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Oehlenschläger
Oehlenschläger
 
['øː-, dänisch 'øːlənslɛːɣər], Adam Gottlob, dänischer Schriftsteller deutscher Abstammung, * Vesterbro (heute zu Kopenhagen) 14. 11. 1779, ✝ Kopenhagen 20. 1. 1850; Hauptvertreter der dänischen Romantik; studierte Jura, skandinavische Geschichte und Mythologie; kurze Zeit Schauspieler; ab 1809 Professor für Ästhetik in Kopenhagen. Entscheidend für sein Schaffen war die Begegnung mit H. Steffens, der ihn zu dem 1803 in Oehlenschlägers programmatischer Lyriksammlung »Digte« erschienenen Gedicht »Guldhornene« (über die Goldhörner von Gallehus) anregte, mit der Oehlenschläger seinen schriftstellerischen Durchbruch erzielte und die dänische Romantik (»Poetiske skrifter«, 2 Bände, 1805) einleitete. Auf einer Reise (1805-09) durch Deutschland, Frankreich und Italien lernte er Goethe, F. D. E. Schleiermacher u. a. persönlich kennen, entfremdete sich jedoch dem Kreis der deutschen Romantiker. Im Ausland verstärkte sich sein nordisches Bewusstsein, infolgedessen er sich v. a. altnordischen Stoffen zuwendete, so in den Tragödien »Baldur hin gode« (1807), »Hakon Jarl« (1807; deutsch) sowie in dem Epos »Nordens guder« (1819; deutsch »Die Götter des Nordens«). Hinsichtlich der dänisch-deutschen literarischen Beziehungen gehört Oehlenschläger zu den großen Mittlern, sowohl durch eigene Werke in deutscher Sprache (z. B. die Tragödie »Correggio«, 1811; deutsch) als auch durch seine Übersetzungen. Eine langjährige, weithin bekannte literarisch-ästhetische Fehde führte er mit J. Baggesen und J. L. Heiberg.
 
Ausgaben: Digtværker og prosaiske skrifter, 28 Bände (1851-54); Poetiske skriften, herausgegeben von F. L. Liebenberg, 32 Bände (1857-62).
 
Werke, 21 Bände (1839).
 
Literatur:
 
A. Jørgensen: O. litteraturen: 1850-1966. En bibliografi, 2 Bde. (Kopenhagen 1966-71);
 A. Jørgensen: O. litteraturen 1967-1979 (Mårslet 1979).
 

Universal-Lexikon. 2012.