Leọntief
[lɪ-], Wassily, russisch Wassilij Leọntjew, amerikanischer (seit 1939) Volkswirtschaftler russischer Herkunft, * Sankt Petersburg 5. 8. 1906, ✝ New York (N. Y.) 5. 2. 1999; nach Tätigkeit am Institut für Weltwirtschaft in Kiel und in Berlin ging Leontief 1931 in die USA, zunächst an das National Bureau of Economic Research, dann an die Harvard University (1931, 1946-75 als Professor); war seit 1975 Professor am Institute of Economic Analysis der New York University. Leontief hatte großen Anteil an der Entwicklung neuer Methoden der Wirtschaftsanalyse und der quantitativen empirischen Wirtschaftsforschung. Für Ausarbeitung und Anwendung der Input-Output-Analyse erhielt er 1973 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft. Mit seinem Namen verbindet sich ein empirischer Test des Faktorproportionentheorems (Leontief-Paradoxon) und die Konstruktion einer gesamtwirtschaftlichen Produktionsfunktion (Leontief-Produktionsfunktion). Leontief beschäftigte sich auch mit weltwirtschaftlichen Fragen und trat für eine wirtschaftliche Stärkung der Entwicklungsländer ein (u. a. seit 1980 Berater für Entwicklungsprogramme der UNO).
Werke: The structure of American economy, 1919-1929 (1941; deutsch Die Struktur der amerikanischen Wirtschaft 1919-1929); Input-output economics (1966); Essays in economics, 2 Bände (1966-77); The future of world economy (1977; deutsch Die Zukunft der Weltwirtschaft); The future impact of automation on workers (1986).
Universal-Lexikon. 2012.