Ha|van|na 〈[ -vạn-] kurz für〉
II 〈m. 6; unz.〉 Havannatabak
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1Ha|vạn|na:
Hauptstadt Kubas.
2Ha|vạn|na, die; -, -s:
Zigarre aus feinen kubanischen Tabaken mit vollem, aromatischem Geschmack.
3Ha|vạn|na, der; -:
Zigarrentabak, der hauptsächlich als Deckblatt gebraucht wird.
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I Havạnna
der, -s, vorzüglicher vollaromatischer Zigarrentabak aus Kuba; den gleichen Namen trägt die hieraus gefertigte Zigarre.
II
Havạnna,
spanisch La Habạna, eigentlich San Cristọ́bal de la Habạna, Hauptstadt der Republik Kuba, der Provinz La Habana und der Provinz Ciudad de La Habana, im westlichen Teil der Insel an der Nordküste, (1995) 2,241 Mio. Einwohner (Ciudad de La Habana, auf 727 km2). Als Kulturzentrum des Landes ist Havanna Sitz einer Universität (1728 gegründet) u. a. Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie der Akademie der Wissenschaften; katholischer Erzbischofssitz; Theater, Sinfonieorchester, Nationalballett, Museen, Nationalbibliothek, botanischer Garten u. a.
In und um Havanna wird über ein Drittel der Industrieproduktion des Landes erzeugt (u. a. Erdölraffinerie, Eisen- und Stahlwerk, Schiffbau, chemische, Nahrungsmittelindustrie). Havanna besitzt in der Havannabucht (23 km2) mit nur 200 m breiter Einfahrt (von einem Tunnel unterquert) einen der besten Naturhäfen der Karibik, über den rd. 70 % der Importe und rd. 30 % der Exporte Kubas gehen. Der internationale Flughafen José Martí liegt 15 km südlich des Stadtzentrums.
Das alte Hafenbecken wird von drei Forts, dem Castillo de los Tres Reyes del Morro (1587-97), der Fortaleza de la Cabaña (1763-74) und dem Castillo de la Punta (16. Jahrhundert), flankiert. Hinter der Uferpromenade, der Calzada de Malecón, liegt das alte Zentrum mit den sich rechtwinklig schneidenden Straßen, anschließend an die frühere Plaza de Armas (heute Plaza C. M. Céspedes) mit dem Rathaus (1773-92, später verändert). Nahebei liegt das Castillo de la Fuerza (1544-83), der älteste Militärbau Lateinamerikas, mit der Statue eines Indianermädchens (»La Habanera«) auf dem Uhrtum. Von der Plaza gehen die Hauptgeschäftsstraßen Calle Obispo und Calle O'Reilly nach Westen, zum Parque Central, in dessen Nähe das Nationaltheater und das Kapitol (1929, heute Sitz der Akademie der Wissenschaften) stehen. In der Altstadt die Kathedrale San Cristóbal (um 1660-1724), ein von Jesuiten begonnener Bau, mit einer zur Mitte einschwingenden barocken Fassade (1748-77); das ehemalige Kloster Santa Clara (1635-44, heute Arbeitsministerium), die Kirche La Merced (um 1746, Wiederaufbau 1792), die Casa de Gobierno (1776-92). Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Stadterweiterung nach einem Plan von A. M. de la Torre, außerhalb der Stadt entstanden u. a. der Palacio Aldama (1865) und die Casa More (1865). Klassizistische Bauten sind z. B. El Templete (1827), ein kleiner Tempel mit dorischen Säulen an dem Ort der ersten in der Neuen Welt abgehaltenen Messe, und das Kolumbusdenkmal (1860). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte eine rege Bautätigkeit ein, es wurden die modernen Formensprachen von internationalen Architekten benutzt und zum Teil den örtlichen Bedingungen angepasst. So errichtete u. a. Ricardo Porro 1962-65 die Hochschule für bildende Künste und eine Schule für modernen Tanz; Georgi Stoilow baute die bulgarische Botschaft. - Altstadt und Festung wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Für die Rettung des baukünstlerischen Erbes der Stadt sind umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen notwendig.
Havanna ist eine der ältesten Stadtgründungen der Neuen Welt. 1515 von D. de Velázquez an der Südküste der Insel gegründet, wurde Havanna 1519 an den jetzigen Ort verlegt und trat 1552 als Hauptstadt Kubas an die Stelle von Santiago de Cuba. Als Sammelplatz der nach Spanien zurückkehrenden Silberflotten entwickelte es sich zum wichtigsten spanischen Handelszentrum in Westindien. Nach der Besetzung durch die Engländer (Juni 1762-Juli 1763) verstärkten die Spanier ihre militärische Präsenz. Dies trug zu einer neuen Blüte der Stadt bei, die ihren Höhepunkt zu Beginn des 19. Jahrhunderts erreichte.
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1Ha|vạn|na: Hauptstadt Kubas.
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2Ha|vạn|na, die; -, -s: Zigarre aus feinen kubanischen Tabaken mit vollem, aromatischem Geschmack.
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Universal-Lexikon. 2012.