Dra|ma|tụrg 〈m. 16; Theat.〉 Mitarbeiter der Theaterleitung, der Stücke für die Bühne aussucht u. bearbeitet u. bei der Gestaltung auf der Bühne beratend mitwirkt [<Drama + grch. ergon „Werk“]
* * *
literatur- u. theaterwissenschaftlicher Berater bei Theater, Funk od. Fernsehen.
* * *
Dramaturg
[zu griechisch dramaturgeĩn »dramatisch darstellen«] der, -en/-en, eine seit G. E. Lessing in Deutschland verwendete Bezeichnung für den literarischen und theaterwissenschaftlichen Berater der Theaterleitung; er wirkt v. a. an der Sichtung der Neuerscheinungen und an der Spielplangestaltung mit, arbeitet mit dem Regisseur bei der Herstellung der Bühnenfassung zusammen, redigiert Programmhefte u. a. In der seit dem Zweiten Weltkrieg besonders im deutschen Theater aufgekommenen Stellung des Chefdramaturgen wurde die Verantwortlichkeit des Dramaturgen für die Theaterleitung sehr erweitert. Die Gesamtheit der Dramaturgen eines Theaters heißt Dramaturgie. - Lessing verstand seine Arbeit als Dramaturg in Hamburg v. a. im Sinne von Kritik an Spielplan und Aufführungen. Vorläufer neuerer Dramaturgen waren im 19. Jahrhundert u. a. J. Schreyvogel (Wien), K. Gutzkow (Dresden) als Theaterleiter, K. Immermann (Düsseldorf) und H. Laube (Wien) und F. Dingelstedt (Wien); den Charakter dramaturgischer Arbeit hatte wesentlich auch die Tätigkeit von O. Brahm. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Einrichtung einer Dramaturgie an deutschen Theatern allgemein üblich.
* * *
Universal-Lexikon. 2012.