vorfinden; stoßen auf; auffinden; entdecken; (zufällig) begegnen; fündig werden; aufstöbern; auftreiben; ausfindig machen; aufgabeln (umgangssprachlich); aufspüren; schätzen; einschätzen; ermessen; würdigen; evaluieren; (etwas für gut/schlecht) befinden; werten; beurteilen; bewerten; gewichten
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fin|den ['fɪndn̩], fand, gefunden:1.
a) <tr.; hat zufällig oder durch Suchen entdecken:
ein Geldstück, den verlorenen Schlüssel finden.
Syn.: ↑ auffinden, ↑ aufspüren, ↑ aufstöbern, ↑ auftun (ugs.), ausfindig machen, ↑ ausmachen, stoßen auf, treffen auf, ↑ vorfinden.
b) <+ sich> wieder entdeckt werden, zum Vorschein kommen:
das gesuchte Buch hat sich jetzt gefunden.
Syn.: ↑ auftauchen, gefunden werden, wieder auftauchen.
c) <tr.; hat durch Überlegen, Nachdenken auf etwas kommen:
einen Fehler finden; es muss ein neues Konzept gefunden werden; sie findet immer die richtigen Worte.
Syn.: ausfindig machen, ↑ entdecken, ↑ ermitteln, ↑ eruieren (bildungsspr.), ↑ feststellen, ↑ herausbekommen, ↑ herausbringen, kommen auf, ↑ lokalisieren, ↑ recherchieren, stoßen auf, treffen auf.
2. <itr.; hat halten (für etwas), der Meinung sein:
er findet sich schön; ich finde, dass sie recht hat.
• finden/befinden
Die beiden Verben kommen sich in der Bedeutung nahe, werden aber unterschiedlich gebraucht.
Das Verb finden hat mehr den Sinn eine bestimmte persönliche Ansicht über jemanden oder etwas haben:
– Ich finde das ganz in Ordnung.
– Ich finde ihn langweilig.
Das Verb befinden bedeutet nach eingehender Prüfung zu einer Erkenntnis kommen und wird mit »für« oder »als« verbunden:
– Der Verräter wurde für/als schuldig befunden.
– Man befand mich für/als würdig, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
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fịn|den 〈V. 134; hat〉
I 〈V. tr.〉
1. zufällig, durch Suchen od. durch Nachdenken auf etwas od. jmdn. stoßen, etwas od. jmdn. entdecken, treffen
2. erhalten, erwerben
3. der Meinung, Ansicht sein, erachten, halten für, erkennen als
● ich finde, dass ...; das finde ich auch; ich kann ihn nirgends \finden ● Anklang \finden; gute Aufnahme \finden gut aufgenommen werden; sein Auskommen \finden; wir müssen einen Ausweg, Mittel und Wege \finden, damit ...; keine Beachtung \finden nicht beachtet werden; ich finde meine Brille nicht; seine Freude, sein Vergnügen an etwas \finden; in ihm habe ich einen zuverlässigen Freund gefunden; (keinen) Gefallen, Geschmack an etwas \finden; einen Kompromiss \finden; man findet immer wieder Leute, die ...; ich habe die Lösung gefunden; wir konnten keinen Platz mehr \finden; ich kann das Richtige nicht \finden; sie kann keine Ruhe \finden; den Tod (auf dem Schlachtfeld, bei einem Unfall, in den Wellen) \finden 〈fig.〉 umkommen; er versucht, Trost in der Kunst zu \finden; er konnte vor Überraschung keine Worte \finden er war sprachlos; die richtigen, passenden Worte \finden ● etwas falsch, gut, praktisch, richtig, schön, unpassend \finden; ich fand ihn krank, leidend; ich fände es nicht ratsam, wenn wir ... ● er kann morgens nicht aus dem Bett \finden ihm fällt das Aufstehen schwer; ich finde nichts Schlimmes dabei; ich finde nichts daran es gefällt mir nicht, es reizt mich nicht; nach Hause \finden; er fand schon in jungen Jahren zur Musik ● wie \finden Sie das? was sagen Sie dazu?, wie ist Ihre Meinung, wie gefällt es Ihnen?
II 〈V. refl.〉 sich \finden
1. aufgefunden werden
2. seinen Weg finden
3. zur Selbstbesinnung kommen
4. Freunde werden
5. 〈unpersönl.〉
5.1 sich ergeben
5.2 sich regeln
5.3 sich herausstellen
5.4 vorkommen
● ich finde mich schon! ich kenne den Weg; er hat sich (wieder) gefunden ist zur Selbstbesinnung gekommen; das wird sich (alles) \finden das wird sich ergeben, regeln; es findet sich häufig, dass ... man erlebt es häufig, dass ...; das Übrige findet sich schon; sie haben sich gesucht und gefunden 〈umg.〉 sie passen gut zueinander; da haben sich zwei gefunden! zwei Gleichgesinnte, Lausbuben, Gauner ● der Schlüssel wird sich schon wieder \finden wird wieder zum Vorschein kommen; das Verlorene hat sich gefunden ● er kann sich nicht in sein Los, Schicksal \finden damit abfinden, es überwinden
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1.
a) zufällig od. suchend auf jmdn., etw. treffen, stoßen; jmdn., etw. entdecken:
sie hat im Zug eine Uhr gefunden;
die Polizei hat eine Spur gefunden;
so etwas findet man heute nicht mehr (gibt es nicht mehr);
R das/es wird sich alles f. (dafür wird es eine Lösung geben);
b) <f. + sich> zum Vorschein kommen:
die abhandengekommenen Gegenstände haben sich doch noch gefunden;
für diese Arbeit fand sich niemand, ließ sich niemand f. (konnte man niemanden gewinnen);
dieses Wort findet sich nur bei Homer (wird nur im Werk dieses Dichters gebraucht);
c) [durch eigene Bemühung] bekommen, erlangen, erwerben, sodass man es für längere Zeit behalten kann:
Arbeit, eine Wohnung f.;
er hat hier viele Freunde gefunden;
die beiden haben sich gefunden (sind sich begegnet und haben sich befreundet, da sie gut zueinanderpassen);
Ü der Künstler hat seinen eigenen Stil gefunden (entwickelt);
ich hatte mich noch nicht gefunden (meine eigene Persönlichkeit noch nicht entwickelt);
d) durch Überlegung auf etw. kommen:
den Fehler, die Lösung des Problems f.;
sie findet immer die richtigen Worte (weiß immer etwas Passendes zu sagen);
hast du einen Ausweg gefunden?
2. in bestimmter Weise vorfinden:
sie hatten das Haus leer, die Kinder schlafend gefunden;
Ü hier finde ich meinen Eindruck bestätigt.
3. in bestimmter Weise einschätzen, beurteilen, empfinden:
etw. gut, richtig, in Ordnung, falsch f.;
das finde ich komisch, zum Lachen;
wie findest du meinen neuen Hut?;
ich finde nichts dabei, dass sie sich so verhalten hat (beurteile es nicht negativ, nehme nicht Anstoß daran);
ich habe gefunden (festgestellt), dass in diesem Laden alles viel billiger ist;
ich finde (bin der Meinung), dass er sehr ungerecht ist;
ich finde es (mir ist es) kalt hier;
wie finde ich denn das? (ugs.; Ausruf der Verwunderung, der Entrüstung o. Ä.).
4. (an einen bestimmten Ort) kommen, gelangen:
nach Hause f.;
ich habe nur mit Schwierigkeiten zu euch gefunden.
5. jmdn., etw. in bestimmter Weise sehen, erfahren, erleben:
Freude, Gefallen, Geschmack an jmdm., etw. f.;
ich weiß nicht, was sie an ihm findet (was ihr an ihm gefällt).
6. einer Sache teilhaftig werden:
Hilfe f.;
Beachtung f. (beachtet werden).
7. <f. + sich> (geh.) sich in etw. schicken, mit etw. abfinden:
hast du dich in deine Lage gefunden?
8. (Gaunerspr.) stehlen.
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fịn|den <st. V.; hat [mhd. vinden, ahd. findan, urspr. = auf etw. treten; antreffen]: 1. a) zufällig od. suchend auf jmdn., etw. treffen, stoßen; jmdn., etw. entdecken: sie hat im Zug eine Uhr gefunden; hast du die Brille gefunden?; Sein Leichnam wurde nie gefunden (Simmel, Stoff 99); die Polizei hat eine Spur gefunden; sie fanden unterwegs eine Menge Pilze; Zwei Jahre vorher hatte Professor Kattwinkel ... Reste vorzeitlicher Säugetiere gefunden (Grzimek, Serengeti 323); Erdmännchen mit Kraut und Früchten ... Mein Sohn hat es mir gefunden (Th. Mann, Joseph 330); Neben einfachen Rechteckformen sind auch runde und elliptische Formen häufig zu f. (anzutreffen; Bild. Kunst III, 15); so etwas findet man heute nicht mehr (gibt es nicht mehr); für diese Arbeit fand sich niemand, ließ sich niemand f. (konnte man niemanden gewinnen); R das/es wird sich alles f. (1. das/es wird sich herausstellen, aufklären. 2. das/es wird alles in Ordnung kommen); b) <f. + sich> zum Vorschein kommen: die abhanden gekommenen Gegenstände haben sich doch noch gefunden; Nirgends in ganz Europa findet sich (gibt es) ein so breit gefächertes gastronomisches Angebot (a & r 2, 1997, 117); c) [durch eigene Bemühung] bekommen, erlangen, erwerben, sodass man es für längere Zeit behalten kann: Arbeit, eine Wohnung f.; Arbeitslose, die anderswo nicht vermittelbar sind, finden hier noch Jobs (Woche 14. 3. 97, 58); er hat hier viele Freunde gefunden; Elsbeth fand sich einen Mann zu ihrem Kind (Strittmatter, Wundertäter 50); die beiden haben sich gefunden (sind sich begegnet und haben sich befreundet, da sie gut zueinander passen); Ü der Künstler hat seinen eigenen Stil gefunden (entwickelt); Ich hatte mich noch nicht gefunden (noch nicht meine eigene Persönlichkeit entwickelt; Jahnn, Geschichten 203); d) durch Überlegung auf etw. kommen: den Fehler, die Lösung des Problems f.; die Antwort auf eine Frage f.; nach der Wahl muss ein neues Konzept für die Gedenkstätten gefunden werden (Woche 3. 7. 98, 1); Er fand das englische Wort für Blinddarmentzündung nicht (Böll, Haus 99); sie findet immer die rechten Worte (weiß immer etwas Richtiges zu sagen); hast du einen Ausweg gefunden? 2. in bestimmter Weise vorfinden: sie hatten das Haus leer, die Kinder schlafend gefunden; Er ... fand sein Telefon angezapft, seine Post geöffnet (Spiegel 45, 1984, 3); Als ich ... zurückkam, fand ich die beiden auf der Terrasse am Tisch sitzen (Andres, Liebesschaukel 79); Ü hier finde ich meinen Eindruck bestätigt. 3. in bestimmter Weise einschätzen, beurteilen, empfinden: etw. gut, richtig, in Ordnung, falsch f.; das finde ich komisch, zum Lachen; wie findest du meinen neuen Hut?; ... rebellierte ich, indem ich ihren Fra Angelico ... etwas kitschig fand (Frisch, Homo 152); ich finde nichts dabei, dass sie sich so verhalten hat (beurteile es nicht negativ, nehme nicht Anstoß daran); ich habe gefunden (festgestellt), dass in diesem Laden alles viel billiger ist; Tobler fand es (hielt es) für das Vernünftigste, laut zu lachen (R. Walser, Gehülfe 92); ich finde (bin der Meinung), dass er sehr ungerecht ist; ich finde es (mir ist es) kalt hier; wie finde ich denn das? (ugs.; Ausruf der Verwunderung, der Entrüstung o. Ä.). 4. (an einen bestimmten Ort) kommen, gelangen: nach Hause f.; ich habe nur mit Schwierigkeiten zu euch gefunden; Wir sind zufrieden, wenn das eine oder andere Talent dann in einen Verein findet (Spiegel 41, 1977, 214); dieses struppige Pferdchen findet durch den Schnee (Plievier, Stalingrad 226); sie findet meist erst spät ins Bett; Ü ... des jungen Künstlers, der gerade unter dem Einfluss des Malers Mummel zu sich selbst gefunden hatte (Jens, Mann 99). 5. jmdn., etw. in bestimmter Weise sehen, erfahren, erleben: Freude, Gefallen, Geschmack an jmdm., etw. f.; er findet keine Schuld an diesen Menschen - und verurteilt sie doch (Andres, Liebesschaukel 10); ich weiß nicht, was sie an ihm findet (was ihr an ihm gefällt). 6. einer Sache teilhaftig werden: Hilfe, Beifall, Befriedigung f.; Beachtung, Berücksichtigung, Verwendung f. (beachtet, berücksichtigt, verwendet werden); findet sie keine Gnade mehr (Jahnn, Geschichten 138). 7. <f. + sich> (geh.) sich in etw. schicken, mit etw. abfinden: hast du dich in deine Lage, dein Schicksal gefunden?; Unfähig, sich in seine Ohnmacht zu f., rang er eine Weile nach dem Genuss (Th. Mann, Zauberberg 102). 8. (Gaunerspr.) stehlen. ∙ 9. <f. + sich> sich ↑fühlen (4 a): Ich weiß nicht, wie ich mich heute finde (Schiller, Kabale II, 1).
Universal-Lexikon. 2012.