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SCSI
SCSI
 
[sprich »skassi« oder »es-ce-es-i«, Abk. für Small Computer System Interface, dt. »Schnittstelle für kleine Computersysteme«], seit Anfang der 1980er-Jahre benutzter und 1986 definierter Standard zur schnellen Übertragung von Daten zwischen Peripheriegeräten und dem Prozessor des Computers (»parallel«, da wie bei einer parallelen Schnittstelle mehrere Datenleitungen verwendet werden; anders als parallele Schnittstellen können aber SCSI-Leitungen auch in Serie geschaltet werden). Er eignet sich für verschiedene Rechnerplattformen und kann z. B. sowohl beim PC als auch bei Apple-Computern benutzt werden.
 
Ein SCSI-System erlaubt den Anschluss von maximal 8 (einfache Form) bzw. 16 Geräten (erweiterte Form). Dies können neben Druckern und Scannern auch Festplatten oder externe Laufwerke sein. Der SCSI-Bus wird in den Computer über eine Steckkarte, den Host-Adapter integriert. Dieser hat ein eigenes BIOS, das u. a. benötigt wird, um von SCSI-Festplatten booten zu können. Jedes SCSI-Gerät besitzt einen eigenen Controller (SCSI-Controller), der die SCSI-Befehle verarbeitet (sog. CCS-Befehlssatz). SCSI-Geräte werden in der Art einer Kette miteinander verbunden; die Enden dieser Kette benötigen Abschlusswiderstände (Terminator), um Signalstörungen zu vermeiden. Der Host-Adapter ist immer das erste Kettenglied.
 
Hiervon abweichend kann man auch einzelne SCSI-Geräte, v. a. Scannern oder CD-Brenner, mithilfe einer speziellen Controller-Steckkarte in ein Computersystem einbinden.
 
1986 wurde SCSI 1, auch Narrow SCSI oder Standard SCSI, definiert, ein 8 bit breiter Bus für maximal 8 Geräte mit 25-poligen Steckern/Buchsen, asynchroner Übertragung und einer Datenübertragungsrate von etwa 5 MByte/s. Dieser Standard stellt die Grundlage aller späteren Standards und Erweiterungen dar.
 
SCSI 2 (Anfang der 1990er-Jahre) enthielt eine synchrone Übertragung und 50-polige Stecker/Buchsen. Später kamen die Betriebsarten Fast sowie Wide und Ultra SCSI hinzu, z. T. in Kombination (z. B. Fast Ultra SCSI, s. u.).
 
SCSI 3 wurde in den späten 1990er-Jahren definiert. Es enthält einen zusätzlichen Befehlssatz, unterstützt mehrere Schnittstellen und integriert SCAM (Plug-and-Play-Verfahren für SCSI-Geräte). Der SCSI-3-Befehlssatz wird auch von Firewire und Fibre Channel verwendet.
 
Fast SCSI ist eine Betriebsart mit verdoppelter Taktfrequenz, durch die eine entsprechende Verdoppelung der Datenübertragungsrate erreicht wird. Wide SCSI bedeutet eine Verdoppelung der Busbreite auf 16 bit sowie 68-polige Stecker/Buchsen. Dadurch verdoppelt sich ebenfalls die Datenübertragungsrate auf 10 MByte/s, diesmal wegen der doppelten Anzahl von Übertragungsleitungen. Fast Wide SCSI vervierfacht also die ursprüngliche Geschwindigkeit. Aufgrund seiner größeren Busbreite erlaubt Wide SCSI den Anschluss von maximal 16 Geräten. Bei neuesten Wide-Versionen ist die Busbreite noch einmal um den Faktor 2 auf 32 bit vergrößert worden. Ultra SCSI bringt eine weitere Erhöhung der Taktfrequenz. In seiner ursprünglichen Form verdoppelt Ultra SCSI die Taktfrequenz von Fast SCSI.
 
Ultra 2 SCSI baut auf Ultra SCSI auf, verwendet aber besondere Signale, was die Datenübertragungsrate gegenüber Ultra SCSI noch einmal verdoppelt. Ultra 2 benötigt 110-polige Stecker/Buchsen und spezielle, kurze Kabel mit aktiven Abschlusswiderständen. Je nachdem, ob Ultra 2 SCSI mit 16 bit oder 32 bit breitem Wide SCSI kombiniert wird, ergeben sich Datenübertragungsraten von 80 MByte/s (auch Ultra 80 genannt) oder 160 MByte/s (auch Ultra 160 genannt).
 
SCSI wurde ursprünglich für Computer entwickelt, die kleiner als Großrechner waren (daher die Bezeichnung »Small Computer Interface«), also etwa für Workstations. Der SCSI-Bus war bei Apple-Computern von Anfang an eingebaut und konnte sich dann auch bei PCs durchsetzen, blieb aber eher auf spezielle Aufgaben (etwa: professionelle Eingabe- und Ausgabegeräte für Grafik und Multimedia) beschränkt, nicht zuletzt aufgrund der relativ hohen Preise von SCSI-Geräten. In den letzten Jahren haben sich mit USB und FireWire konkurrierende Peripheriebussysteme etablieren können.
 

Universal-Lexikon. 2012.