reichsritterschaft und auch die Reichsdörfer beteiligt waren. Trotz dieser Zersplitterung galt die »Franconia« als zusammengehöriger Raum. Die Zugehörigkeit zum seit 1340 stets erneuerten Landfriedensbund schuf einen festen Zusammenhalt, der mit dem Fränkischen Reichskreis feste staatsrechtliche Formen annahm. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss (1803) verschwand Franken zunächst als politischer Begriff. Die während des Wiener Kongresses (1814-15) geschaffene territoriale Neuordnung wies den größten Teil Frankens Bayern zu; 1837 wurden die Regierungsbezirke Unter-, Mittel- und Oberfranken geschaffen.
Hb. der bayer. Gesch., hg. v. M. Spindler, Bd. 3 (1971);
E. Dietl: F. (1985).
2) Region im Regierungsbezirk Stuttgart (Baden-Württemberg, Übersicht).
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1Frạn|ken; -s: Landschaft in Bayern u. Baden-Württemberg.
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Universal-Lexikon. 2012.