Chi|na|rin|de 〈[ çi:-] f. 19; unz.〉 chininhaltige Rinde des Chinarindenbaumes (Cinchona), einer Gattung der Rötegewächse (Rubiaceae) mit fieberheilender Wirkung: Cortex Chinae; Sy Cinchona, Fieberrinde [China <peruan. quinaquina „Rinde der Rinden“, d. h. „beste der Rinden“; hierzu Chinin, Chinasäure]
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Chi|na|rin|de , die [zu span. quina < Ketschua (südamerik. Indianerspr.) quina(quina) = Chinarinde(nbaum)] (Pharm.):
chininhaltige Rinde des Chinarindenbaumes.
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Chinarinde
[ç-; Rinde des »Chinabaumes«, nach seinem Namen in Peru »quina-quina«], Fieberrinde, peruvianische Rinde, Cọrtex Chinae, Cọrtex peruvianus, Rinde von Bäumen der Gattung Chinarindenbaum, die inzwischen überwiegend als Bittermittel und Tonikum vorwiegend zur Appetitanregung sowie als Adstringens verwendet wird. Wirksame Bestandteile der Chinarinde sind die zu etwa 2-14 % enthaltenen Chinaalkaloide, eine Gruppe von rd. 30, teils in stereoisomeren Verbindungen auftretenden Pflanzenalkaloiden mit den Hauptvertretern Chinin, Chinidin, Cinchonin und Cinchonidin, ferner Chinasäure, Chinarot, Hydrochinin, Bitterstoffe und das Glykosid Chinovin.
Die Annahme, dass die südamerikanischen Indianer die Heilkraft der Chinarinde schon vor der Ankunft der Spanier kannten, ist zweifelhaft. 1632 brachte der Jesuit B. de Cobo die Chinarinde mit nach Spanien und Rom. Da sich auch v. a. Jesuiten um ihre weitere Verbreitung bemühten, hieß die Rinde bald »Jesuitenpulver«. Medizinisch gesehen wurde Chinarinde 1643 von H. van der Heyden (* 1572, ✝ 1650) gegen Malaria tertiana empfohlen. 1669 erschien sie erstmals in den Arzneitaxen von Frankfurt am Main und Leipzig. Große Verbreitung fand das chininhaltige »Englische Wasser« des englischen Apothekers R. Talbor (* 1642, ✝ 1681) und des portugiesischen Arztes J. de Castro Sarmento (* 1691, ✝ 1762). Unter Mitwirkung der deutschen Forscher F. W. Junghuhn und J. K. Hasskarl gelang es den Holländern, hochwirksame Cinchonaarten aus Südamerika nach Niederländisch-Indien zu verpflanzen. Die erste botanische Beschreibung der Chinarinde (1738) stammt von C. M. de La Condamine, der sie Quinquina nannte, C. von Linné führte 1742 die Bezeichnung Cinchona für die Gattung ein.
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Chi|na|rin|de, die [zu span. quina < Ketschua (südamerik. Indianerspr.) quina(quina) = Chinarinde(nbaum)] (Pharm.): chininhaltige Rinde des Chinarindenbaumes.
Universal-Lexikon. 2012.