Gẹlb|fie|ber 〈n. 13; unz.; Med.〉 mit Gelbsucht, Leber- u. Nierenschädigung, Erbrechen u. hohem Fieber einhergehende, schwere Infektionskrankheit der warmen Länder, bes. Mittel- u. Südamerikas u. Westafrikas, Erreger (Charon evagatus) wird durch Stechfliegen (Aedes aegypti) übertragen: Febris flava; Sy Buschfieber, Dschungelfieber
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Gẹlb|fie|ber, das <o. Pl.> [nach der begleitenden Gelbsucht] (Med.):
(in tropischen Gebieten Afrikas u. Amerikas vorkommende) mit hohem Fieber u. Erbrechen einhergehende Infektionskrankheit, deren Erreger die Gelbfiebermücke überträgt.
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Gelbfieber,
Ochropyra, zur Gruppe der epidemisch-hämorrhagischen Fieber gehörende Tropenkrankheit mit endemischem Vorkommen im tropischen Afrika und Amerika. Erreger ist das zu den Arboviren gehörende Gelbfiebervirus (Charon evagatus), das durch die Gelbfiebermücke übertragen wird und hauptsächlich in frei lebenden Affen vorkommt. Von diesen wird das Gelbfieber in der Form des Buschgelbfiebers oder Dschungelfiebers durch Stich der infizierten Mücken auf den Menschen übertragen und kann dann als Stadtgelbfieber in dicht besiedelten Gebieten durch Mückenstich epidemisch verbreitet werden. Nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen kommt es zu starkem Fieber mit schweren allgemeinen Symptomen (Kopf-, Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen); einer Besserung am dritten bis vierten Tag folgt bei der Mehrzahl der Erkrankten (80-90 %) die Heilungsphase; bei ungünstigem Verlauf leitet ein erneuter Fieberanstieg die zweite Phase ein, die mit Leber- und Nierenschädigung, Gelbsucht, Kreislaufstörungen und Blutungen verbunden ist und in etwa 80 % der Fälle in der zweiten Woche zum Tod führt. Bei Heilung bleibt eine lebenslange Immunität bestehen.
Die Behandlung beschränkt sich auf symptomatische Maßnahmen. Der Vorbeugung dienen die Impfung mit abgeschwächten Erregern, die einen Schutz für etwa 10 Jahre verleiht und im internationalen Reiseverkehr für gefährdete Länder vorgeschrieben ist, und die Bekämpfung der Überträgermücke. Gelbfieber gehört zu den melde- und quarantänepflichtigen Erkrankungen.
Seit dem 17. Jahrhundert bezeugt, war das Gelbfieber bis vor etwa 100 Jahren diejenige Krankheit, die die europäische Kolonisation der Tropen am stärksten behinderte (weit mehr als die Malaria). Eine Epidemie in der französischen Kolonie Saint-Domingue (Haiti) ließ 1802 Napoleons Pläne zur Eroberung Mittelamerikas scheitern. Das Gelbfieber erschwerte auch den Bau des Panamakanals. So kamen während der Anfangsphase des Baus (1879-90; vor der Vernichtung der Mücken und ihrer Brutplätze in diesem Gebiet) etwa 20 000 Arbeiter um. Die Übertragung des Gelbfiebererregers durch eine Stechmücke erkannten 1881 C. J. Finlay und W. Reed. Die Gelbfieberimpfung wurde in den 1930er-Jahren von M. Theiler entwickelt. Auch im 20. Jahrhundert traten noch Epidemien auf, z. B. in Rio de Janeiro 1927 (mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen wegen mehrmonatiger Stilllegung des Schiffsverkehrs) und zwischen 1930 und 1950 sowie 1986 in Lateinamerika und Afrika.
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Gẹlb|fie|ber, das <o. Pl.> [nach der begleitenden Gelbsucht] (Med.): (in tropischen Gebieten Afrikas u. Amerikas vorkommende) mit hohem Fieber u. Erbrechen einhergehende Infektionskrankheit, deren Erreger die Gelbfiebermücke überträgt.
Universal-Lexikon. 2012.