Urethra (fachsprachlich)
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Hạrn|röh|re, die (Anat., Med.):
Ausführungsgang aus der Harnblase.
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I Harnröhre
(Urethra). Die Harnröhre dient der Ausscheidung des Harns (Urins) aus der Harnblase. Sie ist mit einer empfindlichen Schleimhaut ausgekleidet, die bei Einführung von Gegenständen leicht verletzt werden kann. Bei der Frau ist die Harnröhre nur 2,5 bis 4 cm lang und gefaltet, sodass sie sich beim Harnlassen (Urinieren) sehr stark erweitern kann. Sie mündet zwischen Kitzler und Scheidenöffnung in den Scheidenvorhof. Die weibliche Harnröhre bildet wegen ihrer Weite und Kürze eine geeignete Eingangspforte für Viren und Bakterien. Schmerzhafte Harnröhren-, Harnblasen- und Nieren(becken)entzündungen sind dadurch beim weiblichen Geschlecht wesentlich häufiger als beim männlichen. Durch Unterkühlung der Nierengegend können diese Infektionen leicht provoziert werden. Rund um die Harnröhre der Frau befinden sich Schwellkörper, die bei sexueller Erregung anschwellen können, außerdem Drüsen (para- und periurethrale Drüsen, auch Skene-Gänge genannt, die einem Teil der männlichen Vorsteherdrüse entsprechen). Diese münden in die Harnröhre und zum Teil neben ihr in den Scheidenvorhof und können Sekrete abgeben (Ejakulation).
Beim Mann ist die Harnröhre 20 bis 25 cm lang, durchzieht im Harnröhrenschwellkörper das Glied und mündet mit einer lippenartigen Schleimhautfalte auf der Eichel. Ab der Einmündung der Samenleiter mit den Spritzkanälen innerhalb der Vorsteherdrüse nennt man die Harnröhre auch Harnsamenröhre, da sie beim Samenerguss das Sperma ausleitet.
II
Harnröhre,
Urethra, Ausführungsgang der Harnblase bei vielen Wirbeltieren (einschließlich des Menschen). Die Harnröhre der Frau ist 3-4 cm lang und mündet im oberen Teil des Scheidenvorhofs. Beim Mann beträgt die Länge der Harnröhre 18-20 cm; sie endet am vorderen Ende des männlichen Gliedes und dient (wie bei fast allen Säugetieren) von der Einmündung der Samenbläschen an auch zur Ableitung des Samens (Harn-Samen-Leiter). Sie wird von einem Schwellkörper umgeben.
Häufigste Erkrankung der Harnröhre ist die Harnröhrenentzündung (Harnröhrenkatarrh, Urethritis), die überwiegend bei Männern auftritt. Ursachen sind Erreger (v. a. Bakterien, Chlamydien, Mykoplasmen, Trichomonaden, Pilze), die sich nach geringfügigen Verletzungen, auch im Zusammenhang mit mechanischen oder chemischen Reizen, Unterkühlungen, Erkältungskrankheiten, in der Harnröhre ansiedeln. Die Harnröhreninfekte stellen auch die häufigste sexuell übertragene Krankheit dar. Weitere Ursachen sind Nahrungs- und Genussmittelallergien und Allgemeinerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus, Reiter-Krankheit). Als Symptome treten Schmerzen, v. a. bei der Harnentleerung (Dysurie), vermehrter Harndrang und schleimiger oder eitriger Ausfluss auf. Chronische Entzündungen führen zu einer narbigen Einschnürung (Striktur) und Verengung (Stenose) mit Harnentleerungsstörungen bis zur Harnverhaltung (auch durch Verletzungen oder Harnsteine verursacht). Von den Formen der unspezifischen Entzündung wird die gonorrhoische als Symptom des Trippers unterschieden. Der Behandlung dienen Antibiotika (v. a. Tetrazykline), gegebenenfalls nach Erregerbestimmung durch Abstrich und Anlegung einer Kultur. Verengungen werden durch Dehnung (Bougierung) oder operativ behoben.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Harnwege: Ableitung des Harns und Blasenentleerung
Harnwege: Erkrankungen
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Hạrn|röh|re, die (Anat., Med.): Ausführungsgang aus der Harnblase.
Universal-Lexikon. 2012.