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Flugsaurier
Flug|sau|ri|er 〈m. 3〉 = Pterosaurier

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Flug|sau|ri|er, der:
ausgestorbenes Kriechtier unterschiedlicher Größe, das mithilfe großer Flughäute fliegen kann.

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Flugsauri|er,
 
Flugechsen, Pterosauria, ausgestorbene, von der Oberen Trias bis zur Oberkreide vorkommende, weltweit verbreitete Ordnung vogelähnlicher Reptilien. Zwischen dem extrem verlängerten, bis 40 cm langen vierten Finger (erste drei Finger mit Krallen) und dem Rumpf, zum Teil auch den Hintergliedmaßen (mit Schwimmhäuten zwischen den ebenfalls bekrallten Zehen), war eine Flughaut gespannt, mit der die Flugsaurier, durch leichte (hohle) Knochen begünstigt, aktiv fliegen konnten; sehr große Arten bewegten sich vorwiegend segelnd. Am Boden waren die meisten Flugsaurier sehr unbeholfen. Der Körper war dicht behaart: offensichtlich waren die Flugsaurier warmblütige Tiere. Die Schädel waren meist stark schnabelartig verlängert, die zum Ergreifen und Festhalten der Beute dienenden Zähne groß bis völlig rückgebildet (Hornschnäbel). Zwei Unterordnungen werden unterschieden. Zu den Rhamphorhynchoidea (Obere Trias bis Malm; mit langem Schwanz, kurzem Mittelhandknochen und vollbezahnten Kiefern) gehören u. a. die Gattungen Eudimorphodon (ältester bekannter Flugsaurier: Obere Trias Oberitaliens; Flügelspannweite etwa 1 m, schon stark spezialisierte, drei- bis fünfspitzige Zähne), Dimorphodon (Lias; relativ großer Schädel, Flügelspannweite bis 1,50 m) und Rhamphorhynchus (Malm; Körper bis 1 m lang, Flügelspannweite fast 2 m; waagerecht gestelltes Schwanzsegel). Zu den Pterodactyloidea (Malm bis Oberkreide; mit kurzem Schwanz und langem Mittelhandknochen, stark verlängertem Schädel, kleinen oder fehlenden Zähnen) zählen u. a. die Gattungen Pterodactylus (Malm; drossel- bis entengroß; relativ kurze Flügel), Pteranodon (Oberkreide; langer zahnloser Hornschnabel, Schädel mit langem, sich nach hinten erstreckendem Knochenkamm; Flügelspannweite etwa 8 m) und Quetzalcoatlus (Oberkreide; größter bekannter Flugsaurier: Flügelspannweite bis über 15 m; Landbewohner, Aasfresser). Die wahrscheinlich in der Unteren Trias aus Vorläufern der Thekodontier entstandenen Flugsaurier lebten fast ausschließlich an Küsten (Fossilien in marinen Sedimenten), überwiegend von Meerestieren, v. a. Fischen, die kurzschädeligen Flugsaurier von Insekten. Wichtige Fundorte von Fossilien sind die Solnhofener Plattenkalke und der Posidonienschiefer von Holzmaden.
 
Literatur:
 
P. Wellnhofer: Pterosauria, in: Hb. der Paläoherpetologie, begr. v. O. Kuhn, Tl. 19 (1978);
 P. Wellnhofer: F. Pterosauria (1980).

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Flug|sau|ri|er, der: ausgestorbenes Kriechtier unterschiedlicher Größe, das mithilfe großer Flughäute fliegen kann.

Universal-Lexikon. 2012.