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Chanson
Chan|son [ʃã'sõ:], das; -s, -s:
ironisch-witziges, oft auch kritisches, manchmal freches, leicht sentimentales und melancholisches Lied:
ein französisches Chanson.
Syn.: Schlager.

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Chan|son 〈[ ʃãsɔ̃:] n. 15; Mus.〉
1. 〈urspr.〉 singbares lyrisches od. episches Gedicht in der altfrz. Dichtung
2. 〈heute〉 Kabarettlied
[frz., „Lied“]

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Chan|son , das; -s, -s [frz. chanson < lat. cantio (Gen.: cantionis) = Gesang]:
meist dem französischen Kulturkreis zugeordnetes populäres Lied mit poetischem Text, das von einem Sänger od. einer Sängerin mit Instrumentalbegleitung vorgetragen wird.

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Chanson
 
[französisch, ʃã'sɔȖ], ein instrumental begleitetes Vortragslied, das ein literarisch formuliertes poetisches Anliegen im Text musikalisch umsetzt und transportiert. In der französischen Tradition sind die Texte dabei oft skuril, ironisch oder melancholisch, immer aber von einer an Zwischentönen reichen Poesie, die ein Kennzeichen des Chansons ausmacht. Auf die heutige musikalische Gestalt des französischen Chansons hatte während der Dreißigerjahre der Jazz in Form der kleinen Ensembles des Swing einen nicht unerheblichen Einfluss. Als Begründer des modernen französischen Chansons in diesem Sinne gilt Charles Trenet (1913-2001), der zugleich einen Interpretationsstil prägte, der, basierend auf der persönlichen Ausstrahlungskraft des Interpreten, seither zum Chanson dazugehört. Neben ihm war es vor allem Edith Piaf (1915-1963), die mit Chansons von Raymond Asso (1901-1968) diesem Interpretationsstil zum Durchbruch verhalf. Beide feierten Ende der Dreißigerjahre im Pariser Théâtre de l'ABC immense Erfolge und wurden zum Vorbild für eine ganze Reihe bedeutender Chanson-Interpreten und -Schöpfer in Frankreich wie die Dichter, Musiker und Sänger Georges Brassens (* 1921) und Jacques Brel (1929-1978) oder die Sänger und Komponisten Gilbert Bécaud (* 1927) und Charles Aznavour (* 1924) sowie die Sängerinnen Juliette Gréco (* 1927) und Brigitte Fontain (* 1940). Durch sie erhielt das Chanson einen eigenständigen Charakter, der es auch außerhalb der französischen Tradition etablierte und zu einem selbstständigen Genre der populären Musik werden ließ. Namhafte deutsche Vertreter des Chansons sind Gisela May (* 1924), Barbara Thalheim (* 1948) und Reinhard Mey (* 1942).
 

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1Chan|son [ʃã'sõ:], die; -, -s [frz. chanson < lat. cantio (Gen.: cantionis) = Gesang]: a) (in der frühen französischen Dichtung) episches od. lyrisches Lied, das im Sprechgesang vorgetragen wird; b) französisches Liebes- od. Trinklied des 15. bis 17. Jh.s.
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2Chan|son, das; -s, -s: rezitativisches Lied mit oft zeit- od. sozialkritischem Inhalt.

Universal-Lexikon. 2012.