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Invention
In|ven|ti|on 〈[ -vɛn-] f. 20
1. 〈veraltet〉 Erfindung
2. 〈Mus.〉 eine besondere Art der musikal. Erfindung (bei C. Jannequin für seine Programm-Chansons, bei J. S. Bach für kleine zwei- u. dreistimmige Klavierstücke im Imitationsstil)
3. 〈Rhet.〉 Vorbereitungsphase einer Rede, in der es um die Ausformulierung von Argumenten u. die Sammlung von Material geht
[<lat. inventio „Erfindung, Entdeckung“]

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Invention
 
[lateinisch »das Auffinden«, »Erfindung«] die, -/-en,  
 1) (technische) Erfindung, die durch ihre unternehmerische Umsetzung und Anwendung zur wirtschaftlichen Innovation wird.
 
 2) Musik: in musikalischen Werktiteln seit dem 16. Jahrhundert der Hinweis auf eine besondere Art der kompositorischen Erfindung, die meist durch Zusätze näher gekennzeichnet ist. Das musikalische Schrifttum des Barock bildete in Anlehnung an die Rhetorik eine detaillierte Erfindungslehre (»ars inveniendi«) aus, wozu neben der Kombinatorik (»ars combinatoria«), Variationskunst und Figurenlehre auch die Lehre von den Redeteilen gehörte: »inventio« (Erfindung des Themas), »elaboratio« (Ausarbeitung) und »executio« (Vortrag). In diesem Sinne verwendete J. S. Bach den Begriff Invention 1723 für seine Zyklen zwei- und dreistimmiger Lehrstücke für Klavier in kontrapunktisch-imitatorischer Satzart. Im 20. Jahrhundert begegnet der Titel Invention bei Kompositionen u. a. von A. Berg (im 3. Akt des »Wozzeck«), E. Pepping, B. Blacher, W. Fortner und G. Klebe.
 

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In|ven|ti|on, die; -, -en [lat. inventio = das Auffinden, Erfindung]: 1. (veraltet) Erfindung: Denn viele Techniken und -en anderer wurden von ihm (= Frisch) domestizierter ... benutzt (Deschner, Talente 142). 2. (Musik) durch eine besondere Art der musikalischen Erfindung gekennzeichnetes kleines [Klavier]stück in kontrapunktisch imitierendem Satzbau mit nur einem Thema (z. B. J. S. Bachs zwei- u. dreistimmige Inventionen).

Universal-Lexikon. 2012.