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Nu
Nu 〈m.; nur in den Wendungen〉 im \Nu, in einem \Nu sehr schnell ● ich bin im \Nu zurück

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1nu <Adv> [mhd. nū, 1nun] (landsch. ugs.):
1nun:
nu is aber gut! (nun lass es gut sein; das ist jetzt erledigt).
2nu [auch: nʊ] <Partikel> [mhd. nū, 2nun]:
1. (landsch. ugs.) 2nun.
2. [nʊ] (ostmd. ugs.) ja (1, 2):
»Haben wir noch Kaffee?« – »Nu, hier«.

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Nu,
 
U Nu, ursprünglich Thakin Nu, birmanischer Politiker, * Wakema (Distrikt Myaungmya, Niederbirma) 25. 5. 1907, ✝ Rangun 14. 2. 1995; einer der Führer der birmanischen Unabhängigkeitsbewegung gegen die britische Kolonialherrschaft. Nach der japanischen Besetzung Birmas (1942) und der Ausrufung des Landes zum unabhängigen Staat (1943) gehörte er 1943-44 als Außenminister und 1944-45 als Informationsminister der projapanischen Regierung Ba Maw an. Angesichts der militärischen Niederlage Japans (1945) und der Wiedererrichtung der britischen Kolonialmacht (1945) setzte er zusammen mit Aung San, gestützt auf die Anti-Fascist People's Freedom League (AFPFL), den Kampf um die Unabhängigkeit fort und erreichte dieses Ziel mit dem birmanisch-britischen Vertrag (17. 10. 1947 über die Bildung der unabhängigen »Union of Burma« (in Kraft seit 4. 1. 1948). 1947 wurde er Vorsitzender der AFPFL. Als Ministerpräsident (1947/48-56, 1957-58, 1960-62) sah sich Nu mit ethnischen und politischen Konflikten sowie starken wirtschaftlich-sozialen Problemen konfrontiert (Birma, Geschichte). Außenpolitisch verfolgte er eine Politik der Blockfreiheit. Nach seinem Sturz durch das Militär (1962) zunächst bis 1967 unter Hausarrest gestellt, lebte er 1969-80 im Exil (zunächst in Thailand, ab 1974 in Indien) und arbeitete vom Ausland aus bis 1973 aktiv gegen das birmanische Regime unter General Ne Win. Nach einer Generalamnestie (1980) nach Birma zurückgekehrt, beteiligte er sich 1988 an der Gründung der oppositionellen League for Democracy and Peace und stand 1988-92 erneut unter Hausarrest.

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Nu, der od. das; -s [mhd. nū, Substantivierung von: nū, ↑nu] (selten): kurze Zeit, Augenblick: Jede ernste Geschichte geht hervor aus dem Nu ihres Durchlittenseins (Strauß, Niemand 40); ihre Augen glichen in diesem Nu unwillkürlich denen eines Kindes (Musil, Mann 1378); meist in der Fügung im Nu/in einem Nu (ugs.; in kürzester Zeit; sehr schnell): ich bin im Nu zurück!; im Nu pflanzte sich der Ruf durch alle achtzig Waggons unseres Zuges fort (Leonhard, Revolution 113); so ein Gewitter tut gut ... nur schade, dass es immer in einem Nu vorüber ist (Broch, Versucher 174).

Universal-Lexikon. 2012.