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Muttermilch
Mụt|ter|milch 〈f. 20; unz.〉 Ausscheidung der weibl. Milchdrüsen in der Stillzeit ● etwas mit der \Muttermilch eingesogen haben 〈fig.〉 etwas von Kind an gewöhnt sein, kennen, wissen

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Mụt|ter|milch, die:
nach der Geburt eines Kindes in den Drüsen der weiblichen Brust gebildete Milch:
etw. mit der M. einsaugen (etw. von frühester Jugend an lernen, erfahren, sich zu eigen machen; nach Augustinus, Confessiones III, 4).

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I
Muttermilch
 
(Frauenmilch). Die Muttermilch ist das Sekret der Milchdrüsen der Frau zur optimalen Ernährung ihres Säuglings in den ersten Monaten. Sie enthält alle notwendigen Stoffe. Im engeren Sinne ist Muttermilch die Bezeichnung für die reife Muttermilch, die ab der 2. Woche nach der Geburt gebildet wird. Unmittelbar nach der Geburt bis zum 5. Tag wird die Vormilch (Kolostrum, Erstmilch, Biestmilch) gebildet, die etwa sechsmal so viel Eiweiß, besonders viele Antikörper zum Schutz des Babys vor einer Infektion, aber nur gut die Hälfte des Milchzuckers der reifen Muttermilch enthält. Nach der Vormilch wird die Übergangsmilch (Zwischenmilch) gebildet.
 
Die reife Muttermilch besteht aus 87 % Wasser, in dem 4,5 % Fett in Form mikroskopisch kleiner Kügelchen schwimmen. Sie sind von einer Membran umhüllt, die von der jeweiligen Drüsenzelle mit abgegeben wurde; weiterhin enthält sie 1 % Eiweiße (Kasein, Albumine, Globuline, vorwiegend als Antikörper, essenzielle Aminosäuren), 7 % Milchzucker sowie alle wichtigen Vitamine und Mineralsalze. Die Zusammensetzung schwankt nur in geringem Maße, außer bei Mangelernährung der Mutter. Muttermilch gilt als guter Schutz vor Infekten und Allergien. Manche Stoffe, die die Mutter aufnimmt, treten allerdings in die Milch über, z. B. Alkohol, die meisten Medikamente, Schwermetallsalze, DDT, manche Viren (z. B. HIV).
 
Kuhmilch ist im Vergleich zur Muttermilch dreimal so eiweißreich, hat einen geringeren Fettgehalt und enthält nur gut die Hälfte des Milchzuckers, sie sollte daher Säuglingen frühestens nach einigen Wochen und immer verdünnt und unter Zusatz von Milchzucker gegeben werden.
 
Siehe auch: Stillen.
 
II
Muttermilch,
 
Frauenmilch, nach der Entbindung in den weiblichen Brustdrüsen aufgrund hormoneller Reize gebildete Nährflüssigkeit für den Säugling. Schon in der Schwangerschaft wird die Brustdrüse unter dem Einfluss des hohen Östrogen- und Progesteronspiegels auf die Milchsekretion vorbereitet, der Drüsenkörper wird vergrößert und besser durchblutet. Nach der Geburt fällt der durch die Mutterkuchenhormonbildung stark erhöhte Östrogen- und Progesteronspiegel im Blut ab. Dadurch fällt die Bremswirkung auf das in der Hirnanhangdrüse gebildete Prolaktin weg. Dieses regt nun das Milchdrüsenepithel zur Milchsekretion an. In den ersten drei bis vier Tagen nach der Geburt wird das Kolostrum gebildet. Es enthält Immunglobuline (Antikörper), die das Neugeborene gegen Infektionen schützen.
 
Nach der Übergangsmilch produziert die Brustdrüse von der zweiten bis dritten Woche an die reife Muttermilch. Die Menge der abgesonderten Muttermilch passt sich dem Bedarf des Säuglings an. Auch Mehrlinge können deshalb voll gestillt werden. Die Eiweiße der Muttermilch hemmen das Wachstum pathogener Darmbakterien, sodass Durchfallerkrankungen bei mit Muttermilch ernährten Kindern wesentlich seltener vorkommen als bei »Flaschenkindern«. Der hohe Anteil an weißen Blutkörperchen bewirkt wahrscheinlich einen Schutz vor Virusinfektionen. Außerdem treten bei mit Muttermilch ernährten Säuglingen weniger Allergien auf. Zwischen Muttermilch und Kuhmilch bestehen beträchtliche Unterschiede. 1 l Muttermilch enthält u. a. 10 g Eiweiß (Kuhmilch 33 g), 40 g Fett (Kuhmilch 37 g), Milchzucker 70 g (Kuhmilch 48 g), Immunglobuline 1 g (Kuhmilch 0,03 g). Der Energiegehalt ist bei beiden mit 2 847 kJ (680 kcal) gleich.
 
Die Muttermilch ist häufig mit Rückständen (v. a. mit Chlorkohlenwasserstoffen und polychlorierten Biphenylen) belastet. Aufgrund einer deutlichen Verringerung dieser Rückstände in den vergangenen Jahren und der vorliegenden Erfahrungen kann aber das Stillen mit seinen vielen Vorteilen uneingeschränkt empfohlen werden.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Wochenbett und Stillen
 
Säugling: Ernährung durch die Muttermilch und andere Möglichkeiten
 
Säugling und Kind: Die ersten Jahre eines Menschen
 

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Mụt|ter|milch, die: nach der Geburt eines Kindes in den Drüsen der weiblichen Brust gebildete Milch: M. enthält alle für den Säugling wichtigen Nährstoffe; das Kind bekommt zusätzlich noch M.; *etw. mit der M. einsaugen (etw. von frühester Jugend an lernen, erfahren, sich zu Eigen machen; nach Augustinus, Conf. III, 4).

Universal-Lexikon. 2012.