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Asymmetrie
Ungleichmäßigkeit; Schiefe; Unebenheit

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Asym|me|trie auch: Asym|met|rie 〈f. 19; unz.〉 Mangel an Symmetrie, Uneben-, Ungleichmäßigkeit [<grch. a „nicht“ + Symmetrie]

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A|sym|me|t|rie [ a- (1) u. Symmetrie] bei Stoffen u. Prozessen das Fehlen von Symmetrie irgendwelcher Art, es sei denn der Spiegelbildsymmetrie bei Enantiomeren. Vgl. Dissymmetrie.

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Ạsym|me|t|rie [auch: …'tri: ], die; -, -n [griech. asymmetri̓a, aus: a- = nicht, un- u. Symmetrie]:
Ungleichmäßigkeit, Mangel an Symmetrie:
die A. der Form;
Ü die A. (Ungleichheit) beider Parteien war deutlich sichtbar.

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Asymmetrie
 
[zu griechisch a... und Symmetrie] die, -/...'tri |en,  
 1) allgemein: Ungleichmäßigkeit, Mangel an Symmetrie.
 
 2) Biologie: Tiere, Pflanzen und deren Teile sind asymmetrisch (anaxon, irregulär, amorph), wenn sie ohne feste Gestalt sind (Amöben) oder die Anordnung der Teile in keiner Richtung des Raumes gesetzmäßig bestimmt ist (z. B. Begonienblatt, Schwämme).
 
 3) Chemie: das Fehlen von Symmetrieebene und Symmetriezentrum (Symmetrieelemente) bei Molekülen. Von derartigen Verbindungen gibt es zwei Isomere (Isomerie), die sich in ihrem räumlichen Bau wie Bild und Spiegelbild verhalten, d. h. die einen »chiralen« Aufbau haben. Sie werden als Enantiomere oder, da sie die Polarisationsebene von linear polarisiertem Licht in entgegengesetzte Richtung drehen, als optische Antipoden bezeichnet. Die Asymmetrie chiraler Verbindungen ist Ursache ihrer optischen Aktivität. In organischen Verbindungen tritt Asymmetrie immer dann auf, wenn an ein Kohlenstoffatom vier verschiedenartige Gruppen gebunden sind (asymmetrisches Kohlenstoffatom). Asymmetrie ist aber auch bei Verbindungen ohne asymmetrischen Kohlenstoffatom möglich, z. B. bei Spiranen oder bei Vorliegen von Atropisomerie (Konformation). Stereochemie
 
 4) Geographie: liegt auf längere Erstreckung ein steiler Talhang einem Flachhang gegenüber, spricht man von Talasymmetrie. Ursachen sind Gesteinsunterschiede, Schichtlagerung, expositionsbedingt verschieden intensive Solifluktion in periglazialem Milieu (etwa während der Eiszeiten), Mäanderbildung (Mäander) u. a. - Eindrucksvoll ist die Talasymmetrie der großen russischen Tieflandströme (Wolga, Dnjepr, Don). Sie wird erklärt (erstmals 1860 von K. E. von Baer; Baersches Gesetz) durch die ablenkende Coriolis-Kraft der Erdrotation, die bei Tieflandflüssen mit starker Wasserführung auf der Nordhalbkugel eine Rechtsablenkung bewirkt (und somit ein rechtes Steilufer), auf der Südhalbkugel eine Linksablenkung.
 

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Asym|me|trie, die; -, -n [griech. asymmetría, aus: a- = nicht, un- u. ↑Symmetrie]: Ungleichmäßigkeit, Mangel an Symmetrie: die A. der Form; Die A. erhöht die Schönheit der Fassade (Berger, Augenblick 22); Ü Bei den ... Verhandlungen ... springt die A. (Ungleichheit) überaus deutlich ins Auge, die alle ost-westlichen Gespräche prägt (NZZ 30. 1. 83, 3).

Universal-Lexikon. 2012.