Fo|to|satz 〈m. 1u; unz.〉 durch lichtelektr. Verfahren hergestellter Schriftsatz; oV Photosatz; Sy Filmsatz, Lichtsatz
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Fo|to|satz, der (Druckw.):
vom Bleisatz auf den digitalen F. umstellen.
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I Fotosatz
[engl. photocomposition] (Filmsatz), in der Druckindustrie verwendete Technik, Druckvorlagen in Form von durchsichtigen Folien - Filmen - zu erstellen. In der traditionellen Satztechnik wird beim Fotosatz ein Trägerstreifen oder eine Scheibe verwendet, die alle Zeichen eines Zeichensatzes jeweils einmal enthält. Durch Belichten können diese Zeichen einzeln auf eine lichtempfindliche Schicht des Films projiziert werden.
Bei modernen Verfahren des Fotosatzes wird auf mechanische Teile verzichtet. Stattdessen wird in dem Belichter ein Elektronenstrahl oder ein Laserstrahl elektromagnetisch bzw. optisch so geführt, dass auf dem Film die gewünschten Strukturen (Buchstaben oder Muster) entstehen.
II
Fotosatz,
grafische Technik: Schriftsatz, bei dem die Schriftzeichen nicht wie im Bleisatz als körperliche Buchstaben aneinander gereiht, sondern als Abbildung negativ oder positiv auf einen Film oder ein Fotopapier übertragen werden (Analogverfahren). Die Texterfassung erfolgt über eine Tastatur an einem Eingabegerät, das entweder über einen Satzrechner direkt mit der Belichtungseinheit gekoppelt ist (Onlinebetrieb) oder als separates Gerät ein Loch- oder Magnetband (Diskette) zur Steuerung der Belichtungseinheit, der eigentlichen Fotosatzmaschine, liefert (Offlinebetrieb). Bei der Texteingabe kann der Satz an einem Bildschirm kontrolliert, eventuell korrigiert und verändert werden. Bei endlos eingegebenem Text muss dieser Rohsatz in einem Satzrechner entsprechend den Programmbefehlen zu ausgeschlossenem und umbrochenem Satz aufbereitet werden, wobei gleichzeitig über ein Silbentrennungsprogramm die automatische Worttrennung am Zeilenende erfolgt.
Ursprünglich wurde der Begriff Fotosetzmaschine nur auf Einrichtungen angewendet, bei denen Negativbuchstaben auf einer Glasscheibe praktisch als Vorlage für die Belichtung dienten. Belichtet wurde mit Xenonlampen oder Kathodenstrahlröhren, deren Licht exakt auf die betreffenden Buchstabennegative geleitet wurde und diese dann auf Film (Filmsatz) oder Fotopapier abbildete. Dieses Prinzip ist veraltet. In modernen Maschinen sind alle Buchstaben und Zeichen nicht mehr auf einer Scheibe vorhanden, sondern als Information digital gespeichert (Lichtsatz). Die Bezeichnungen Fotosatz und Lichtsatz werden daher zunehmend synonym gebraucht. Bei Kathodenstrahlrohrmaschinen (CRT-Fotosetzanlagen) erfolgt der Buchstabenaufbau punktweise entsprechend den Steuerbefehlen (vergleichbar dem Aufbau des Fernsehbildes). Bei den modernen Lichtsatzmaschinen wird mit einem Laserstrahl belichtet. Die Pixel (Bildpunkte) werden dabei mit über 600 Linien/cm aufgebaut.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Drucktechnik: Von der Bleiletter zum Desktop-Publishing
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Universal-Lexikon. 2012.