Nephritis (fachsprachlich)
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Nie|ren|ent|zün|dung, die:
Entzündung der Niere.
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Nieren|entzündung,
Nephritis, häufig nach Infekten oder als Herdinfektion auftretende akute (begünstigt durch Nässe und Kälte) oder chronische Entzündung des Nierengewebes.
Die Glomerulonephritis betrifft die Filterkörperchen (Glomeruli) der Nierenrinde und wird überwiegend durch Immunreaktionen im Anschluss an Infektionskrankheiten (selten durch Autoantikörper) verursacht; meist handelt es sich um Streptokokkeninfekte der oberen Luftwege (Angina), aber auch andere bakterielle Infektionskrankheiten (Diphtherie, Typhus, Lungenentzündung, Hepatitis B) können Ursache sein. Durch Ablagerung der in diesem Zusammenhang gebildeten Immunkomplexe kommt es zu einer Schädigung der Basalmembran, die dadurch für Eiweiße und rote Blutkörperchen durchlässig wird. Die Hauptsymptome der akuten diffusen Glomerulonephritis bestehen in Hämaturie, Ödemen durch verminderte Flüssigkeitsausscheidung und Natriumrückresorption mit hieraus folgendem Bluthochdruck (nephrotisches Syndrom).
Die chronische Glomerulonephritis, die sich u. a. aus einer akuten nicht ausgeheilten Nierenentzündung entwickeln kann, stellt ein uneinheitliches Krankheitsbild dar und verläuft über Jahre schleichend, wobei entweder die Symptome des nephrotischen Syndroms oder der Bluthochdruck im Vordergrund stehen, teils kommt es zur symptomarmen Ausbildung einer Schrumpfniere. Neben der Niereninsuffizienz können auch die Folgen des Bluthochdrucks zu tödlichen Komplikationen führen.
Außer in der diffusen Form tritt die Glomerulonephritis auch als Herdnephritis auf, bei der sich die Veränderungen auf einzelne Herde beschränken.
Bei der interstitiellen Nephritis ist das Nierenzwischengewebe betroffen; Ursache sind bakterielle Infekte, eine übergreifende Nierenbeckenentzündung oder Glomerulonephritis, Vergiftungen (z. B. durch Blei, Cadmium), allergische Reaktionen (auch auf Arzneimittel wie Penicillin); eine chronische Schädigung kann durch langfristigen Missbrauch schmerzstillender Mittel entstehen.
Die Behandlung der Nierenentzündung besteht grundsätzlich in entwässernden, blutdrucksenkenden, kreislaufstützenden Maßnahmen und Bettruhe, Infektbekämpfung durch Antibiotika, Einhaltung einer Nierendiät, gegebenenfalls einer Anwendung von immunsuppressiven und entzündungshemmenden Arzneimitteln sowie Beseitigung von schädigenden Einflüssen und urologischen Veränderungen.
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Nie|ren|ent|zün|dung, die: Entzündung der Niere; Nephritis.
Universal-Lexikon. 2012.