* * *
Ẹnd|lich|keit 〈f. 20; unz.〉 endliche Beschaffenheit, Begrenztheit, Vergänglichkeit
* * *
Ẹnd|lich|keit, die; -, -en <Pl. selten> (Fachspr.):
endliche Beschaffenheit.
* * *
Endlichkeit,
die räumliche, zeitliche oder zahlenmäßige Begrenztheit von Dingen, Personen, Mengen, kosmischen Systemen u. a. im Gegensatz zur Unendlichkeit. Zeit und Raum, damit die Welt als Ganzes, wurden in der Neuzeit zunächst generell als unendlich angenommen. In der modernen Kosmologie werden sowohl Weltmodelle diskutiert, die ein zeitlich und räumlich unendlich ausgedehntes Weltall beschreiben, als auch Modelle eines zeitlich und räumlich endlichen Weltalls. Die tatsächlich realisierte Struktur des Weltalls, der Raum-Zeit, lässt sich aus den vorliegenden empirischen Befunden gegenwärtig noch nicht eindeutig ableiten.
Im metaphysischen Sinne meint Endlichkeit das Relative, Nichtabsolute, Begrenzte, das nicht durch sich selbst Bestimmte. Theologisch gesehen resultiert die Endlichkeit aus der Geschaffenheit durch einen unendlichen Schöpfergott. Im anthropologischen Sinne bezeichnet Endlichkeit ein Wesensmerkmal des Menschen, ist Ausdruck seiner Sterblichkeit und seines geschichtlichen Existierens in der Zeit. In erkenntnistheoretischer Hinsicht bei R. Descartes und I. Kant besagt Endlichkeit die Begrenztheit und Abhängigkeit des Erkennens im Unterschied zum absoluten Erkennen Gottes. Der menschliche, diskursive Verstand bleibt in seiner Spontaneität immer an Rezeptivität gebunden. Der deutsche Idealismus versuchte, über die Endlichkeit des Verstandes und die damit verbundene Trennung von Anschauung und Begriff hinauszugehen, um schließlich bei G. W. F. Hegel zu einer Synthese von Endlichem und Unendlichem zu gelangen. S. Kierkegaard dagegen sah in dem Streben des endlichen Selbstseins nach Unendlichkeit ein unauflösbares Paradoxon. Nach J.-P. Sartre ist der Mensch endlich, weil er sich durch seinen Entwurf endlich macht. F.-J. von Rintelen kritisierte in seiner »Philosophie der Endlichkeit« (21960) die Existenzphilosophie als Grundstimmung der Gegenwart, der ein echter Bezug zur Transzendenz fehle.
* * *
Ẹnd|lich|keit, die; -, -en <Pl. selten> (Fachspr.): endliche Beschaffenheit: Die ernüchternde E. der Ressourcen, allen vorab der fossilen Brennstoffe (Schweizer Maschinenbau 16. 8. 83, 73).
Universal-Lexikon. 2012.