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Sieben
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1sie|ben ['zi:bn̩] <tr.; hat:
1. etwas durch ein Sieb schütten, um die größeren Bestandteile einer körnigen Substanz von den kleineren zu trennen:
Sand, Kies sieben; das Mehl in eine Schüssel sieben.
Syn.: seihen.
Zus.: aussieben, durchsieben.
2. (ugs.) eine [größere] Anzahl von Personen, von Sachen kritisch durchgehen, prüfen und eine strenge Auswahl treffen, die Personen, Sachen, die ungeeignet sind, ausscheiden:
die Bewerber, Kandidaten wurden sorgfältig gesiebt; <auch itr.> bei der Prüfung wurde [schwer] gesiebt.
Syn.: 2auslesen, aussuchen, auswählen.
  2sie|ben ['zi:bn̩] <Kardinalzahl> (als Ziffer: 7):
sieben Personen; die sieben Weltwunder.

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sie|ben1 〈V. tr.; hat
1. durch ein Sieb schütten od. rühren, so dass die gröberen Teile zurückbleiben
2. 〈fig.〉 die besseren Arbeitskräfte, Schüler o. Ä. von den schlechteren trennen
● Getreide, Korn, Mehl \sieben; in der Klasse vor dem Abitur, vor der Zulassung zum Lehrgang wird noch einmal gründlich gesiebt 〈fig.〉 werden die Schüler geprüft u. nur die Besten behalten
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sie|ben2 〈Adj.; Kardinalzahl; als Ziffer: 7〉 Ableitungen →a. acht ● \sieben Stück; die sieben Weltwunder; die sieben freien Künste; das ist mir ein Buch mit \sieben Siegeln 〈fig.〉 etwas, das ich nicht verstehe [<mhd. siben, ahd. sibun <got. sibun; zu idg. *septm „sieben“]

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Sie|ben: Verfahren zur einfachen Größentrennung körniger Schüttgüter bzw. zur Sortierung nach ihrer Korngröße (Siebanalyse, vgl. Klassieren).

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1sie|ben <sw. V.; hat [spätmhd. si(e)ben]:
1. durch ein Sieb schütten; durchsieben:
Sand, Kies s.;
Mehl in eine Schüssel s.
2. eine [größere] Anzahl von Personen, von Sachen kritisch durchgehen, prüfen u. eine strenge Auswahl treffen, die Personen, Sachen, die ungeeignet sind, ausscheiden:
Bewerber s.;
<auch ohne Akk.-Obj.:> bei der Prüfung haben sie [schwer] gesiebt.
2sie|ben <Kardinalz.> [mhd. siben, ahd. sibun; vgl. lat. septem = sieben] (als Ziffer: 7):
vgl. 1acht.

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sieben,
 
Primzahl; gilt seit alters als die heilige Zahl schlechthin, kann aber auch widersprüchliche Züge aufweisen wie in Josephs Traum von den sieben fetten und sieben mageren Kühen, die »bösen S.«, eine Dämonengruppe in der babylonischen Religion, und das »verflixte siebente Jahr«. Die Babylonier sahen in den »sieben Planeten« (das waren Sonne, Mond und die damals bekannten fünf Planeten) als Äußerungen göttlicher Wesen ein Zeichen der Gesamtordnung des Kosmos und ordneten ihnen je sieben Himmelszonen, Flüsse, Winde, Farben und Töne zu. Um 1600 v. Chr. verdrängte die siebentägige Woche die bei ihnen früher gebräuchliche fünftägige. Im antiken Griechenland gab es im Kultus seit ältester Zeit siebentägige Fristen; bekannt wurden weiterhin die sieben Weltwunder, die sieben Weisen und die sieben Tore Thebens. Die jüdische Religion kennt sieben Schöpfungstage, der siebente Tag ist der geheiligte Tag der Gottesruhe, die Sprüche Salomos (9, 1) preisen die »sieben Säulen der Weisheit«, der siebenarmige Leuchter (Menora) ist eines ihrer häufigsten Symbole. Im christlichen Glauben bewahrte die S. als Zahl der Vollständigkeit und Vollkommenheit ihre Bedeutung, z. B. die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die sieben Tugenden und sieben Todsünden sowie Christi sieben Worte am Kreuz. Im Späthellenismus bildeten die sieben Artes liberales die Gesamtheit der damaligen Wissenschaft. Bedeutung erlangte die S. dann auch im deutschen Recht (sieben Zeugen, amtliches Kollegien, Kurfürsten, Ratsherren) sowie im Volksglauben (sieben Speisen an Festtagen) und im Märchen (sieben Raben, sieben Geißlein, sieben Zwerge).
 
Literatur:
 
F. C. Endres u. A. Schimmel: Das Mysterium der Zahl (71993).

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Sie|ben, die; -, -en, auch: -: a) Ziffer 7: eine S. schreiben; die böse S. (dieUnglückszahl 7); b) Spielkarte mit sieben Zeichen: eine S. ablegen; *böse S. (ugs. veraltend; zänkische, streitsüchtige Ehefrau; nach der Sieben im Karnöffel, auf der anfangs der Teufel, später eine Hexe dargestellt war); c) (ugs.) Wagen, Zug der Linie 7: wo hält die S.?; vgl. 1Acht.

Universal-Lexikon. 2012.