Blechblasinstrument mit gewundenem Rohr und nach oben gerichtetem Schalltrichter.
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Tu|ba 〈f.; -, Tu|ben〉
1. 〈Anat.〉 gewundener Gang im Inneren des Ohrs
2. = Eileiter
3. 〈Mus.〉 tiefstes Blechblasinstrument mit weitem, oval gewundenem Rohr, nach oben gerichtetem Trichter u. seitlichem Mundstück
[<lat. tuba „Röhre“]
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1Tu|ba, die; -, …ben u. -s [lat. tuba, eigtl. = Röhre]:
1. tiefstes Blechblasinstrument mit oval gewundenem Rohr, nach oben gerichtetem Schalltrichter, meist vier ↑ Ventilen (2 a) u. seitlich hervorragendem Mundstück.
2. altrömisches Blasinstrument (Vorläufer der Trompete).
2Tu|ba, die; -, …ben [lat. tuba, eigtl. = Röhre]:
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I Tuba
[lateinisch, eigentlich »Röhre«] die, -/...ben, Musik: 1) bei den Römern ein der griechischen Salpinx entsprechendes Signalinstrument des Heeres. - 2) im weiteren Sinn Bezeichnung für die Bassinstrumente der Bügelhörner; im engeren Sinn und in Abgrenzung zu Baritonhorn (Bariton), Helikon und Sousaphon das Instrument in gewundener Form mit nach oben gerichtetem Schalltrichter, seit 1830 in verschiedenen Größen gebaut. Die Tuba setzte sich rasch beim Militär, später auch in den Kulturorchestern durch, wo sie die unzulänglichen Polsterzungeninstrumente mit Klappen (u. a. Ophikleide) verdrängte. Die etwa 3,6-5,4 m lange Röhre verläuft überwiegend konisch, die Mensur differiert regional stark. In Frankreich, teilweise auch in England, bevorzugt man Modelle mit engerer Bohrung, im deutschen-sprachigen Raum und in Osteuropa Tuben mit besonders weiter Bohrung und orgelartig vollem Klangvolumen (»Kaiserbass«). Die Basstuba (Umfang etwa 1Des-f1) steht heute meist in F oder Es, die Kontrabasstuba (Umfang etwa 2A-c1) in C oder B. Beide haben in der Regel vier Ventile, doch können zusätzliche Kompensationsventile vorhanden sein. Eine Mischform zwischen Tuba und Waldhorn ist die Wagnertuba. - 3) ein Zungenregister der Orgel zu 16-, 8- und 4-Fuß, auch 32-Fuß im Pedal. - 4) in der Psalmodie der Rezitationston (Psalmtöne); heute meist als Tenor bezeichnet.
Tuba,
Turkvolk in Südsibirien, Tuwinen.
Tuba
[lateinisch], Blechblasinstrument, Bass der Bügelhörner; 1835 Basstuba in F von J. G. Moritz und F. W. Wieprecht patentiert, 1845 Kontrabasstuba in B von V. F. Cerveny konstruiert (1883 Kaiserbass); Bechermundstück, konisches Rohr (Länge um 360 cm bei F-Tuba, um 540 cm bei B-Tuba), vier bis sechs Ventile, relativ schmales, nach oben gerichtetes Schallstück; Tonumfang: Des1-f1 bei F-Tuba, C1-c1 bei B-Tuba; Notierung nichttransponierend im Bassschlüssel (zum Teil abweichend in Blasmusik, z. B. Schweiz transponiert im Violinschlüssel). Beide Stimmungen sind, durch ein Umschaltventil regulierbar, in der Doppeltuba vereint. Tuba ist im weiteren Sinne auch Sammelbezeichnung für andere Bassinstrumente, wie Helikon und Sousaphon, die nur im äußeren Bau und einigen Klangeigenschaften abweichen.
Die Tuba wurde als Bassinstrument für die Blasorchester konstruiert, wo sie auch heute noch, meist mehrfach besetzt, das harmonische Fundament bildet. Bis zum Ende der Zwanzigerjahre war sie auch (meist in Form des Sousaphons) der Bass in den Jazzbands, bis der Kontrabass diese Funktion übernahm. Als Satz- und Soloinstrument tauchte die Tuba im modernen Jazz wieder auf, z. B. durch Don Butterfield (* 1923), Howard Johnson (1941-1991) und Red Callender (1918-1992). Bei Blood, Sweat & Tears blies 1971 Dave Bargeron (* 1942) ein Tuba-Solo in »Go Down Gamblin'« (Fred Lipsius/David Clayton-Thomas). Heute gehört die Tuba zum Grundinstrumentarium der Dixieland-Formationen und vieler volkstümlicher Bläsergruppen, vereinzelt auch der Bigbands.
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Universal-Lexikon. 2012.