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Grab
Grabstätte; Grabkammer; Grabmal; Grabgewölbe; Gruft; Krypta; Grablege

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Grab [gra:p], das; -[e]s, Gräber ['grɛ:bɐ]:
a) für die Beerdigung einer verstorbenen Person ausgehobene Grube:
ein Grab schaufeln; den Toten ins Grab legen.
b) oft durch einen kleinen [geschmückten] Erdhügel [mit einem Kreuz, mit Grabstein oder Grabplatte] kenntlich gemachte Stelle, an der eine verstorbene Person beerdigt ist:
ein Grab bepflanzen, pflegen, besuchen; Blumen aufs Grab legen.
Syn.: Grabstätte, Ruhestätte (geh.).
Zus.: Doppelgrab, Einzelgrab, Familiengrab, Kindergrab, Massengrab, Soldatengrab, Urnengrab.

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Grab 〈n. 12u
1. letzte Ruhestätte für Tote, Begräbnisstätte (Einzel\Grab, Familien\Grab, Urnen\Grab); Sy Grabstätte
2. 〈fig.〉 Tod, Untergang, Ende
● die Gräber der Angehörigen; das war das \Grab seines Erfolges, seiner Karriere, seines Ruhms 〈fig.〉; am Rande des \Grabes stehen 〈fig.〉 dem Tode nahe sein ● ein \Grab ausheben, bepflanzen, schmücken, zuschaufeln, zuschütten; ein \Grab besuchen; du gräbst dir noch dein eigenes \Grab! trägst zu deinem Untergang bei; er hat sich selbst sein \Grab gegraben ist selbst schuld an seinem Ende ● ein feuchtes \Grab finden ertrinken; ein frisches, noch leeres \Grab; ein frühes \Grab finden jung sterben; ein gepflegtes, geschmücktes, vergessenes, verwildertes \Grab; das Heilige \Grab das Grab Jesu ● Liebe, Treue bis ans \Grab; Blumen auf ein \Grab legen, pflanzen; er hat ein \Grab in fremder Erde bekommen er wurde fern der Heimat beerdigt; sein \Grab in den Wellen finden ertrinken; jmdn. ins \Grab betten, legen; jmdm. ins \Grab folgen bald nach jmdm. sterben; das bringt mich noch ins \Grab peinigt mich tödlich; er hat sie ins \Grab gebracht er ist schuld an ihrem Tod; du bringst mich noch mal ins \Grab mit deinem ewigen Gezänk du ärgerst mich mit deinem G.; er hat das Geheimnis mit ins \Grab genommen hat es nie verraten; er würde sich im \Grab umdrehen, wenn er das wüsste es würde ihm Kummer, Schmerz, Ärger bereiten, er wäre nicht damit einverstanden; im \Grab liegen, ruhen; ins \Grab sinken sterben; mit einem Bein, Fuß im \Grab stehen 〈fig.〉 dem Tode nahe, schwer erkrankt sein; Dankbarkeit, Treue bis übers \Grab hinaus; still, verschwiegen wie ein \Grab sein nichts weitererzählen; jmdn. zu \Grabe tragen beerdigen; seine Hoffnungen zu \Grabe tragen 〈fig.〉 aufgeben, auf sie verzichten [<ahd. grab, urspr. „in die Erde gegrabene Vertiefung“; → graben]

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Grab , das; -[e]s, Gräber [mhd. grap, ahd. grab, urspr. = in die Erde gegrabene Vertiefung, zu graben]:
a) für die Beerdigung eines Toten ausgehobene Grube:
ein offenes, leeres G.;
ein G. ausschachten, zuschaufeln;
jmdn. ins G. legen (geh.; beerdigen);
R jmd. würde sich im Grab[e] herumdrehen (ugs.; wäre entsetzt, sehr ärgerlich, sehr bekümmert);
verschwiegen wie ein/das G. sein (ugs.; sehr verschwiegen, diskret sein);
ein feuchtes/nasses G. finden; sein G. in den Wellen finden (geh.; ertrinken);
ein frühes G. finden (geh.; früh sterben);
sich <Dativ> selbst sein G. schaufeln/graben (selbst seinen Untergang herbeiführen);
mit einem Fuß/Bein im -e, (geh.:) am Rande des -es [stehen] (dem Tod sehr nahe [sein]);
jmdn. an den Rand des -es bringen (geh.; beinahe jmds. Tod verursachen);
ins G. sinken (geh.; sterben);
jmdn. ins G. bringen (1. an jmds. Tod schuld sein. 2. jmdn. zur Verzweiflung bringen, völlig entnerven);
jmdm. ins G. folgen (geh.; [kurz] nach jmdm. sterben);
etw. mit ins G. nehmen (geh.; ein Geheimnis niemals preisgeben);
jmdn. zu -e tragen (geh.; jmdn. beerdigen);
etw. zu -e tragen (geh.; etw. endgültig aufgeben: seine Wünsche, Hoffnungen zu -e tragen);
b) oft durch einen kleinen [geschmückten] Erdhügel [mit einem Kreuz, mit Grabstein od. -platte] kenntlich gemachte Stelle, wo ein Toter beerdigt ist:
ein eingefallenes, frisches G.;
ein G. bepflanzen, pflegen, einebnen;
man hat sein Grab geschändet;
ein G. öffnen;
im G. liegen (fam.; gestorben sein);
das Heilige G. (das Grab Jesu Christi [oft als plastische Darstellung im Kircheninnern]);
das G. des Unbekannten Soldaten (Name von Gedenkstätten für gefallene Soldaten);
bis ins/ans G.; bis über das G. hinaus (geh.; bis in den Tod; über den Tod hinaus; für immer; für alle Zeit).

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I
Grab,
 
Beisetzungsstätte, die sich unter, auf oder über der Erdoberfläche befinden kann. Gräber werden im Allgemeinen auf Friedhöfen beziehungsweise in Nekropolen zusammengefasst. Als Gedenkstätten werden die Gräber mit Grabsteinen, Grabkreuzen oder Grabplatten (die auch eine verschließende Funktion haben) oder auch anderen Monumenten und Bauwerken ausgestattet. Auch das Grab selbst kann als Grabdenkmal gestaltet sein, entweder als Sarkophag oder als Bauwerk, das das eigentliche Grab beherbergt. Gräber sind eine wichtige Quelle zur Erforschung von Sozialstruktur und Religion in Vor- und Frühgeschichte. Ihr Typus ist zum Teil namengebend für Kulturen (z. B. Hügelgräberkultur, Urnenfelderkultur). Auch für die Kulturgeschichte der Neuzeit geben Gräber wichtige Aufschlüsse. (Felsengräber, Friedhof, Grabmal, Hügelgräber, Megalithgräber, Nekropole, Totenbestattung)
 
II
Grab,
 
Antoine-Marie (Ordensname Amédée), schweizerischer katholischer Theologe, Benediktiner, * Zürich 3. 2. 1930; wurde 1954 zum Priester geweiht und unterrichtete in Einsiedeln (Kolleg der Benediktiner) und Ascona (Kolleg Papio). 1987 wurde Grab zum Bischof geweiht, war in der Diözese Lausanne - Genf - Freiburg Weihbischof und ab 1995 Bischof dieser Diözese; seit 1998 ist er Bischof von Chur. Seit Juli 2001 ist Grab Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (Nachfolger von M. Vlk).

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Grab, das; -[e]s, Gräber [mhd. grap, ahd. grab, urspr. = in die Erde gegrabene Vertiefung, zu ↑graben]: a) für die Beerdigung eines Toten ausgehobene Grube: ein offenes, leeres G.; ein G. ausschachten, zuschaufeln; Der Wachtmeister Asch schaufelte mit dem Obergefreiten ... ein großes G. (Kirst, 08/15, 631); an jmds. G. stehen; an jmds. offenes G. treten; im -e ruhen; jmdn. ins G. legen (geh.; beerdigen); R jmd. würde sich im Grab[e] herumdrehen (ugs.; wäre entsetzt, sehr ärgerlich, sehr bekümmert); Die Männer der ersten Stunde, die diese Demokratie aus der Taufe gehoben haben, würden sich im -e umdrehen (Spiegel 52, 1982, 10); Ü das G. seiner Träume; *verschwiegen wie ein/das G. sein (ugs.; sehr verschwiegen, diskret sein); ein feuchtes/nasses G. finden; sein G. in den Wellen finden (geh.; ertrinken); ein frühes G. finden (geh.; früh sterben); sich <Dativ> selbst sein G. schaufeln/graben (selbst seinen Untergang herbeiführen); mit einem Fuß/Bein im -e, (geh.:) am Rande des -es [stehen] (dem Tod sehr nahe [sein]): Ich stehe mit einem Fuße im -e, mir bleibt nur eine kurze Frist (Th. Mann, Buddenbrooks 514); Nur eine am Rande des -es Stehende erklärt ausdrücklich, sie habe diese Angst nicht (Mostar, Unschuldig 166); jmdn. an den Rand des -es bringen (geh.; beinahe jmds. Tod verursachen); jmdn. ins G. bringen (1. an jmds. Tod schuld sein: Meine Freunde werden mich noch einmal frühzeitig ins G. bringen [Kirst, Aufruhr 125]. 2. jmdn. zur Verzweiflung bringen, völlig entnerven); ins G. sinken (geh.; sterben); jmdm. ins G. folgen (geh.; [kurz] nach jmdm. sterben); etw. mit ins G. nehmen (geh.; ein Geheimnis niemals preisgeben): ... hätte der Tote ... sein Resümee über uns ... gezogen und die Bilanz unwiderruflich mit ins G. genommen (Gregor-Dellin, Traumbuch 160); jmdn. zu -e tragen (geh.; jmdn. beerdigen): Er trug einen Bruder zu -e (Loest, Nikolaikirche 310); etw. zu -e tragen (geh.; etw., bes. einen Wunsch, eine Hoffnung, endgültig aufgeben): seine Wünsche, Hoffnungen zu -e tragen; Bevor ein großes Sozialwerk zu -e getragen werde, sei das Gesundheitswesen neu zu strukturieren (Basler Zeitung 12. 5. 84, 31); b) oft durch einen kleinen [geschmückten] Erdhügel [mit einem Kreuz, mit Grabstein od. -platte] kenntlich gemachte Stelle, wo ein Toter beerdigt ist: ein eingefallenes G.; das G. der Eltern, der Mutter; Gräber ägyptischer Könige; ein G. bepflanzen, pflegen, einebnen, besuchen; Gräber schänden; ein G. öffnen; Auf der Schleife des Kranzes, mit der das frische G. ... geschmückt war, war zu lesen: ... (Reich-Ranicki, Th. Mann 152); durfte ich Maiglöckchen aufs G. legen (Maron, Überläuferin 17); Blumen auf jmds. G. legen; im G. liegen (fam.; gestorben sein); Ü die Schlucht war ein G. von Panzern, Sturm- und Flakgeschützen (Plievier, Stalingrad 347); die letzten Salutschüsse über dem -e der alten Zeit (Bergengruen, Rittmeisterin 80); *das Heilige G. (Grab Jesu Christi; oft als plastische Darstellung im Kircheninnern): Konnten schon die römischen Cäsaren nicht Weltkaiser sein, ohne den Fuß ins Morgenland gesetzt zu haben, so konnte es der christliche Cäsar ohne den Besitz des Heiligen -es noch weniger (Stern, Mann 29); das G. des Unbekannten Soldaten (Name von Gedenkstätten für gefallene Soldaten); bis ins/ans G.; bis über das G. hinaus (geh.; bis in den Tod; über den Tod hinaus; für immer; für alle Zeit): Ich sage und predige es bis an mein G. (Kronauer, Bogenschütze 8); Dieser Mensch bringt es ... fertig, einem bis über das G. hinaus Unannehmlichkeiten zu bereiten (Seghers, Transit 24).

Universal-Lexikon. 2012.