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Sta|gna|ti|on auch: Stag|na|ti|on 〈f. 20; unz.〉 das Stagnieren, Stillstand; Sy Nullwachstum
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Sta|g|na|ti|on , die; -, -en [auch: st…] (bildungsspr.):
Stillstand, Stockung bei einer Entwicklung (bes. auf wirtschaftlichem Gebiet):
die augenblickliche S. überwinden.
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Stagnation
[neulateinisch, zu stagnieren] die, -/-en,
1) bildungssprachlich für: Stillstand, Stockung.
2) Volkswirtschaftslehre: vorübergehender oder dauerhafter Stillstand beim Wachstum des Sozialprodukts, der bei zunehmender Arbeitsproduktivität mit steigender Arbeitslosigkeit verbunden ist. Vorübergehende Stagnation ist häufig in der Rezessionsphase des Konjunkturzyklus anzutreffen. Eine dauerhafte Stagnation erwartet die klassische Nationalökonomie (z. B. D. Ricardo, J. S. Mill) als Endzustand der wirtschaftlichen Entwicklung (stationäre Wirtschaft).
Stagnationstheorien beschäftigen sich mit den Ursachen langfristig anhaltender Stagnation. Die Gefahr einer säkularen Stagnation wurde von J. M. Keynes und A. H. Hansen gesehen. Nach ihnen bleibt in »reifen und reichen« Volkswirtschaften das Volkseinkommen bei dauerhafter Arbeitslosigkeit konstant; in solchen Volkswirtschaften ist die Konsumquote relativ gering, die Sparquote demnach relativ hoch. Das entstehende Nachfragedefizit muss durch Investitionen kompensiert werden, die private Investitionsneigung ist jedoch niedrig, weil sich das Bevölkerungswachstum verlangsamt, Kapital sparende Erfindungen zunehmen und die Expansion der kapitalistischen Volkswirtschaften in nicht industrialisierte Räume zu Ende geht. Andere Stagnationstheorien in der Tradition des Malthusianismus beziehen weitere Bereiche (z. B. Grenzen der Nahrungsmittelproduktion und damit der Bevölkerungszahl, Endlichkeit der Rohstoffvorräte, Umweltbelastungen) in die Analyse ein und gelangen so zur Forderung nach Nullwachstum. (Wachstum)
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Universal-Lexikon. 2012.