Akademik

Jay
Jay
 
[dʒeɪ], John, amerikanischer Politiker, * New York 12. 12. 1745, ✝ Bedford (N. Y.) 17. 5. 1829; Rechtsanwalt, als Mitglied beider Kontinentalkongresse (1778/79 Präsident) entschiedener, jedoch konservativer Führer der Unabhängigkeitsbewegung. Als Mitglied der Friedensverhandlungsdelegation (1782/83, mit B. Franklin und Jay Adams) und Staatssekretär des Auswärtigen (1784-90) wurde er aus der Erfahrung der Schwäche der amerikanischen Regierung zum Verfechter einer starken Bundesgewalt (Federalists). 1789-95 erster Oberster Bundesrichter der USA, schloss Jay 1794 den nach ihm benannten Vertrag mit Großbritannien, der zur definitiven Räumung des Nordwestterritoriums durch die Engländer, zur Erledigung der beiderseitigen Entschädigungsansprüche und zur Einräumung der Meistbegünstigung im Handel führte. Da ein wirksamer Schutz gegen britische Übergriffe auf hoher See nicht erzielt wurde, stieß der Vertrag auf heftige Kritik. 1795-1801 war Jay Gouverneur von New York.
 
Ausgaben: Correspondence and public papers, herausgegeben von H. P. Johnston, 4 Bände (1890-93); The diary of J. Jay during the peace negociations of 1782, herausgegeben von F. Monaghan (1934); J. Jay, herausgegeben von R. B. Morris, 2 Bände (1975-80).
 
Literatur:
 
S. F. Bemis: J.'s treaty (Neuausg. New Haven, Conn., 21962);
 R. B. Morris: J. J., the Nation, and the Court (Boston, Mass., 1967);
 F. Monaghan: J. J., defender of liberty against kings and peoples (Neuausg. New York 1972).

Universal-Lexikon. 2012.