Lym|pho|gra|nu|lo|ma|to|se 〈f. 19; Med.〉 chronische, bösartige Erkrankung des lymphatischen Gewebes [<Lymphe + Granulom]
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Lymphogranulomatose,
Hodgkin-Krankheit ['hɔdʒkɪn-], bösartig verlaufende Erkrankung der Lymphknoten und des lymphatischen Gewebes (malignes Lymphom) mit tumorartigen Wucherungen, Bildung von Granulomen aus Lymphozyten, Granulozyten und atypischen Retikulumzellen. Als Ursache kommen möglicherweise onkogene Viren in Betracht.
Die Lymphogranulomatose tritt v. a. zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahrzehnt auf; Männer sind gegenüber Frauen im Verhältnis 10 : 6 betroffen. Sie beginnt mit Vergrößerung einer Lymphknotengruppe, meist der Halsregion oder des Mediastinums (Stadium I), befällt dann weitere Lymphknoten und breitet sich auf das ganze lymphatische System und zahlreiche Organe, besonders Milz, Knochenmark, Leber, Lungenparenchym, Magen, Darm und Gehirnhaut aus (Stadium II-IV). Begleitsymptome sind Fieberschübe, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Schweißausbrüche, Hautjucken; nach Alkoholgenuss kann es zu Schmerzen in den granulomatösen Herden kommen. Häufig besteht eine Immunschwäche.
Die Diagnose wird durch feingewebliche Untersuchung von Lymphknotengewebe gestellt; das Krankheitsstadium kann durch Röntgenuntersuchung (Lymphangiographie), Computertomographie, Lymphoszintigraphie und Ultraschalluntersuchung ermittelt werden. Die Behandlung besteht im Stadium I in einer chirurgischen Entfernung der befallenen Lymphknoten und Strahlentherapie (Hochvolttherapie), in den fortgeschrittenen Stadien in einer Großfeldbestrahlung und v. a. auch in zusätzlicher (oder alleiniger) Chemotherapie mit zytostatischen Mitteln. Die Chemotherapie hat sich gerade bei Lymphogranulomatose als besonders erfolgreich erwiesen und führt zu einer Heilungsrate von 70 bis 80 %.
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Universal-Lexikon. 2012.